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Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Titel: Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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William musste kurz laut
lachen. Diese dummen Vampire. Sie hatten ja keine
Ahnung. Noch während der Schwangerschaft von Skalya
mischte sich das hartnäckige Gerücht über das
Ungeborene, dass es diejenige sein müsste, welche über
das so genannte Engelsauge verfügen würde. Und wer
dies in sich trug, gehörte zu den mächtigsten Engeln auf
Erden.
Aber selbst wenn die wenigen Anderen seiner Gattung
dies wüssten, so würden sie dennoch keine Ahnung
haben, was dies auch für einen von ihnen bedeuten
könnte. Es gab durchaus einige Vampire, aber bei
Weitem nicht wirklich viele. In der Regel lebten sie so
gut es geht normal unter den Menschen. Wenige von
ihnen ernähren sich von lebenden Menschen.
William schüttelte den Kopf. Sie waren Vampire, aber
die meisten von ihnen wollten dies nicht wahrhaben.
Daher hatte sich, bis auf Kenneth und er selber, kein
anderer von ihnen mit diesem übernatürlichen Kind
beschäftigt. Zumindest war ihm all die Jahre lag nichts
anderes bekannt.
    Natürlich war die Sache um das Engelsauge immer nur
ein Gerücht, aber anscheinend war er ja immerhin nicht
der Einzige, der diesem Glauben schenkte.
William schüttelte sich- er hatte Enya bei sich gehabt,
hatte ihr Vertrauen gewonnen. Er hätte leichtes Spiel
gehabt und dennoch war dieser verdammte Kenneth
Bowler schneller und, das musste er neidlos
anerkennen, besser gewesen, wie er es hätte sein
können. Und William wusste tief in sich auch warum er
Enya bisher nichts getan hatte.
Das erste Mal hatte er sie kurz auf der Beerdigung ihrer
Adoptiveltern sehen können. Aber eben nur kurz, denn
die Sonne brannte wie Feuer auf die Erde und er konnte
nicht länger bleiben. Also musste er warten und vertrieb
sich so lange die Zeit in Russland. Danach sah er sie
erst wieder bei der Beerdigung von ihrem Freund,
diesem Ruben, wieder. Sie hatte ihn sofort gefesselt,
wie sie da stand, so elegant und dennoch zerbrochen
von Trauer. Ihre schulterlangen Haare glänzten
goldbraun. Eine Farbe, wie er sie noch nie zuvor
gesehen hatte- er hatte in all den Jahrzehnten viele
Frauen mit schönen Haaren gesehen- und als sie in
seine Richtung schaute, hätte er in diesen ozeanblauen
Augen versinken können. Gedanken und Gefühle die er
nicht haben wollte und weshalb er schnell wieder
verschwand.
Manchmal
konnten
die
Sinneswahrnehmungen eins Vampirs lästig sein. Trotz
der Entfernung hatte er sie sehen und ein wenig riechen
können, als würde sie ihm gegenüber stehen. Sie hatte
ihn verwirrt, vom ersten Moment an und er vergaß,
weshalb er gekommen war. Er beobachtete sie immer
wieder, bis sie eines Tages das erste Mal richtig
aufeinander trafen.
    William sprang in die Krone einer dicken Eiche und
verharrte dort einen Moment.
Er lächelte, als er wieder an Enya und an ihren
gemeinsamen Spaziergang zurück dachte. Er konnte
keinen einzigen bösen Gedanken mehr hegen, als er sie
neben sich wahr nahm, sie fast berühren konnte. Er war
in ihrer Nähe einfach anders.
William schüttelte seinen Kopf, um seine Gedanken und
Gefühle wieder zu verbannen. Dieser Fehler würde ihm
so nicht noch einmal passieren und er musste sich
beeilen. Nicht auszudenken, wenn ausgerechnet
Kenneth es schaffen sollte.
Und so machte sich William weiter Richtung Norden auf
den Weg, geschützt von Bäumen und der Dunkelheit.
    Währenddessen, im Süden Englands, hatte sich Arthur
Cartwright gerade wieder von der Leiche erhoben und
gab den anderen Cartwrights nun den Blick auf die übel
zugerichtete Leiche von Lisa Strix frei. Keiner konnte
etwas sagen, zu tief saß bei ihnen allen noch der
Schock.
Als sie den Bunker auf dem Feld endlich gefunden
hatten, merkten sie sofort, dass hier weder Vampire
noch Mantikore anwesend waren. Doch als sie die
Treppen hinunter in den Bunker stiegen, trat ihnen der
Geruch von Blut entgegen und sie alle hofften, dass er
nicht zu Enya gehören würde. Doch als sie die schweren
Eisentüren, die leicht geöffnet waren, aufschwangen, als
wären sie aus Pappe, verstummte jeder von ihnen.
Sie erkannten unter dem ganzen Blut und Dreck eine
Frauenleiche, welcher der Kopf abgeschlagen worden
war. Erst an der rechten hinteren Wandseite wurde der
Blick auf den abgetrennten Kopf sichtbar, gleich
daneben lag eine unversehrte Brille.
Die Augen waren aufgerissen und schauten die sechs
Cartwrights an, welche den Anblick zwar sehr schlimm
fanden, aber dennoch erleichtert waren, dass es nicht
ihre Enya war.
    „Ich kenne diese Frau nicht, einer von Euch? Aber sie ist
bestimmt

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