Engelsasche
das Datum notieren. Wenn die Telefongesellschaft die Nummer des Anrufers ermittelt hat, gibt sie die weiter an die Polizei, die dann ermittelt.“
„Und wenn die Polizei das nicht macht?“
„Ich habe einen Freund im Revier, das sollte kein Problem sein. Das Dumme ist, wenn der Typ schon so vorsichtig ist und keine Fingerabdrücke hinterlässt, wird er wahrscheinlich miteinem Wegwerfhandy telefonieren. Selbst wenn wir die Nummer herausfinden, führt uns das nicht weiter.“ Es gab noch ein paar Alternativen, aber die Fangschaltung schien zunächst die beste Variante.
Maggie sah ihn an. „Wir sollten es wohl versuchen, oder?“
„Auf jeden Fall. Ich arbeite sehr oft mit der Telefongesellschaft zusammen. Ich rede mit denen und werde alles in die Wege leiten.“
Trace sah auf die Uhr. Es war fast zwei. „Warum versuchen Sie nicht ein bisschen zu schlafen? Wir können dann vormittags noch einmal reden.“
„Ich werde es versuchen.“ Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Ich fühle mich jetzt besser, nachdem ich mit Ihnen gesprochen habe.“
Das ging ihm genauso, wie er feststellen musste. Die ganze Zeit, nachdem er sie am Wochenende allein gelassen hatte, hatte er sich Gedanken gemacht. Ihm war immer durch den Kopf gegangen, dass sie sich noch in Gefahr befinden könnte. Aber jetzt war er da und würde für ihre Sicherheit sorgen.
Er unterdrückte ein Stöhnen. Dass er sich solche Sorgen um sie machte, passte ihm überhaupt nicht.
„Schließen Sie ab und stellen Sie die Alarmanlage wieder ein. Wenn Sie ausgeschlafen sind, rufen Sie mich an.“
Maggie brachte ihn zur Tür. Sie blieb kurz stehen und sah ihn an. „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.“
Er strich ihr leicht über die Wange. „Ich werde nicht zulassen, dass man Ihnen was antut, Maggie.“
Sie brachte ein Lächeln zustande, als er seine Hand wieder zurückzog. Er hätte sie am liebsten erneut in die Arme genommen und an sich gedrückt. Er wollte sie küssen, ihr die Sachen ausziehen und sie lieben.
Das ist das Letzte, was du jetzt brauchst, sagte er sich, drehte sich um und ging.
9. KAPITEL
Maggie schaltete die Alarmanlage ein und ging die Treppe hoch. Sie versuchte, nicht an Trace zu denken, aber es gelang ihr nicht. Es war albern, wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Jedes Mal, wenn sie ihn sah, wurde es schlimmer. An seinem Blick konnte sie erkennen, dass es ihm genauso ging. Das Problem war allerdings: Trace traute ihr nicht richtig über den Weg, auch wenn er versprochen hatte, ihr zu helfen.
Was nicht gerade eine gute Voraussetzung für irgendeine Art von Beziehung darstellte.
Es geht nur um Sex, sagte sie sich. Reine Chemie. Diese Pheromone stellten schon merkwürdige Dinge mit Leuten an.
Maggie ging ins Schlafzimmer und schaltete das Licht ein. Sie zog sich aus und streifte ein übergroßes pinkfarbenes T-Shirt über, das man ihr bei einer Spendenaktion für den Kampf gegen Brustkrebs überreicht hatte. Sie legte sich ins Bett, konnte aber nicht einschlafen.
Während sie an die Decke starrte, dachte sie an die Nachrichten des Stalkers und die gruselige Stimme auf dem Anrufbeantworter.
Wer war das?
Jemand, dem sie auf einer ihrer Ausstellungen begegnet war? Der ein Foto von ihr gekauft hatte? Vielleicht handelte es sich auch um jemanden, den ihr Freunde einmal vorgestellt hatten. Seine Nachrichten deuteten an, dass sie ihn irgendwie kannte. Sie dachte an die vergangenen Monate zurück, wo sie gewesen war, welche Ausstellungen sie gehabt und wer Bilder gekauft hatte.
Ihr fiel nichts Außergewöhnliches ein. Ein paar Männer hatten an ihr persönlich Interesse gezeigt und sie war ein paarmal eingeladen worden. Aber keiner von ihnen war zudringlich geworden, nachdem sie abgelehnt hatte.
Als die Sonne langsam am Horizont auftauchte, war sie völlig erledigt und so müde, dass sie schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.
Es war nach neun, als sie von einem Klopfen an ihrer Tür geweckt wurde. Maggie schnappte sich den Morgenmantel vom Fußende des Betts und stieg schnell die Treppe hinunter.
Sie fragte sich, ob Trace wieder zurückgekommen war, bevor sie durch den Spion blickte. Dabei überkam sie ein unerwünschtes Gefühl von Hoffnung. Doch es war nicht Trace. Eine junge Frau mit einem Baby im Arm stand vor ihrer Tür.
Sie erschrak. Oh mein Gott! Maggie versuchte immer noch den Schock zu verarbeiten, während sie die Tür aufschloss.
„Hallo, Maggie. Lange nicht gesehen.“ Blond und schlank
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