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Engel mit Biss

Engel mit Biss

Titel: Engel mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Piechot
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nächsten Morgen aufwachte, lag Lago neben mir im Bett. Die Sonne schien hell ins Zimmer. Als er merkte dass ich wach war, zog er mich gleich zu sich rüber. Ich umfasste seinen Körper und legte meinen Kopf an seine Brust.
    Er strich mir über den Kopf „guten Morgen, hast du gut geschlafen?“
    „Ja wunderbar, wie spät ist es denn?“ Hier war nirgends eine Uhr im Zimmer.
    „Fast elf Uhr“ sagte er beiläufig.
    „Was?“ Erschrocken setzte ich mich auf. „Na jetzt ist sowieso alles zu spät. Mein Chef wird begeistert sein, so etwas ist mir noch nie passiert.“ „Mach dir keine Sorgen, ich habe schon früh in der Praxis angerufen und dich krank gemeldet“, er zog mich wieder zu sich ran. „Wir können also den ganzen Tag rumfaulenzen“, neckte er mich.
    „Ich muss trotzdem mal aufstehen, schließlich habe ich menschliche Bedürfnisse“,  ich sprang aus dem Bett und ging ins Bad. Als ich fertig geduscht wieder ins Schlafzimmer kam, stand ein Tablett mit Frühstück auf dem Bett.
    „Na das nenn ich ja mal Zimmerservice, viel Trinkgeld kann ich dir aber nicht geben“, lachte ich.
    „Ich hole mir schon was mir zusteht, keine Angst. Jetzt stärk dich erst mal, damit du den Tag mit mir auch durchhältst“, Lago goss mir Kaffee ein. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto die Küste entlang. Wir hielten wo es uns gefiel, machten Spaziergänge und  redeten über die Zukunft. Lago meinte, ich sollte meine Wohnung und meine Arbeit gleich Morgen kündigen. Ende August wollten wir heiraten. Das sind noch zwei Monate dachte ich, dann werde ich wie Lago sein und wir sind auf ewig vereint.
    Am nächsten Tag erledigte ich alles. Meiner Hauswirtin sagte ich, dass sie meine Wohnung weitervermieten könne. Sie war etwas traurig, nach so vielen Jahren. Als ich ihr aber erzählte, dass  ich heiraten würde, wünschte sie mir vom ganzen Herzen Glück und alles Gute. Sie freute sich wirklich für mich. Etwas anders war es auf der Arbeit. Dr. Brian verstand natürlich, dass  ich endlich auch eine Familie gründen wollte. Er war zwar traurig mich zu verlieren, wünschte mir aber auch alles Gute. Ich sagte ihm dass ich noch eine Woche bleiben würde, damit er sich nach jemand anderen umsehen konnte. Aber er würde sicher kein Problem haben die Stelle neu zu besetzen, solche Jobs waren heiß begehrt. Denn anderen erzählte ich erst in der Mittagspause davon. Wir waren im Café, so bekamen es alle gleich mit und ich musste mich nicht dauernd wiederholen. Alle waren entsetzt, aus was für Gründen auch immer. Außer Steve, dem war es egal. John sah man an, dass es in seinem Gehirn unheimlich arbeiten musste. Wenn er wüsste, dass ich es wusste, innerlich grinste ich.
    Lea war besorgt „meinst du nicht, dass du es etwas überstürzt angehst?“
    „Nein, ich war mir über etwas noch nie so sicher, als das ich Lago heiraten möchte“, sagte ich voller Überzeugung.
    Denise war sehr skeptisch „es kommt mir vor, als würde er dich irgendwie beeinflussen, bist du auch sicher, dass es deine Entscheidung ist?“
    Etwas ärgerlich sah ich sie an „natürlich ist es meine Entscheidung, er selber sagt ja dass wir auch noch warten können, aber ich will nicht mehr warten. In meinem Alter muss man das Glück beim Schopfe packen wenn es vor der Tür steht. Ich habe nicht mehr die große Auswahl.“
    Denise nickte nur „da hast du wohl recht.“ Kim sagte nicht viel dazu, aber ich hätte wirklich gerne gewusst was sie denkt.
    „Du musst ja wissen was du tust, wenn du nachher ohne alles da stehst, komm aber nicht und heul uns die Ohren voll.“
    Und so ging es noch eine Weile weiter, von überall kamen so genannte gute Ratschläge die kein Mensch braucht, ich war es leid. Na ja, eine Woche musste ich das wohl noch ertragen. Am Abend erzählte ich alles Lago, von den gut gemeinten Ratschlägen und den Kommentaren meiner Freunde. Er meinte. ich müsse sie auch verstehen.
    „Wenn nun zum Beispiel Denise mit so einer Geschichte gekommen wäre, wie hättest du wohl reagiert?“ Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, aber er hatte Recht, wahrscheinlich wäre ich entsetzt gewesen. Ich musste wohl etwas mehr Verständnis aufbringen und es auch mal von ihrer Seite sehen. Ich nahm mir vor nachsichtiger zu sein. Die Woche lief dann auch ganz gut. Meine Kolleginnen ließen mich im Großen und Ganzen in Ruhe. Wir holten die restlichen persönlichen Sachen aus meiner Wohnung und die anderen Sachen, die ich nicht mehr

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