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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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jemanden mitgebracht hat. Ein paar Mädchen hier im Ort erinnern sich noch gut an ihn, also wird es Gerede geben. Ein bisschen davon kann ich unterbinden, wenn ich die Wahrheit kenne.«
    Beck trat einen Schritt vor, eine klare Kampfansage. »So eine ist Riley nicht. Sie ist hier, um mir … mit ihr zu helfen.«
    Donovan blieb ruhig. »Du wirst dir schon keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn du Sadie deine Mom nennst.«
    »Den Teufel werde ich tun.«
    Der Sheriff schüttelte den Kopf und ging zu seinem Wagen. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, schaute er noch einmal zu Riley. »Willkommen in Sadlersville, Miss Riley.«
    »Danke«, sagte sie, immer noch unsicher, was gerade passiert war.
    Der Streifenwagen fuhr vom Parkplatz und bog auf die Straße ein.
    »Was sollte das denn gerade eben?«, fragte Riley.
    Beck warf seinen Rucksack auf die Sitzbank im Truck.
    »Er wollte mich nur zu Hause willkommen heißen«, erwiderte er.

4.
    Kapitel
    Das Stadtzentrum von Sadlersville war eine merkwürdige Mischung aus Alt und Neu. Während Beck auf der Jagd nach einem Parkplatz herumkurvte, erspähte Riley einen Jugendlichen mit einem Laptop auf einer Parkbank, der im Takt zu irgendetwas wippte, das aus seinen Kopfhörern kam. Direkt hinter ihm war ein Friseurladen mit einem dieser altmodischen rot-weißen Pfosten. Der Wasserturm des Ortes war das höchste Bauwerk weit und breit, und die meisten der Gebäude waren alt. Ein Tante-Emma-Laden reihte sich an den anderen, hier und da schob sich das Geschäft einer Ladenkette dazwischen. In den Parklücken gab es keine Mini-Shops wie in Atlanta. Es gab auch keine Parkuhren, so dass die Straße voller Autos und Pick-ups war. Ein Fahrzeug hatte ein riesiges Schild im Rückfenster, das verkündete, dass Jesus’ Ankunft kurz bevorstünde.
    Er wird echt enttäuscht sein.
    Beck merkte, dass sie das Schild betrachtete. »Die Leute hier unten nehmen die Religion sehr ernst.«
    »Und die Leute in Atlanta nicht?«, erwiderte sie.
    Achselzuckend gab er in diesem Punkt nach. »Hier unten ist es anders.«
    »Das habe ich auch schon gemerkt.«
    Sobald sie geparkt hatten, zog Beck eine Riesenshow ab, als er den Wagen abschloss, stets in Alarmbereitschaft, als erwarte er mit jedem Schritt Ärger. Er winkte ihr zu, ihm zu folgen, und sie gingen an einem vollen Friseurgeschäft vorbei, in dem man sich die Hälse verrenkte, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Dann an einem Blumenladen, dessen Auslage noch mit Angeboten zum Valentinstag dekoriert war, und einem Gebrauchtwarenladen.
    Riley zupfte Beck am Ellenbogen. »Ich brauche eine neue Jacke. Ich will nicht die Gute von meiner Mom tragen, wenn ich Dämonen fange.«
    Er widersprach nicht, sondern folgte ihr in den Laden und wartete an der Tür, bis sie einen Ersatz für die Jeansjacke gefunden hatte, die der Dämon angekokelt hatte. Während sie zahlte, behielt Beck die Straße aufmerksam im Auge.
    Sobald das erledigt war, kehrten sie zum Truck zurück, damit sie die Jacke ihrer Mom gegen die neue austauschen konnte. Dabei entdeckte sie eine merkwürdige, kleine Holzfigur, die jemand unter einen der Scheibenwischer geklemmt hatte. Mit grünem Garn zusammengebundene Stöcke bildeten eine Menschengestalt.
    Als Beck die Figur sah, spannte er das Kinn an.
    »Was ist das?«, fragte Riley. »Eine Art Warnung?«
    »Nein, jemand versucht, den Truck zu beschützen.« Vorsichtig entfernte er das Stockmännchen, schloss die Tür auf und hängte es an den Rückspiegel.
    »Ziemlich unheimlich«, sagte Riley.
    »Nicht, wenn man daran gewöhnt ist. Es gibt ein paar Weise Frauen in der Stadt, und irgendwie mögen die mich. Wahrscheinlich glauben sie, dass jemand den Truck zerdeppern könnte, sobald sich die Gelegenheit bietet, also lassen sie denjenigen wissen, dass das keine gute Idee wäre.«
    »Es gibt also nicht nur Baptisten hier unten«, stellte Riley fest.
    »Nein, ganz und gar nicht. Der Sumpf hat seine eigene Magie, und die Leute haben gelernt, sie anzuwenden.«
    Sie gingen denselben Weg zurück. Gerade im richtigen Moment blieb Beck vor einem Diner stehen, setzte sein Pokergesicht auf und öffnete die Tür, um Riley zuerst eintreten zu lassen.
    Das Restaurant sah aus, als würde es einem alten Film entstammen. An der Wand neben der Tür hingen Notizzettel – jemand wollte sein Auto verkaufen, ein anderer suchte ein gutes Zuhause für ein paar Kätzchen. Beck und sie hatten gerade den »Tag des Kranichs« in Sandhill verpasst. Der Fußboden aus

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