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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Job muss ich meinem Instinkt folgen. Ich musste ihn sehen, mit ihm reden. Es war klar, dass er nichts von dem bezahlten Brandstifter wusste. Außerdem ist er immer noch in dich verliebt, aber er ist nicht besessen, einfach nur einsam. Er ist nicht der Stalker. Und er hat auch niemanden dafür bezahlt, dass er dein Haus abfackelt.“
    „Das habe ich dir doch gesagt.“
    Trace verzog die Mundwinkel. „Ich nehme an, du hast selbst auch einen ganz guten Instinkt.“
    Ein wenig besänftigt ließ sie sich von ihm zum Fahrstuhl führen. Kurz darauf durchquerten sie die Tiefgarage, um zum Jeep zu gelangen.
    „Werden wir jetzt unsere Falle stellen?“, fragte sie, als er ihr die Beifahrertür öffnete, damit sie einsteigen konnte.
    „Jawohl. Jetzt werden wir unsere Falle stellen. Und nur um sicherzugehen, werden wir einen Blick auf deine letzten Fotos werfen. Vielleicht finden wir irgendwas, das jemanden dazu getrieben haben könnte, einen Batzen Geld zu zahlen und das Leben von Menschen zu riskieren, nur damit es keiner mehr sehen kann.“
    Jason stand im sanften gelben Lampenlicht auf der riesigen Eingangsveranda der bombastischen mit weißen Säulen geschmücktenVilla. Er hämmerte so wild gegen die Tür, dass ihm die Fingerknöchel schmerzten. Billings, der Butler, öffnete ihm in seinem obligatorischen schwarzen Anzug und weißem Hemd.
    „Ach, Mr Jason. Wie schön, Sie zu sehen. Bitte kommen Sie doch herein.“
    Jason mochte den kleinen Mann mit dem dunklen Haar und dem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. Dennoch fand er es geradezu lächerlich, dass sein Schwager einen Butler beschäftigte. „Ich muss meine Schwester sprechen. Können Sie ihr bitte sagen, dass ich hier bin?“
    Es war fast neun Uhr. Er hatte sich vorgenommen, bis zum Morgen zu warten, aber seine Wut hatte sich dermaßen hochgekocht, dass er nicht mehr länger hatte warten können.
    „Ich gebe ihr Bescheid“, sagte der kleine Mann. „Warum warten Sie nicht solange im Blauen Zimmer auf sie?“
    „Danke, Carl.“ Weder Parker noch Emily nannten Billings beim Vornamen.
    Der Butler führte ihn den Flur entlang zum Zeichenraum. Er verschwand wieder, und Jason begann auf dem blassblauen Teppich unter zwei Kristalllüstern hin und her zulaufen. Das Haus war für Jasons Geschmack überladen und kitschig mit den Samtsofas, goldfarbenen Sesseln und den Porzellanfiguren auf den Rosenholztischchen.
    Er war in einem ziemlich stattlichen Haus aufgewachsen, das aber nicht so protzig und weitaus geschmackvoller eingerichtet gewesen war. So etwas hier gefiel Parker, aber nicht seiner Schwester. Emily hatte nie den Mut gehabt, einmal Nein zu ihrem Mann zu sagen – weshalb Jason überhaupt hier war.
    Emily erschien in der Tür und kam in ihren lockeren schwarzen Hosen und einer fließenden rosa Seidenbluse auf ihn zugeschwebt, das kurze schwarze Haar glänzte im Lampenschein. Selbst zu dieser Stunde war ihr Make-up tadellos, doch darunter erkannte er die Blässe und Angespanntheit.
    Jason holte einmal tief Luft, um sich etwas zu beruhigen, und ermahnte sich zu bedenken, unter welchem Stress sie stand.
    „Jason, wie schön, dich zu sehen.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
    „Hallo, Schwesterherz. Ich weiß, es ist spät. Aber wir müssen reden.“
    Sie warf kurz einen Blick zum Butler hinüber, der noch an der Tür stand. „Soll Billings uns einen Tee holen?“
    Jason presste die Zähne zusammen und kämpfte um seine Selbstbeherrschung. „Nein, danke.“
    Billings nahm das als sein Stichwort, sich zurückzuziehen, und schloss die breite hohe Holzdoppeltür hinter sich.
    „Setzen wir uns doch.“ Emily nahm auf dem blauen Samtsofa Platz, Jason setzte sich ihr gegenüber.
    „Ich habe heute einen Telefonanruf bekommen“, begann er. „Die Polizei hat mich davon unterrichtet, dass du deine Aussage zu der Nacht von Dads Ermordung geändert hast.“
    Emily blickte zur Seite. „Ich habe sie nicht direkt geändert. Es war nur eine … Art Klarstellung.“
    Jason fürchtete, die Beherrschung zu verlieren. „Du meinst, du hast gelogen. Parker ist erst nach Mitternacht nach Hause gekommen, das weißt du. Was ist los mit dir, Emily? Wie kannst du wollen, dass ein Mann wie Parker, der unseren Dad umgebracht hat, ungestraft davonkommt?“
    Emily straffte den Rücken. „Parker war es nicht. Er ist davon überzeugt, dass es ihm jemand anhängen will. Mir hat er beteuert, dass er unschuldig ist. Und ich als seine Frau muss ihm

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