Engel mit Biss
Patchwork Decken. Unter der Laden- Decke hingen Unmengen von Windspielen und Mobiles aus feinstem Glas, die bei jedem Lufthauch leise klirrten. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an den vielen wunderbaren Dingen.
„Na habe ich zu viel versprochen“, sagte Bastian triumphierend als er sah wie meine Augen vor Freude leuchteten.
„Nein, im Gegenteil, es ist noch schöner als ich dachte, hier werde ich garantiert das Passende finden“, schwärmte ich.
Wir stöberten durch den ganzen Laden. Dann kamen wir in einen Teil des Ladens, in dem auf einmal alles ganz anders war. Mystisch, unheimlich, als lauerte irgendetwas in den Ecken und beobachtete uns mit scharfen Augen.
Hier gab es Steine mit seltsamen Zeichen, Zauber- und Hexenbücher standen in den Regalen, irgendwie hatte alles was mit Hexen und Zauberkunst zu tun.
Da kam eine alte Frau auf mich zu. „Herzlich willkommen, schauen Sie sich ruhig in Ruhe um, darf ich Ihnen einen Tee anbieten?“
Sie blieb vor mir stehen und sah mich mit einem durchdringenden Blick an, als wüssten sie was ich bin. Ich konnte ihre Gedanken nicht lesen, das gab mir zusätzlich ein ungutes Gefühl. So etwas hatte ich bei einem Menschen noch nie gespürt. „Äh, nein danke, keinen Tee“ stotterte ich leicht irritiert.
„Sie suchen etwas für Ihre Mutter?“ Das war mehr eine Feststellung als dass es eine Frage war! „Ja, aber woher wussten Sie das?“ Erstaunt sah ich sie an, ich wusste definitiv, dass sie ein Mensch war, aber trotzdem war sie anders.
„Oh, die meisten jungen Frauen suchen etwas für ihre Mutter“, erklärte sie mir mit einem Lächeln. Das war ein gutes Argument.
Ich schaute mir an der Decke die Windspiele an, ich entdeckte eins mit kleinen zauberhaften Elfen, die unter einer Haube aus Blütenblättern hingen. Ihre Flügelchen waren aus feinstem Glas, mit einem Goldrand, das gefiel mir am besten. Das würde meiner Mutter sicher auch sehr gefallen, aber ich hatte ein wenig Angst, wegen dem Transport. Die alte Dame holte eine Stange, um das Windspiel von der Decke zu holen.
„Ich werde es Ihnen gut einpacken, so, dass garantiert nichts kaputt geht, Sie haben eine gute Wahl getroffen.“ Sie ging hinter einen altmodischen Tresen und holte einen Karton hervor. Dann wickelte sie jedes einzelne Teil in Seidenpapier und legte es vorsichtig, in den vorher mit Watte ausgelegten Karton.
„So jetzt kann garantiert nicht kaputt gehen“ sagte sie, als sie mir den Karton reichte. Ich bezahlte und bedankte mich herzlich bei ihr.
Wir wollten gerade gehen, da fasste sie mich am Arm.
„Ich weiß, dass ihr nur Gutes tut, aber denkt an die Kinder, bevor ihr euer Werk vollendet, sie sind doch noch so unschuldig“, dabei sah sie mir bittend in die Augen.
„Ich werde tun was in meiner Macht steht“, antwortete ich etwas verwirrt. Schnell ging ich aus dem Laden.
Bastian folgte mir „was hat die Frau gemeint? Was wollte sie von dir?“
„Ich weiß auch nicht, sicher hat sie mich mit jemandem verwechselt, oder sie fantasiert“, redete ich mich raus. Aber ich sah, dass er mir nicht glaubte, er machte sich so seinen eigenen Gedanken. Aber nicht die richtigen, er dachte eher an Hexen und an Zauberei, Vorhersagen und so ein Hokuspokus. Schon komisch, dass die Menschen an solche Dinge glauben, aber kaum einer glaubt an Götter oder Engel; geschweige denn an Vampire.
Jetzt musste ich aber erst mal sehen, wie ich zu meiner Mahlzeit komme. Also lotste ich Bastian an ein verlassenes Plätzchen am Strand. Hinter einen Felsen ließ ich mich in den Sand fallen.
„Komm, ich muss mich erst mal ein wenig ausruhen, du hast doch noch etwas Zeit?“ Ich klopfte mit der Hand neben mir auf den Sand. Er sollte mir nahe sein, damit mein Duft ihn einnebeln konnte. Er setzte sich und war auch gleich gefangen, ich beugte mich über ihn und küsste ihn sanft. Er erwiderte den Kuss, und legte die Arme um meinen Hals. Ich merkte sofort, dass er schon hin und weg war, es würde nicht lange dauern, bis ich zum Zuge kam. Langsam fuhr ich mit meiner Zunge seinen Hals entlang, dann biss ich zu. Er stöhnte einmal kurz auf, gab sich aber dann ganz dem Gefühl hin, dass ich ihm einflößte. Als ich genug hatte, nahm ich ihm die Erinnerung an unser Treffen und ließ ihn tief und fest schlafen. Er würde erholt und frisch aufwachen, mit dem Gefühl einen tollen Traum gehabt zu haben.
Als ich zu dem kleinen Café zurückkam, saß Yago schon da und wartete auf mich. Die jungen Leute
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