Engel mit Biss
an etwas denken, Entschuldigung“, er grinste immer noch. Schade dass ich seine Gedanken nicht lesen konnte, noch nicht. Als ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte drängte ich zum Aufbruch, für heute hatte ich genug Familie. Meine Mutter meinte wir könnten ja nächsten Sonntag wieder zum Essen kommen. Ich sagte wir würden es uns überlegen. Wir verabschiedeten uns und fuhren los. Ich konnte es kaum erwarten Lago auszufragen.
“Los erzähl”, lauernd sah ich ihn an.
“Was soll ich erzählen?” Er grinste, das sah ich genau und er wusste auch genau was ich wissen wollte. “Ärger mich nicht, du weißt genau was ich meine”, ich stupste ihn an.
„Hm, also dein Vater dachte, was hat sie sich da denn für einen Schnösel an Land gezogen. Aber später war er wohl ganz zufrieden mit mir, weil er gemerkt hat, dass es mir ernst mit dir ist.”
Ja das war Typisch mein Vater, immer darauf bedacht dass es mir gut ging. “Und meine Mum? Sie war ja wohl ganz hingerissen von dir.”
“Deine Mutter ist so ein Fall für sich. Sie hat gleich gemerkt, dass ich irgendwie anders bin als jeder andere den sie je kennen gelernt hat. Als sie mir die Hand gab, hatte sie ein ungutes Gefühl, deshalb habe ich ihr ein Kuss auf die Wange gegeben, um ihr ein gutes Gefühl zu geben.”
“Meine Mutter war schon immer ein misstrauischer Mensch, aber sie hat eine gute Menschenkenntnis.” Lago nickte “ja ist mir auch aufgefallen. Sie mag die Freundin deines Bruders nicht und das ist auch berechtigt. Dein Bruder sollte sich von ihr trennen. Sie nutzt ihn nur aus und liebt ihn nicht. Bei der nächsten besten Gelegenheit würde sie ihn betrügen, am liebsten schon heute mit mir. Sie hat krampfhaft darüber nachgedacht, wie sie sich an mich ranmachen könnte. Dein Bruder liebt sie auch nicht wirklich. Du solltest mal mit ihm reden.” Lago hatte Recht, ich musste mit Paul reden.
“Und Paul? Was hat er gedacht?”
“Dein Bruder ist wie dein Vater, erst etwas negativ eingestellt, aber er vertraut darauf dass du weißt was du tust. Sie sind allerdings alle der Meinung dass es etwas schnell mit uns geht, weil du schon vom Heiraten gesprochen hast.”
“Ja tut mir leid, ist mir so rausgerutscht.”
“Es muss dir nicht leidtun, wir müssen es ihnen sowieso bald sagen.” Lago bog in die Einfahrt zu seinem Haus ein, ich war froh wieder hier zu sein. Im Wohnzimmer ließ ich mich aufs Sofa fallen.
“Puh, das war heute wirklich anstrengend, sag mal, was hast du eigentlich die drei Stunden als du weg warst gemacht?” Er legte sich auf mich und küsste mich, dann knabberte er an meinem Ohr.
“Das hab ich gemacht”, flüsterte er rau und biss ein bisschen in mein Ohr und dann in meinen Hals. Oh er war auch Essen. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen dass er so etwas tat. Aber gerade das war für mich das faszinierende an ihm, seine undurchschaubare Gefährlichkeit. Seine Küsse wurden wilder und fordernder, er hielt mich fest umschlungen und ließ sich mit mir vom Sofa fallen. Es sah bestimmt so aus als würden wir beide kämpfen. Mit einem Schubs knallte der Tisch gegen die Wand und zerbrach in tausend Scherben. Das war jetzt wohl ein bisschen heftig. Er wälzte sich mit mir auf den Teppich und küsste mich ab, es war unglaublich, ich bekam kaum noch Luft.
“Hilfe las mich am Leben”, keuchte ich atemlos. Abrupt ließ er mich los.
“Entschuldige, aber meine Gefühle haben mich übermannt, für einen Augenblick vergaß ich fast dass du ein Mensch bist. So was darf mir nicht passieren”, betreten sah er auf den Boden.
“Nein schon in Ordnung, ich habe nur etwas wenig Luft bekommen. Du hast mir nicht wehgetan”, ich setzte mich vor ihm und nahm seine Hände, er sah mich an und lächelte.
“Aber der Tisch musste dran glauben. Wollen wir ein wenig rausgehen, Spazieren? Hast Du Lust?” Wir gingen an den Strand. Er war menschenleer, langsam wurde es auch schon dunkel. Die frische Luft tat mir gut. Wir gingen eine Weile schweigend nebeneinander her, ich genoss es. Auf einmal blieb Lago stehen, er schaute auf die Dünen, dahinter fing der Wald an. Sein Blick war lauernd und konzentriert.
“Was ist los?” Fragte ich leise. “Hörst du etwas?” “Er hob die Hand und bedeutete mir still zu sein.
“Du wartest hier, ich komme gleich wieder.” Und weg war er, so schnell konnte man gar nicht gucken. Fünf Minuten später war er wieder da. Irgendetwas hielt er im Arm.
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