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Engel mit Biss

Engel mit Biss

Titel: Engel mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Piechot
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sie konnte nicht schwimmen. Alexander versuchte sie zu überreden.
    „Du kannst mir voll und ganz vertrauen“, redete er mit Engelszungen auf sie ein. Das konnte man wörtlich nehmen! „Ich passe auf dich auf, mit mir kann dir überhaupt nichts passieren.“
    Ich merkte wie sie wohl gerne wollte, aber ihre Angst war größer.
    „Du verpasst echt was“, versuchte auch Paul sie zu überzeugen.
    Aber alles gute Zureden half nichts. Da stand Noah auf, und ging auf Erica zu. Er nahm ihre Hand und zog sie hoch, er legte einen Arm um ihre Schulter und führte sie zum Wasser, sodass sie mit den Füßen darin stand. Bei ihm traute sie sich nicht, ihm zu widersprechen.
    „Du musst deine Ängste überwinden, sonst fressen sie dich auf. Du verpasst so viele Dinge in deinem Leben, weil immer wieder deine dummen Ängste im Wege stehen. Hast du dich niemals gefragt, wie es sich anfühlt frei wie ein Vogel zu fliegen oder wie ein Fisch im Wasser zu schwimmen? Ich könnte dir beides zeigen, wenn du willst, vertrau mir einfach. Möchtest du wissen wie sich Freiheit anfühlt?“
    Ängstlich blickte Erica ihn an „wie gerne würde ich es fühlen, aber meine Angst ist stärker als der Wunsch es auszuprobieren.“
    Ich sah, dass sie zitterte, aber ich wollte mich nicht einmischen. Vielleicht schaffte es Noah ja doch, sie von ihren Ängsten zu befreien. Auch die anderen hielten sich zurück und warteten ab was passieren würde.
    „Komm“, Noah stellte sich mit den Rücken vor sie hin „klammere dich auf meinen Rücken und wir schwimmen los.“
    Zögernd legte sie ihre Arme um seinen Hals, dann klammerte sie ihre Beine um seine Hüften. So ging er mit ihr immer tiefer ins Wasser, bis er schwimmen konnte. Langsam entfernte er sich mit ihr vom Strand und wurde dann immer schneller. Paul wollte schon hinterher, aber Alain hielt ihn am Arm fest.
    „Das hat keinen Zweck, da kommst du eh nicht hinterher, es wird ihr schon nichts passieren.“
    „Ja, Noah passt auf sie auf“, beruhigte ich ihn.
    Nach einer Weile sahen wir sie nicht mehr, jetzt überlegte ich auch, ob ich nicht hinterher schwimmen sollte. Aber Yago hielt mich zurück.
    „Er tut ihr nichts, soweit kenne ich ihn, er will nur helfen ihre Ängste zu überwinden. Glaub mir, keiner kann das so gut wie er.“
    Also setzten wir uns wieder in den Sand, und warteten ab, dass sie wieder zurückkommen. Nach einer guten halben Stunde sahen wir am  Himmel einen riesigen Vogel auf uns zukommen. Als er näher kam, sahen wir das Erica auf seinen Rücken saß und strahlte. Das konnte doch gar nicht sein, wo war denn Noah geblieben! Yago und Alexander blieben aber ganz gelassen. Der adlerähnliche Vogel landete sanft auf dem Strand, Erica sprang von seinem Rücken.
    „Oh es war so wundervoll, ist er nicht wundervoll?“ Liebevoll streichelte sie sein goldglänzendes Gefieder. „So toll habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht gefühlt. So frei, so als könnte einem niemand etwas anhaben.“
    Erica war total aus dem Häuschen, aber wo war Noah?
    Es gab einen hellen Lichtschein und er stand auf einmal wieder vor uns, der Vogel war verschwunden. Noah war der Vogel.
    „Ja, da staunt ihr was? Das hat Yago sicher nicht erzählt, dass wir unsere Gestalt verändern können.“ Yago schnaufte.
    „Ich hätte ihr schon noch alles erzählt, es muss ja nicht alles auf einmal sein. Außerdem fliegen wir ja nicht andauernd durch die Gegend, außer du vielleicht, aber du bist ja sowieso die Ausnahme.“
    „Warum soll ich die Fähigkeit, die ich habe nicht nutzen? Ich brauche mich nicht zu schämen für das was ich bin, oder woher ich komme“, sagte Noah nicht ohne Stolz in seiner Stimme. „Das habe ich auch nicht gesagt, aber du könntest etwas vorsichtiger sein, die Menschen müssen diese Dinge ja nicht mitbekommen. Es könnte Ärger geben“, warnte Yago ihn. Noah lachte. „Ärger? Mit wem? Mit den Menschen? Dass ich nicht lache. Kein Mensch kann uns etwas anhaben, im Gegenteil, mit einem Schlag könnten wir die gesamte Menschheit vernichten, hast du das vergessen? Mir scheint man muss dich manchmal daran erinnern was du bist.“ Das klang verächtlich.
    „Vielleicht sollten wir dieses Thema nicht gerade jetzt diskutieren“, warf Alexander ein und er schien wirklich böse zu sein „ich muss euch ja wohl nicht daran erinnern was unser Codex ist; und wenn, dann ist das schon traurig.“ So habe ich ihn ja noch nie erlebt. Auf mich wirkte er immer wie ein unbeschwerter Junge, der das

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