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Engelherz - Band 1-3

Engelherz - Band 1-3

Titel: Engelherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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bei mir, zog mich so besitzergreifend in seine Arme, als wenn er mich nie wieder gehen lassen wollte. Umarmte und küsste mich. Ein Kuss voller Sehnsucht und Leidenschaft, wie der Kuss am Beginn einer neuen Welt und doch vertraut.
    „ Hätte Adam mich je so geküsst, ich wäre nicht davongelaufen, niemals.“ Als sich die Zunge des Engels langsam und begehrlich in meinen Mund vortastete, wurde jeder klare Gedanken an Adam, an Verrat, selbst an Jahve ausgelöscht.
    Eine Leidenschaft, die alles überwog was ich kannte, ergriff Besitz von mir und forderte alles. „Und wenn mich hundert Engel beobachten würden, es wäre mir egal.“ In diesem Moment wollte ich mit ihm alles tun, alles, was Adam gewollt hatte. – Und plötzlich begriff ich das Schimpansenweibchen und die Schöpfung und Alles. – Ich verging im Rausch eines Kusses.
    „ Es ist falsch“, murmelte Samiel in meinem Mund, während er mit seinen Händen über meinen Rücken strich und mein Kleid von den Schultern löste. Ich ließ es geschehen und genoss es begehrt zu werden und selber zu begehren.
    „ Es ist richtig!“, jubelte mein Herz. „Das richtigste Falsche, was man machen kann.“
    Als mein Kleid zu Boden fiel, mahnte mein Verstand: „Das absolut Falscheste, was du je gemacht hast.“
    Dann begann Samiel mit brennendheißen Fingern, meine nackte Haut zu erkunden und der Gedanke: „Engel sind nichts für Menschen“ , verblasste, während mein Herz und mein Körper in Flammen stand.
    Er wusste genauso wie ich, dass es falsch war, was wir taten. Aber es war so vollkommen, es fühlte sich so richtig an. Er wusste, was ich wusste. Er fühlte, was ich fühlte und er war so erregt, ganz Mann, kaum noch Engel.
    Ein rasender Strudel hatte sich zwischen uns geöffnet und einmal in ihm gefangen, würde ich ihm nie wieder entkommen können. Doch trotz dieses Wissens begriff ich, dass ich Samiel alles geben wollte, was eine Frau einem Mann nur geben konnte. Alles, was ich Adam verwehrt hatte.
    Und ich fiel und gab ihm alles: Ich gab ihm mein Herz.

11.

    Als laute Schritte mich aus meinem Taumel rissen, sah ich Samiel schuldbewusst an. Betroffen erwiderte er meinen Blick, ebenso über das verwirrt, was zwischen uns geschehen war. Goldene Sprenkel tanzten in seinen Augen, Sprenkel voller Liebe und Verzweiflung.
    Die Schritte waren sehr nahe, zu nahe. Schützend stellte Samiel sich vor mich, noch bevor Gabriel und Jahve um die Ecke bogen. Ich erkannte den Schock auf Gabriels Gesicht als er Samiel und mich zusammen sah und die Wut, die sich rasend schnell darauf ausbreitete: „Nein! Nicht du!“ Gabriels Stimme war laut und wütend. So wütend auf Samiel, dass ich erschrak. „Ist er eifersüchtig? “
    Gabriels Blick blieb an dem Stofffetzen auf dem Boden hängen und seine Augen wanderten zu mir, zu meinem nackten Körper. Ich schob mich noch mehr hinter Samiel, presste mich Schutz suchend an ihn und versuchte meine Blöße zu verstecken.
    „ Nein!“, flüsterte Gabriel leise und seine Stimme hallte von den Wänden wider und verstärkte mein schlechtes Gewissen.
    Ich blickte Jahve an. Auf Jahves Gesicht erkannte ich keine Gefühlsregung. Jahve wusste, dass Samiel und ich gewusst hatten, dass wir das Falsche taten. Dass es uns egal gewesen ist. Jahve wusste, dass wir uns auch jetzt unserer Schuld bewusst waren und sie nicht in Frage stellten.
    Samiel tastete nach meiner Hand, hielt sie und drückte sie beruhigend. „Alles wird gut. Er ist bei mir und es ist gut und richtig.“
    „ Ihr wisst um eure Schuld! – Menschen sind nichts für Engel und Engel sind nichts für Menschen! Das gilt für euch und für alle anderen!“ Jahves Stimme klang in der Mitte des Labyrinthes und in meinem Kopf.
    Noch während ich die Worte in meinem Kopf hörte, sah ich Gabriels fassungslosen Blick, der auf Samiel ruhte.
    „ Du hast alles kaputt gemacht!“, flüsterte er und wieder hallte sein Flüstern von den Wänden wieder und legte sich anklagend über uns.
    „ Was genau meint er? Ist er eifersüchtig oder meint er Eden? Adam?“
    „ Samiel, mein geliebter erster Engel!“, unterbrach Jahves Stimme meine Gedanken. „Der du so sehr gegen die Schöpfung gesprochen hast, du wirst weiterhin Außerhalb leben.“
    Jahve schwieg, um die Worte wirken zu lassen. Beruhigend drückte ich Samiels Hand und wünschte mir, er könnte meine Gedanken lesen: „Was auch immer geschieht, ich liebe dich.“
    „ Aber du bist ein Engel! Mein Engel. – Dein Schicksal ist es

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