Engelsasche
einen Blick auf die Liste. „Jim Brewer hat den Schlüssel am dritten März benutzt, das war der Sonntag, bevor wir Maggie das Angebot machten. Das wäre dann gewesen, nachdem sie es gesehen hat. Jim hatte einen Besichtigungstermin.“
„Ich muss unbedingt mit ihm sprechen“, sagte Trace. „Wissen Sie vielleicht, wann er hier sein könnte?“
„Er ist gerade bei einem Besichtigungstermin in der Wood Dale 2255. Die geht vom Braeswood Boulevard ab. Da können Sie ihn antreffen.“
„Okay, das wär’s dann.“ Trace reichte dem Makler die Hand. „Vielen Dank, Mike.“
„Sagen Sie mir Bescheid, wenn ich noch irgendwas für Sie tun kann.“
Trace und Maggie verließen das Büro und stiegen wieder in den Jeep.
„Ich nehme an, wir besichtigen jetzt ein Haus“, sagte sie.
Erst dachte sie, er würde Nein sagen, aber er startete den Motor, ohne sie anzusehen. „Ja, ich denke, das tun wir“, sagte er schließlich.
Maggie dachte an die Dutzende von Leuten, die in ihrem Stadthaus gewesen waren, Leute, die eine Kopie des Schlüssels angefertigt haben könnten. Es schien unmöglich herauszufinden, ob einer von ihnen der Stalker war.
„Warum sollte der Stalker zu einer Hausbesichtigung gehen? Woher sollte er denn überhaupt wissen, dass ich an dem Haus interessiert war?“
„Ich bin mir nicht sicher, ob es so war. Aber er ist ziemlich leicht hereingekommen. Entweder er hatte einen Schlüssel oder kannte sich zumindest in dem Haus gut aus, oder auch beides. Vielleicht ist er Ihnen gefolgt, als Mike Ihnen das Haus gezeigt hat. Wenn das der Fall ist, hat er eventuell mitbekommen, dassSie das Kaufangebot machten. Er wollte sich vielleicht ansehen, wo Sie leben werden. Er kann auch nur zur Besichtigung gegangen sein, weil Sie dort gewesen waren und er in Ihrer Nähe sein wollte.“
Maggie lief eine Gänsehaut über den Rücken. „Ich kann nicht … Ich kann nicht glauben, dass er so besessen ist.“
Trace warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. „Können Sie nicht?“
Sie dachte an die Nachrichten, die gruselige Ansage auf dem Anrufbeantworter gestern Abend, und ihr zog sich der Magen zusammen. Wie gefährlich war dieser Mann? Wie weit ging er, um ihr Angst einzujagen?
Und was war mit Ashley und dem kleinen Robbie?
An der Straße tauchte ein Schild „Hausbesichtigung“ mit einem Richtungspfeil auf.
„Geradeaus.“ Trace folgte den Hinweisschildern bis zu einem älteren weißen Haus im Ranchstil, das von großen Bäumen mit dichtem Blattwerk beschattet wurde.
Sie parkten und betraten die Eingangshalle, wo sie von einem Makler Anfang, Mitte dreißig, mit kurzem sandfarbenem Haar und haselnussbraunen Augen begrüßt wurden. Er trug einen Anzug mit Krawatte und hatte ein breites Lächeln aufgesetzt.
„Mike Jenkins hat uns gesagt, dass wir Sie hier finden“, erklärte Trace sofort. „Wir sind nicht wegen des Hauses hier, sondern möchten Ihnen nur ein paar Fragen stellen.“
Das Lächeln erblasste. „Aha.“
„Ich heiße Maggie O’Connell und habe vor Kurzem eins der Stadthäuser auf der Broadmoor über Ihr Büro gekauft. Sie hatten an dem Sonntag, bevor wir den Vertrag abgeschlossen haben, noch eine Hausbesichtigung gehabt.“
„Ich erinnere mich an das Haus. Sie haben einen guten Kauf gemacht.“
„Das denke ich auch.“
Trace deutete mit einer Kopfbewegung auf das aufgeschlagene Gästebuch auf dem Tisch in der Diele. „Haben Sie an demTag der Besichtigung auch eine Liste geführt?“
„Das habe ich. So finden wir unsere Kunden.“
„Haben sich viele an dem Tag das Haus angesehen?“
„Nein, nur ein paar Leute.“
„Haben sich alle eingetragen?“
„Ich denke schon.“ Er ging zu dem aufgeschlagenen Buch hinüber und blätterte ein paar Seiten zurück. „Hier ist es … Broadmoor 2818, Einheit A. An dem Tag kamen nur zwei Paare.“ Er sah auf und runzelte die Stirn. „Moment, das stimmt nicht. Da war noch ein Mann … er meinte, er wollte eigentlich nicht kaufen, zumindest jetzt noch nicht. Er wollte sich nur umsehen, um sich einen Eindruck vom Markt machen zu können, bevor er selbst kauft. Da die Wohnung leer war, hatte ich nichts dagegen, dass er sich ein bisschen umsieht. Er ist nicht lange geblieben.“
„Wie sah er denn aus?“, wollte Trace wissen.
„Ziemlich groß. In den Vierzigern. Korpulent. Ein paar graue Strähnen im Haar. Nichts besonders Auffallendes an ihm. Ich erinnere mich nur an den Mann, weil er sich nicht eintragen wollte.“
„Dunkles Haar?“
„Ja,
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