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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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die Wand mit den Spalten. Als sie sich darauf stellte, reichte ihr Ohr an eine Öffnung etwas weiter oben. Die weibliche Stimme war eindeutig die von Lisa, die andere konnte sie nicht zuordnen, aber sie ahnte bereits, dass es sich um einen Bowler-Vampir handeln musste.

    »Hast es mir versprochen und ich habe sie dir gebracht.«
    »Natürlich hast du das, denn ich habe es dir befohlen«, sagte die männliche Stimme, woraufhin Lisa mit kreischender schriller Stimme irgendetwas Unverständliches von sich gab. Dann wurde auf einmal alles ruhig und Schritte nach oben waren zu hören. Durch eine andere Spalte konnte Enya noch einen leichten Blick auf ein paar schwarze Schuhe entdecken. Dann verschwand auch diese Person und alles wurde wieder still. Nicht einmal ein paar Vögel waren mehr zu hören.
    »Enya?«
    Erschrocken drehte ich mich um und rannte zu der gusseisernen Tür.
    »Hallo? Hilfe, bitte helfen sie mir?«
    »Niemand wird dir mehr helfen.« Obwohl die Stimme nur schwach herüberkam, konnte sie Lisas Lachen hören, woraufhin Enyas Faust gegen die Tür knallte.
    »Keine Sorge, du wirst sicherlich nicht mehr lange dort drinnen bleiben.«
    »Und was bezweckst du damit?«
    »Vieles. Nachdem deine Freunde in diese Falle tappen werden, werden Kenneth und die anderen sie töten und dann wird er endlich mich verwandeln. Zusammen werden wir stark sein und dich will er, damit du ihm gehörig wirst. Du wirst schon sehen, alles wird gut werden.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht. ER wird dich genauso töten. Wo ist Stewart, Lisa? Wo ist er?«
    Wieder lachte sie auf und kurz darauf hörte Enya noch eine weitere Tür zugehen. Das laute Schnaufen der Mantikore war jetzt nicht mehr zu überhören.
    Jetzt hatte die Angst Enya gepackt. Hilflos schaute sie sich in dem schmutzigen Bunker um. Sie musste Jadon, William und die anderen unbedingt warnen, doch wie? Clayton hatte Enya einmal kurz von der Telepathie unter den Engeln erzählt. Sie hatte keine Ahnung wie das funktionieren sollte, aber es war immerhin ein Versuch wert, denn anders würde sie hier sicherlich nicht herauskommen können und die Vorstellung mit anhören zu müssen, wie die Mantikore und die Vampire Familie und Freunde töteten, würde sie definitiv nicht ertragen können.
    Enya setzte sich im Schneidersitz auf den kalten feuchten Fußboden, schloss ihre Augen und dachte angestrengt an Jadon. Immer wieder erzählte sie ihm in ihren Gedanken, was sie gehört hatte. Das Gleiche machte sie auch bei Sealtiel, denn sie war sich nicht sicher, ob ein Slinner auch über Telepathie zu erreichen sein würde. Immer und immer wieder tat sie dies, bis sie nach mehreren Stunden nicht mehr konnte.
    Die Sonne verschwand wieder am Horizont und nachdem Enya ihre Glieder etwas ausgestreckt und etwas Wasser aus einem kleinen Becher, der neben der Tür stand, getrunken hatte, setzte sie sich wieder hin und versuchte nun, Clayton zu erreichen, bis sie nicht mehr konnte und sich auf ihre Liege legte.
    Die Mantikore waren mittlerweile sehr unruhig geworden und gaben schreckliche Geräusche von sich. Einmal war einer von ihnen gegen die Tür gerammt, aber diese war zum Glück stabil genug. Zumindest noch!
    Der gefühlte vierte Tag in Gefangenschaft neigte sich dem Ende und bis auf etwas Wasser in diesem Becher und ab und an etwas Brot und Obst, das man ihr lieblos durch eine kleine Klappe in der Tür hineinwarf, blieb Enya nichts anderes übrig, als zu warten und zu hoffen, dass man sie schnell finden würde. Denn es gab einfach keinen anderen Ausweg. Die Öffnungen waren zu klein, die Innenwände aus Lehm, aber ihre Hoffnung wollte sie nicht aufgeben.
    Erneut dachte Enya an ihre Familie und an das Unheil, was sie hier in Vanicy erwartet hatte.

    »Enya, es wird Zeit. Hier ist jemand, der dich kennenlernen möchte ...«

    Enya sprang auf und ging mit klopfendem Herzen automatisch einige Schritte zurück, als sie Lisa Strix’ Stimme hörte. Dann wurde die schwere eiserne Tür mit einer Leichtigkeit geöffnet, die sie kurz zusammenzucken ließ und dann trat ein Mann in den Raum, bei dem sich Enya sofort sicher war, dass es sich um Kenneth Bowler handeln musste.
    Schnell schaute sie noch an ihm vorbei, ehe die Tür wieder zugemacht wurde. Sie erkannte einen sehr breiten und langen Vorraum und konnte an einer Seite die Mantikore, welche sich anscheinend gerade ausruhten, in einem anderen kleinen Raum hinter Gitterstäben ausmachen.
    Dann stand Kenneth Bowler auch schon wenige Meter vor

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