Engel mit Biss
oder irgendjemand anderen“, seine seidig kühlen Finger strichen über meinen Hals.
„Es ist schon wieder gut“, sagte ich „vielleicht war es die letzten Tage etwas viel auf einmal, die ganzen Jahre habe ich nicht so viel erlebt wie in diesen paar Tagen, das muss ich erst mal alles verarbeiten.“ Ich setzte mich auf, wenn ich an die letzten Tage dachte, war es wie ein Rausch den ich durchlebte. Vielleicht sollte ich die nächste Zeit ein wenig ruhiger angehen lassen. Aber wenn ich Lago nur ansah, spürte ich die Schmetterlinge im Bauch und wollte seine Nähe.
„Du hast recht“, sagte er „ich habe dir ziemlich viel zugemutet. Du musst das ganze Wissen und was damit zusammenhängt ja erst mal realisieren und verkraften. Ich mach dir erst mal was zu essen.“ Er stand auf und ging in die Küche. Mir fiel der Anruf meiner Mutter ein, darüber musste ich auch noch mit ihm reden, meine Familie. Nach einer Weile kam er wieder zu mir, er zog mich vom Sofa hoch und führte mich ins Esszimmer. Ein Platz war gedeckt, ich setzte mich, aus der Küche duftete es verführerisch. Er stellte einen Teller vor mich hin und goss mir ein Glas Wein ein, dann setzte er sich zu mir. Lago hatte mir Rinderfilet und Offenkartoffeln gemacht, es war sehr lecker.
„Wie kommt es eigentlich das du kochen kannst, wo du doch selber nie was isst?“
„Man kann doch alles lernen, ich habe es für dich gelernt. Wir könnten natürlich auch Essen gehen, aber es sieht doch etwas komisch aus wenn nur einer etwas bestellt.“
„Ja du hast recht, aber ich kann mir auch selber etwas machen, habe ich ja sonst auch. Obwohl ich keine besonders gute Köchin bin.“
„Siehst du, ein Vorteil hättest du schon, nie mehr kochen“, Lago lachte.
„Ja das werde ich genießen, sich um solche Nebensächlichkeiten nicht mehr kümmern zu müssen und was man da an Haushaltsgeld spart, ist schon sehr praktisch. Da wir gerade von Essen reden, meine Eltern haben uns am Sonntag zum Mittag eingeladen. Sie wollen dich unbedingt kennen lernen.“ Ich sah wie er die Brauen hochzog.
Ich grinste, „keine Angst ich habe es abgeblockt. Meiner Mutter habe ich gesagt wir würden kurz am Vormittag vorbeischauen aber nicht zum Essen bleiben, ist das OK für dich?“
„Nun ich denke das werde ich hinbekommen“, er sah etwas skeptisch aus.
„Du brauchst aber wegen mir nicht auf das Mittagessen zu verzichten, ich finde schon eine Ausrede um für eine Weile zu verschwinden.“
„Da kennst du meine Mutter aber schlecht, sie ist wirklich penetrant, wenn es darum geht jemanden ihr Essen aufzudrängen.“
„Du weißt nicht wie penetrant ich sein kann, wenn ich irgendetwas nicht will und ich jemanden meinen Willen aufzwinge“, als er mich ansah funkelten seine Augen. „Soll ich es dir zeigen?“ Das klang etwas drohend und ich wusste nicht ob ich es wissen will, aber die Neugierde siegte. So selten sah ich etwas von seinen Fähigkeiten.
„Hm, wenn du willst“, sagte ich unsicher und nahm noch einen Schluck Wein, wer weiß was jetzt kommen würde. Aber ich wollte es wissen. Er sah mir tief in die Augen, ich merkte wie mir ganz komisch wurde, Nebel stieg in meinen Kopf auf, ich konnte nicht mehr denken. Eine Stimme sagte mir, dass ich jetzt müde sei und ins Bett müsste. Also stand ich auf und ging zur Tür um nach oben zu gehen. Dann verzog sich der Nebel auf einmal und ich saß immer noch auf meinen Stuhl. Das verstand ich jetzt nicht, habe ich nur gedacht ich gehe zur Tür oder war es Real? Ich konnte meine Gedanken selber nicht mehr steuern, das war eine ziemlich gefährliche Gabe die er da hatte. Man könnte jeden Menschen manipulieren und ihn Dinge machen lassen, von denen er dann nicht mehr wusste, ob er sie geträumt hat oder nicht. Das machte mir Angst.
„Du brauchst keine Angst haben, ich nutze es nur selten, nur im Notfall. Es gibt allerdings andere Artgenossen die sind nicht so feinfühlig. Aber du siehst, deine Mutter hätte keine Chance, wenn ich will, denkt sie ich hätte drei Portionen gegessen, aber ich werde auch so damit fertig“, sagte er. Ich hoffte nur, dass am Sonntag alles glatt laufen würde.
„Mach dir keine Sorgen es wird schon alles gut gehen, deine Mutter wird mich lieben. Ich nehme sie einmal in den Arm und schon ist sie mir verfallen, du weißt dass ich das kann“, sagte er schelmisch. Ich befürchtete das schlimmste, natürlich wusste ich das er das kann, ich habe es ja am eigenen Leib erfahren.
Als ich am Sonntag beim
Weitere Kostenlose Bücher