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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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weitersuchen.“
    Sie musterte Traces Gesicht, doch er verriet in keinster Weise, was er dachte. „Irgendwas läuft, wovon du mir nichts erzählst.“
    Er zögerte kurz, dann holte er tief Luft und atmete langsam aus. „Hör zu, es besteht die Möglichkeit, dass dein Stalker jemanden bezahlt hatte, um das Feuer zu legen. Die Sache ist, dass der Brandstifter ganz eindeutig nur dein Studio zerstören wollte.“
    „Weil er nach dem Telefonat wütend auf mich war.“
    „Das ist möglich.“ Trace wandte einen Moment den Blick von ihr ab.
    „Aber du glaubst es nicht.“ Und plötzlich schien alles klar. „Du meinst, das Feuer ist aus einem anderen Grund gelegt worden. Etwas, das gar nichts mit dem Stalker zu tun hat.“
    Seine Gesichtszüge wurden etwas weicher. „Das können wir nicht ausschließen.“
    Maggie runzelte die Stirn und dachte über diese Möglichkeit nach. „Wenn das stimmt, wer würde sich denn solche Mühe geben, um meine Fotos zu zerstören?“ Sie blickte auf. „Jemand, der mir den Erfolg nicht gönnt?“
    Trace sah ihr ernst in die Augen. „Oder jemand, dem nicht gefiel, was auf einem deiner Bilder zu sehen ist. Deshalb wollte er es aus der Welt schaffen.“ Er machte eine kurze Pause, um diesen Gedanken wirken zu lassen. „Deine Speicherchips waren im Studio. Niemand außer dir weiß, dass deine Arbeiten auch noch bei Photodrive gespeichert sind. Wer auch immer das Feuer gelegt hat, war ein absoluter Profi. Jemand hat ihm sehr viel Geld gegeben, damit er diesen speziellen Job durchführt.“
    „Was tatsächlich bedeutet, dass es jemandem sehr wichtig gewesen sein musste, die Fotos zu zerstören.“
    „Wir müssen mit Lyons sprechen. Wenn wir davon überzeugt sind, dass er es nicht war, dass er niemanden angeheuert hat, um dein Studio aus irgendwelchen krankhaften Rachegelüsten abzufackeln, dann müssen wir diese Theorie weiterverfolgen.“
    Maggie sank auf das Sofa, ihr wurde leicht übel. „Oh mein Gott.“
    „Hör zu, wir sollten nichts überstürzen. Im Moment gehen wir davon aus, dass David Lyons jemanden angeheuert hat, um dein Haus abzufackeln, nur um dir wehzutun. Er könnte es sich leisten. Wenn er behauptet, dass du ihn fast in den Selbstmord getrieben hättest, gäbe es auch ein Motiv. Ruf ihn an. Wir werden sehen, wo uns das hinführt.“
    Als Maggie aufstand, um ihr Handy zu holen, gingen ihr zwei Dinge durch den Kopf: Erst mal hatte sie heute Abend wieder ein bisschen von Traces Vertrauen eingebüßt, dabei war es ihr inzwischen so wichtig.
    Und dass er womöglich recht haben könnte und ihre Probleme sich gerade verdoppelt hatten.

23. KAPITEL
    David war so freundlich, sie in seine Wohnung einzuladen, die er nach der Trennung angemietet hatte. Das Haus Riverway Nummer 7 war ein exklusives zwanzigstöckiges Gebäude am Buffalo Bayou westlich vom Loop 610.
    Er öffnete ihnen die Tür. Das blonde Haar war sorgfältig gekämmt, die Kakishorts und das Polohemd korrekt gebügelt. Mit einem warmen Blick begrüßte er Maggie, als sie hereinkam. Trace blieb hinter ihr.
    „Danke, dass du zugestimmt hast, mit uns zu reden“, sagte Maggie. Sie blickte sich im Apartment um, das in Dunkelbraun und Weiß gehalten und mit braunen Marmorböden und hohen Decken äußerst luxuriös und ultramodern aussah. Das spartanische Design passte zu dem ordnungsliebenden David, wie Maggie fand. Sie selbst bevorzugte es gemütlicher und weniger streng. Das war einer von Dutzenden Gründen, weshalb sie nie richtig zusammengepasst hatten.
    „Ich habe in den Morgennachrichten vom Feuer erfahren“, sagte er. „Eigentlich wollte ich dich anrufen und dich fragen, ob es dir auch gut geht.“
    „Letztendlich ist niemand verletzt worden“, erwiderte sie und drehte sich zu Trace um. „David, ich möchte dir Trace Rawlins vorstellen. Er ist Privatdetektiv und ermittelt in dem Brandstiftungsfall und noch ein paar anderen Dingen, mit denen ich in letzter Zeit zu tun hatte.“
    David musterte den Mann an Maggies Seite mit seinen hellen blauen Augen. Die Männer waren etwa gleich groß, aber David hatte einen eher schmalen Körperbau im Gegensatz zu Trace mit seiner athletischen Figur. Sie waren der absolute Gegensatz – wie Tag und Nacht.
    „Nett, Sie kennenzulernen. Warum gehen wir nicht ins Wohnzimmer? Kann ich euch was zu trinken anbieten?“
    „Nein, danke“, sagte Trace. Vielleicht entging David ja, wie er von Trace eingehend gemustert wurde und wie angespannt derdie Lippen aufeinanderpresste.

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