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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sie, während sie ihre gelbe Leinentasche zum Wagen trug.
    Er grinste nur breit. Mit den weißen Zähnen in dem sonnengebräunten Gesicht sah er so unglaublich gut aus, dass ihr fast der Atem wegblieb. Ein erstaunliches Gesicht, dachte sie, mit diesen scharf geschnittenen Zügen und den whiskeybraunen Augen. Dieser direkte, intensive Blick ging ihr durch und durch.
    „Wird nicht extra berechnet“, sagte er, während er ihr Stativ auf den Sitz legte. „Heute nicht.“
    Sie beobachtete das Spiel seiner eindrucksvollen Oberarme, die ihr schon im Texas Café aufgefallen waren. Es ist nichts falsch daran, sich körperlich von einem Mann angezogen zu fühlen, sagte sie sich. Schließlich war sie eine junge, alleinstehende Frau, auch wenn sie derartigen Bedürfnissen eher selten nachgab.
    „Ach, ich hätte fast die Sandwiches vergessen.“
    Er lächelte. „Sandwiches, hm? Das gefällt mir. Ich bin ja jetzt schon hungrig.“
    Maggie rannte ins Haus zurück und holte die kleine Kühltasche mit den Schinken-Käse-Sandwiches aus frischem Roggenbrot und zwei Diät-Colas. Wahrscheinlich bevorzugte dieser Supermann die vollen Kalorienbomben, aber heute musste er mal mit der Diätversion vorliebnehmen.
    Trace ging mit Rowdy zum hinteren Ende des Wagens. „Einsteigen“, sagte er, und der Hund sprang aufs Heck, klettertedurchs hintere Fenster hinein und legte sich auf seine Decke. Trace ließ die Scheibe halb heruntergekurbelt, damit frische Luft hereinkam, und der kleine Hund schien zufrieden.
    „Rowdy fühlt sich da hinten ja offensichtlich schon wie zu Hause“, bemerkte Maggie, während sie zum Beifahrersitz hochstieg. „Nehmen Sie den immer mit?“
    „Meistens. Rowdy segelt genauso gern wie ich.“
    „Kluger Hund.“
    „Das ist ein schottischer Schäferhund. Die sind gezüchtet worden, um Rinder und Schafe zu hüten, eine der intelligentesten Rassen.“
    „Woher haben Sie ihn?“
    „Von Gabe Raines – der Typ, von dem die Fotos in meinem Büro sind. Sein Bruder hat eine Farm in Wyoming. Rowdy gehörte zu einem Wurf dort.“
    Trace schloss die Beifahrertür. Er ging um den Wagen herum zur Fahrerseite und setzte sich hinters Steuer. Heute trug er keinen Cowboyhut, nur ein weißes Baseballcap mit einem Anker auf der Stirnseite, dazu Jeans und einen gelben Sweater. Auch keine Stiefel heute, sondern ein Paar weiße Segelschuhe aus Leinen, die zwar sauber, aber offensichtlich schon oft getragen waren.
    Der wenige Schlaf schien ihm nichts auszumachen. Er sah genauso gut aus wie am Abend vorher.
    Maggie setzte sich gerade auf. Dieser Gedankengang gefiel ihr überhaupt nicht. „Ich möchte mir auch irgendwann einen Hund anschaffen“, sagte sie, nur um irgendetwas zu sagen. „Als Kind hatte ich einen Cockerspaniel, aber meine Mutter hat ihn mitgenommen, als sie nach Florida zurückzog. Ich denke immer daran, dass ich wieder einen Hund haben möchte, aber im Moment bin ich einfach zu beschäftigt.“
    Trace warf ihr einen Seitenblick zu. „Sie sagten, dass Sie vier waren, als Ihre Eltern sich scheiden ließen. Das muss ziemlich hart für Sie gewesen sein.“
    Sie spürte wieder diesen altbekannten Schmerz in der Brust.„Ja, das war es. Meine Mutter fing ein neues Leben an, und wir hatten kaum noch Kontakt. Mein Vater hat sich alle Mühe gegeben, aber er musste Geld verdienen. Ihm gehörte eine kleine Spedition, deshalb war er oft unterwegs.“
    „Mein Vater auch. Meine Mutter starb nach meiner Geburt. Da mein Vater in der Army war, wurde ich mehr oder weniger von meinen Großeltern aufgezogen.“
    „Draußen auf der Ranch“, sagte sie, nachdem sie sich daran erinnerte, was er ihr erzählt hatte.
    „Genau.“
    Als er nichts weiter dazu sagte, ließ sie das Thema fallen. Es klang nicht gerade so, als hätte einer von ihnen eine unbeschwerte Kindheit gehabt.
    Mit dem Jeep durchquerten sie die schattigen Straßen. Von ihrem Stadthaus fuhren sie durch den University District zum Freeway 59, dann nahmen sie die 45 in südliche Richtung zum Ozean. Kemah gehörte zu einer Kette von Ortschaften rund um die Galveston Bay.
    An der Küste standen kleine, viele Jahre alte Wochenendhäuschen neben neu gebauten, sich immer weiter ausbreitenden Villen. Überall um sie herum lag feiner weißer Sand, eine Menge Palmen wuchsen hier und Wintergrüne Eichen.
    Trace hatte seine Jacht, einen eleganten weißen, elf Meter langen Segler mit Kurzkiel, im Hafen von Kemah liegen.
    „Was für eine Art Boot ist das?“, erkundigte sich

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