Engelsasche
noch nicht bemerkt haben sollten, Maggie. Es ist bereits Morgen.“
5. KAPITEL
Sobald Trace zu Hause angekommen war, legte er sich mit Jeans und Stiefeln auf das Sofa im Wohnzimmer. Sein Hund rollte sich daneben auf dem beigefarbenen Teppich zusammen. Bis sechs Uhr schlief er wie ein Stein, dann machte er sich Kaffee, lud seine Ausrüstung in den Kofferraum des Jeeps und fuhr ins Büro.
In einem der hinteren Räume lagen alle Utensilien bereit, mit denen er Gegenstände auf Fingerabdrücke untersuchen konnte. Er verteilte das Pulver auf den Zetteln. Aber wie er bereits angenommen hatte, zeigte sich auf dem rauen, braunen Papier gar nichts.
Bei der kleinen Porzellanfigurine machte er sich mehr Hoffnung, aber nach sorgfältiger Untersuchung stellte er fest, dass sie sauber gewischt worden war. Eine Tatsache, die auch schon etwas über Maggies Stalker aussagte.
Wer auch immer es war, er ging sorgfältig vor. Sehr sorgfältig. Keine Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens im Haus. Keine Schuhabdrücke. Er war sich sicher, dass er im ganzen Haus nichts finden würde. Da das Stadthaus gerade erst verkauft worden war, dürfte es für den Eindringling nicht schwierig gewesen sein, sich einen Schlüssel zu besorgen. Trace würde mit dem Immobilienmakler sprechen, der für das Objekt zuständig gewesen war. Mal sehen, was dabei herauskam.
Er hatte alles vorbereitet und das Notwendige in den Jeep geladen. An den Wochenenden gab es keine offiziellen Bürozeiten, aber Ben, Alex und Sol kamen öfter vorbei. Annie war da, wann immer es Arbeit aufzuholen gab. Die Installateure für das Alarmsystem kamen von JDT Security Systems , mit denen Atlas immer zusammenarbeitete. Trace rief Ed Wilcox an, der seine Männer daraufhin für ein paar Überstunden zu Maggies Haus schicken würde.
Um neun war er fertig und fuhr zurück zum Stadthaus. Er wollte mit den Bewohnern der anderen fünf Wohneinheiten sprechen. Vielleicht hatte irgendjemand gestern Nacht etwasgehört oder gesehen.
Auf der Fahrt nach Broadmoor musste er grinsen. Er erledigte ja nur seinen Job, indem er für die Sicherheit seiner Klientin sorgte. Nicht dass er vorhatte, ihr diesen Trip an die Küste in Rechnung zu stellen. Aber das Beste an dem Deal war der Tag, den er auf dem Meer verbringen würde – auf seinem Segelboot in der Galveston Bay mit der hübschen Rothaarigen.
Maggie konnte sich nicht erklären, warum sie mit der Fahrt an die Küste einverstanden gewesen war. Aber wie Trace gesagt hatte, die Sicherheitsfirma würde den ganzen Tag in ihrem Haus zu tun haben, und sie musste unbedingt noch ein paar Fotos machen. Sie wollte den Fotoband vervollständigen. Wenn alles gut lief, hätte sie vielleicht außerdem noch ein paar Aufnahmen für die Ausstellung in der Twin Oaks Gallery , die in zwei Wochen eröffnet wurde.
Nachdem Trace am frühen Morgen nach Hause gefahren war, hatte Maggie doch noch ein paar Stunden schlafen können. Allerdings bei Weitem nicht genug. Als sie ihre marineblauen Hosen, ein rot gestreiftes Top und Sandalen anzog, musste sie gähnen. Sie fühlte sich groggy und müde. Der Kaffee half ein bisschen, aber nicht viel. Wenigstens war das Wetter gut. Immer noch kühl, aber nicht zu kalt, und die Luft war nicht zu feucht.
Um zehn kam Trace wieder. Der Cherokee war voll beladen mit seiner Ausrüstung. „Sind Sie so weit?“, fragte er, als sie ihm die Tür öffnete.
„Fast.“ Sie blickte auf den schwarz-weißen Hund hinunter, der neben ihm auf der Treppe stand.
„Das ist Rowdy“, sagte Trace. „Rowdy, das ist Maggie.“ Sie sah den Hund mit großen Augen an, als er bellte.
„Hallo, Rowdy“, begrüßte sie ihn, weil er das zu erwarten schien. „Ich freue mich, dich kennenzulernen.“
Wieder bellte er.
Sie musste sich das Lachen verkneifen. „Meine Kameraausrüstung muss ich noch einladen.“ Maggie zeigte auf die NikonD3s, fertig verpackt in der Kameratasche im Flur. Sie war mit einem hochleistungsfähigen Tamron-Objektiv 28-300 ausgestattet, das sie vor ein paar Wochen gekauft hatte. Die neue Ausrüstung hatte sie um fast siebentausend Dollar erleichtert, aber für ihre Arbeit war das eine wichtige Investition.
Trace kam ihr zuvor und hängte sich die Tasche über die Schulter.
„Ich bin es gewohnt, meine Ausrüstung selbst zu tragen“, bemerkte sie.
„Das glaube ich gern.“ Aber er lief unbeirrt damit zu seinem Jeep und verstaute ihr Gepäck auf dem Rücksitz.
„Ich hoffe, Sie berechnen das nicht extra“, grummelte
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