Engel mit Biss

aufheben.“ Jetzt war ich es die Lago angrinste, das war typisch meine Mutter.
    „Machen Sie sich keine Umstände Mrs. Wright, der Termin ist ein Geschäftsessen, Sie sehen ich werde nicht verhungern“, triumphierend sah er mich an. OK, eins zu null für ihn und das ohne Manipulation, er war wirklich sehr überzeugend. Mein Vater kam ins Wohnzimmer.
    „Ihr sitzt hier ja völlig auf dem Trockenen, Pat hast du den beiden nichts zu trinken angeboten?“ Vorwurfsvoll sah er meine Mutter an. Mein Vater sagt immer Pat zu ihr, das ist die Abkürzung von Patty. „Oh natürlich, wie unhöflich von mir, was möchtet ihr denn?“ Sie stand auf und sah uns fragend an.
    „Ich möchte einen Kaffee, ich gehe in die Küche und koche welchen, sicher trinkt Paul auch eine Tasse.“ Lago sollte sich da mal schön selber rausreden. Als ich in der Küche war hörte ich wie mein Vater ihm einen Whisky anbot. Er lehnte dankend ab und bat um ein Glas Wasser, mein Vater versuchte ihm den Whisky schmackhaft zu machen, oder wenigstens ein Bier, aber Lago blieb hart. Meine Mutter kam in die Küche. „Mein Gott Nora, wo hast du  bloß diesen Mann kennen gelernt, ist er Model oder Schauspieler?“
    „Nein, ich habe ihn in der Bibliothek getroffen, da siehst du mal, manchmal lohnt sich das Lesen doch“,  ich musste lachen. Für meine Mutter waren Leute die viel Lesen irgendwie öde oder einsam.
    „Was macht denn so ein Mann in der Bibliothek?“ Fragte Sie ungläubig.
    „Ja da kannst du mal sehen, wer sich so alles für Bücher interessiert.“
    „Ich würde mir ihn eher in Mailand oder Paris vorstellen, aber doch nicht hier am Ende der Welt.“
    „Das habe ich auch erst gedacht, aber er ist ganz anders als du dir vorstellen kannst“,  ich seufzte.
    „Das habe ich gleich gemerkt, dass er irgendwie anders ist, diese kühlen seidigen Hände, viel Arbeiten tut er mit diesen Händen bestimmt nicht, oder?“
    Ich habe gleich gemerkt, dass meiner Mutter aufgefallen ist das Lago anders ist, aber sie würde niemals auf die Wahrheit kommen, dazu fehlt ihr die Fantasie. Das kommt weil sie nie liest und sich auch sonst nicht für Mystisches oder unbekannte Dinge interessiert. Es klingelte an der Tür.
    „Das werden Paul und Jenny sein, ich mache auf.“ Ich ging zur Haustür und öffnete. Paul nahm mich gleich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
    „Na große Schwester, wie geht es dir? Gut siehst du aus, hast du abgenommen?“ Mein Bruder war immer gleich direkt, er hielt mich ein Stück von sich weg, um mich anzusehen. Hatte ich wirklich abgenommen? Ist mir noch gar nicht bewusst geworden, aber jetzt wo er es sagte. In letzter Zeit hatte ich wirklich nicht sehr viel gegessen, vor allen Dingen keine Schokolade. Lago ist halt die beste Diät.
    „Das liegt wohl daran das ich verliebt bin, du weißt ja, dann vergisst man das Essen.“
    „Steht dir gut“, sagte Paul. Ich begrüßte Jenny, sie umarmte mich kurz. Mit Jenny hatte ich nicht so ein gutes Verhältnis, ich fand Sie oberflächlich und berechnend. Sie legte sehr viel Wert auf den äußeren Schein und auf Ihren Job. Jenny war ziemlich schlank, fast schon dürr, fand ich, hatte lange blonde Haare, da konnte ich natürlich nicht mithalten. Sie hielt sich jedenfalls für was Besseres, ich weiß wirklich nicht was Paul an ihr fand.
    „Der Jaguar da draußen, gehört der etwa deiner neuen Liebe?“ Paul zeigte auf Yagos Wagen.
    „Ja“, sagte ich beiläufig. Mein Bruder pfiff anerkennend durch die Zähne, ich wusste er stand auf tolle Autos.
    „Das ist ja mal ein guter Fang den du da gemacht hast“, sagte er.
    „Warte erst mal wenn du Lago selber siehst“, schwärmte ich. Jenny zog die Augenbrauen hoch und grinste arrogant.
    „Na nun übertreib mal nicht gleich so.“ Die wird sich wundern, dachte ich so bei mir und freute mich schon als wir ins Wohnzimmer gingen. Und ich hatte Recht, als sie Lago sah blieb ihr fast die Luft weg. Sie konnte es nicht fassen, dass ich so einen Mann an mich binden konnte, ich sah förmlich ihre Gedanken.
    „Na, wie war das mit dem Übertreiben“, zischte ich ihr zu, mein Bruder grinste. Meine Mutter kam gleich und umarmte Paul.
    „Schön das ihr da seid, kommt setzt euch, das ist Noras neuer Freund Lago“, stellte meine Mutter ihn vor. Lago stand auf und gab Paul und Jenny die Hand. Bei Jenny verfinsterte sich sein Blick, das sah ich genau. Wer weiß was die für Gedanken hatte.
    „Es freut mich Noras Bruder kennen zu lernen“,