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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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zusammen, als bräuchte er eine Brille.
    Der Mann feixte. »Denny Beck, ich will verdammt sein. Ich hab gehört, dass du zurück bist, und hier steckst du, der Teufel höchstpersönlich.«
    »Mr Walker«, sagte Beck ohne jede Wärme in der Stimme. Er nippte bedächtig an seinem Kaffee, aber an der Art, wie er die Tasse hielt, merkte Riley, dass er mit Ärger rechnete.
    »Es ist lange her. Wo warst du? Im Gefängnis?«
    »Nein, in Atlanta.«
    Als Beck sich nicht provozieren ließ, versuchte der Mann sein Glück bei Riley. »Wie ich sehe, findest du immer noch genug Dummchen, die nicht kapieren, dass du nur Ärger bringst.«
    Wenn dieser Typ so weitermachte, würde Beck sich noch auf ihn stürzen. Glücklicherweise bot die Kellnerin die perfekte Unterbrechung.
    Riley starrte Walker unverwandt an. »Können Sie bitte ein Stück zur Seite gehen?«
    »Was sagst du da?«
    Sie deutete auf Karen und ihr Tablett hinter ihm. »Ich hätte mein Essen gerne heiß.« Und dich aus meinen Augen .
    Der Kerl starrte sie finster an, zog sich jedoch leise murrend zurück.
    Die Kellnerin stellten ihnen die Teller hin und unterdrückte ein Lächeln. »Sonst noch etwas?«, fragte sie.
    »Im Moment nicht. Danke«, sagte Beck.
    Walker hatte sich einen Platz an einem Tisch in der Nähe gesucht, so dass er ihnen weiterhin finstere Blicke zuwerfen konnte. Beck ignorierte ihn und verteilte Ketchup, Senf und scharfe Soße auf seinem Burger. Sorgfältig arrangierte er die Gurken neu, dann nahm er den Burger und betrachtete ihn bewundernd, als wäre er ein Kunstwerk.
    »War es seine Tochter?«, fragte Riley leise.
    Ein Kopfschütteln. »Seine Frau.«
    Kein Wunder, dass der Typ sauer ist . »Wie alt warst du?«
    »Sechzehn.« Er nahm einen großen Bissen von seinem Burger. Nachdem er mit Kauen und Schlucken fertig war, fügte er hinzu: »Das war, kurz bevor ich die Stadt verlassen habe.«
    »Bist du freiwillig gegangen oder wurdest du rausgeekelt?«
    Er tupfte sich den Mund mit der Serviette ab. »Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.«
    Riley fasste im Geiste noch einmal ihre Lage zusammen – sie befand sich in irgendeiner bescheuerten Kleinstadt, zusammen mit einem Mann, der anscheinend mit so ziemlich jedem Mädchen und jeder Frau geschlafen hatte, zumindest mit denen, die volljährig waren. Die Chancen standen nicht schlecht, dass jeder Vater, Bruder oder Ehemann liebend gerne die Gelegenheit am Schopfe packen würde, um mal ein ernstes Wörtchen mit Denver Beck zu reden. Und sie würde zwischen den Fronten stehen.
    Na super.
    Riley wandte ihre Aufmerksamkeit dem Burger zu, und nachdem sie ein wenig daran herumgezupft hatte, biss sie endlich davon ab.
    O mein Gott. Es war unglaublich, saftig und kräftig gewürzt, nicht so was Lasches, Pappiges, das man in einem Fast-Food-Restaurant vorgesetzt bekam. Sie konzentrierte sich auf ihre Mahlzeit, ignorierte den Kerl einen Tisch weiter, der sie anstarrte, und die geflüsterten Unterhaltungen an einigen anderen Tischen. Wenn jemand ging, verabschiedete er sich laut von Karen oder der anderen Kellnerin und nahm die lange Route durch das Diner, damit er an ihrem Tisch vorbeikam.
    »Ignorier sie einfach«, sagte Beck.
    »Dir fällt das leichter.«
    »Ich tu nur so.« Als er den Riesenberg Pommes verdrückt hatte, lehnte er sich zufrieden auf der Bank zurück.
    »Wie kannst du nur so viel essen?«, fragte sie, während sie immer noch in ihrem eigenen Essen herumstocherte. Der Burger war riesig und der Käse besonders cremig gewesen.
    »Ich wachse noch.«
    »Das wirst du auf jeden Fall, wenn du das Essen weiterhin so in dich hineinstopfst.«
    »Besser als zu verhungern, so wie du.« Beck senkte die Stimme. »Du musst nicht morgens kotzen oder so was?«, fragte er und beobachtete sie aufmerksam.
    Dieses Thema hatte er bisher gemieden – ob sie womöglich seit der Nacht mit Ori, dem gefallenen Engel, schwanger war.
    »Nein, da gibt’s kein Problem.«
    Sein tiefer Seufzer verriet ihr, dass er sich Sorgen deswegen gemacht hatte. »Das ist ja zur Abwechslung mal eine gute Nachricht«, sagte er und nahm einen großen Schluck Kaffee.
    Jemand kam auf ihren Tisch zu, und im ersten Moment dachte Riley, Walker wäre wieder da, um sie weiter zu nerven. Doch es war nicht Walker. Dieser Kerl war nur ein paar Jahre älter als Beck und einen Tick größer. Er hatte dunkelbraune Haare und dunkle Augen, trug ein marineblaues T-Shirt, das seine Muskeln gut zur Geltung brachte, und Jeans, die enger waren,

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