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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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am liebsten erwürgt. Verflucht noch mal, er dachte, er hätte sich klar und deutlich ausgedrückt. Er wollte vermeiden, dass der Typ sie allein antraf.
    Er stand auf und holte sich noch einen Kaffee, obwohl er schon mehr als genug getrunken hatte.
    Wo war sie?
    Verflucht noch mal, sie war einfach verschwunden.
    Zum ersten Mal seit Tagen fühlte sich Maggie frei. Sie war früh aufgewacht, hatte auf ihrem Trimmrad ein paar Runden absolviert und mit ihren Hanteln einige Übungen gemacht. Dann hatte sie sich geduscht und angezogen. Vor einer halben Stunde war sie aus dem Haus, gerade als Ashley aufstand, um das Baby zu füttern. Spät genug, um sicher zu sein, dass ihr Wachhund Rex Wie-auch-immer schon abgezogen war.
    Gestern Nacht hatte es wieder keinerlei Anzeichen von ihrem Stalker gegeben. Jedenfalls nahm sie das an, ansonsten hätte Trace sie sicher angerufen. Oder ihr Wachhund hätte die Polizei verständigt, um ihn verhaften zu lassen.
    Trotzdem war der Typ immer noch irgendwo da draußen. Nur weil er sich gestern Nacht nicht hatte blicken lassen, musste das nicht heißen, dass er ihr nicht heute Morgen irgendwo auflauerte. Mit diesem Gedanken hatte sie ihre Umgebung immer wieder im Auge behalten, während sie ihren Ford Escape aus der Garage fuhr, vorbei an Ashleys altem, zerbeultem babyblauem Chevy, der auf dem Gästeparkplatz vor der Einheit A parkte.
    Während Maggie auf die Straße und Richtung Schnellstraße fuhr, merkte sie sich alle Wagenmodelle und deren Farben, die hinter ihr fuhren. Selbst ein paar Kennzeichen notierte sie sich, um zu sehen, ob jemand dieselbe Strecke fuhr wie sie.
    Je weiter sie an den Stadtrand kam, desto übersichtlicher wurde es. Als sie Houston auf dem Highway 45 mehr als dreißig Kilometer hinter sich gelassen hatte, folgte ihr keines der Fahrzeuge, die sie vorher gesehen hatte.
    Sie war sich absolut sicher, dass ihr niemand hinterherspionierte, was sie unglaublich erleichterte.
    Ihr Ziel war Galveston. Es wurde noch immer eine Menge dort gebaut, nachdem Hurrikan Ike vor ein paar Jahren eine ziemliche Zerstörung hinterlassen hatte. Die arbeitenden Männer mit den Maschinen vor dem Meer im Hintergrund ergaben manchmal dramatische Fotomotive.
    Sie schlenderte im Hafen von Galveston umher und lief biszum Strand. Hier und da blieb sie stehen, um ein Foto zu machen. Die Kinder befanden sich immer noch in der Schule. Heute, an einem Montag, war um diese Uhrzeit kaum jemand am Strand. Fasziniert von dem Kontrast zwischen dem weißen Sand und dem blauen Wasser, schoss sie ein paar Aufnahmen. Das Motiv von den Rettungsschwimmern, die ihr Training für Rettungsmaßnahmen in der bevorstehenden Sommersaison absolvierten, gefiel ihr besonders.
    Als ihr Magen zu knurren begann, fuhr sie mit dem Wagen auf den Parkplatz vor einem kleinen Lokal namens Lunch Shack , das sich in einem strohgedeckten Haus befand. Köstliche verlockende Düfte strömten durch das Verkaufsfenster. Sie machte ein paar Fotos von dem asiatischen Küchenchef, der mit seiner hohen weißen Mütze am Grill arbeitete.
    Maggie bestellte knusprigen gebratenen Fisch mit Pommes frites, was wahrscheinlich ihre Kalorienration für die nächsten Tage abdeckte. Als sie fünfzehn Minuten später die letzten Tropfen der köstlichen Weinsoße von den Fingern leckte, klingelte ihr Mobiltelefon.
    Trace hatte vorher schon angerufen, sie hatte aber nicht abgenommen. Sie wusste, er würde ihr die Leviten lesen, aber sie musste einfach einmal wegkommen. Ashley hatte angerufen, um ihr zu sagen, dass er nach ihr suchte. Maggie hatte versprochen, sich bei ihm auf dem Weg zurück in die Stadt zu melden.
    Sie zog das Handy aus der Tasche, um nachzusehen, ob er es wieder war. Aber die Nummer gehörte Roxanne, und sie ging ran.
    „Hallo, Fremde“, sagte Roxanne. Sie war immer noch bei Freunden in New York zu Besuch, ein Pärchen, das sie in Rom kennengelernt hatte, und ein schwuler Freund, den sie vom Karneval in Venedig kannte. „Ich wollte schon längst angerufen haben, aber die Zeit vergeht so schnell. Mir war klar, dass du dich melden würdest, wenn irgendwas passiert, aber ich habe mir trotzdem Sorgen gemacht.“
    Eine Menge war passiert, aber darüber wollte sie jetzt nichtreden. „Meine Schwester ist bei mir aufgetaucht. Das war eine ziemliche Überraschung. Und sie hat ein Baby.“
    „Deine Schwester? Ashley? Die Kleine, die in Florida lebt?“
    „Sie ist gar nicht mehr so klein. Jetzt wohnt sie eine Weile bei mir. Aber das ist eine

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