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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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Achtzehnjährige zu knapp, wie Brady fand, aber erst recht für ein fünfzehnjähriges Mädchen. Auf einem stand Sophie in einer Gruppe, aufreizend zurechtgemacht und wie die anderen auch mit einem Schnapsglas in der Hand. Sie schienen alle nicht alt genug zu sein für solche Getränke.
    »Verdammt«, murmelte er.
    Sein Blick fiel auf ein weiteres Foto. Darauf stand Sophie neben einem Mann Anfang zwanzig, um den sie einen Arm geschlungen hatte. Mit der anderen Hand schien sie sein Gesicht dichter an sich heranziehen zu wollen, und ihr schmachtender Blick sprach Bände. Wenn das unschuldig war, dachte Brady, dann musste man ihm den Begriff neu definieren.
    Ohne weiteren Gedanken zupfte er das Foto ab und schob es in die Jackentasche. Irgendein Stück Papier flatterte zu Boden. Brady hob es auf und schaute es sich genauer an. Es handelte sich um einen Konzertflyer von The Clashed, einer der Bands aus ihrer Gegend. Brady überflog die Daten und Veranstaltungsorte. An diesem Abend sollten sie im Fat Ox in Whitley Bay spielen. Das Datum war rot umrandet. Woraufhin Brady sich fragte, seit wann brave Fünfzehnjährige sich für Bandauftritte spätabends in einer Kneipe interessierten.
    Für alle Fälle steckte er den Flyer zu dem Foto in seiner Tasche.
    »Was schnüffeln Sie hier herum?«, fragte Simmons plötzlich hinter ihm.
    Brady drehte sich um.
    »Ich wollte von hier aus mal einen Blick auf den alten Bauernhof werfen«, antwortete er und überlegte, seit wann Simmons schon im Türrahmen stand.
    »Wäre es dann nicht hilfreich, wenn Sie dazu aus dem Fenster sähen?«, fragte Simmons bissig.
    »Schon erledigt.« Brady deutete auf die angepinnten Fotos. »Ihre Sophie war ziemlich beliebt, nicht wahr?«
    »Ich glaube, ich hatte Sie gebeten zu verschwinden.« Auffordernd trat Simmons zur Seite.
    Brady ließ sich nicht beirren. »Haben diese Aufnahmen von Sophie und ihren Freunden Sie und Ihre Frau eigentlich nie gestört?«
    »Raus! Haben Sie mich verstanden? Raus aus ihrem Schlafzimmer.«
    »Und ich dachte, Sie möchten, dass ich meine Arbeit mache. In der Sie mich, wann immer es geht, versuchen zu behindern. Oder wollen Sie nicht, dass Sophies Mörder gefasst wird?«
    Simmons lief dunkelrot an. »Was ist denn das für eine Frage?«
    »Eine, die Ihnen sagt, dass ich langsam misstrauisch werde.«
    Brady machte ein paar Schritte auf Simmons zu.
    »Nur zur Warnung, Simmons, früher oder später finde ich heraus, was Sie mir verschweigen.«
    »Raus!«, flüsterte Simmons mit wuterstickter Stimme.
    Brady trat an ihm vorbei hinaus auf den Flur und nahm die Treppe nach unten.
    Auf dem Weg aus dem Haus ließ er sich die Fotos noch einmal durch den Kopf gehen. Hätte er Sophie nachts in einem der Klubs von Whitley Bay entdeckt, hätte ihm nicht einmal sein scharfes Polizistenauge verraten, dass sie eine Minderjährige war. Noch weniger hätte er sie für ein untadeliges Schulmädchen gehalten. Irgendetwas passte da nicht zusammen.

Kapitel 23
     
    Conrad startete den Motor seines Wagens.
    Brady steckte sich eine Zigarette an und grübelte vor sich hin.
    »Conrad«, begann er schließlich. »Wenn wir wieder im Revier sind, suchen Sie mir alles zusammen, was Sie über Simmons auftreiben können.«
    »Wird gemacht, Sir«, entgegnete Conrad.
    Weder die Fotos noch die Tätowierung passten zu dem, was Sophies Eltern ihm über ihre Tochter mitgeteilt hatten. Und was Paul Simmons betraf, da hatte er so eine Ahnung, die er einfach nicht loswerden konnte. Aber er würde erst den Autopsiebericht von Wolfe abwarten müssen, um herauszufinden, ob er recht hatte. Bis dahin hatte er keine andere Wahl, als seine Befürchtungen für sich zu behalten.
    Conrad warf ihm einen Blick zu. »Soll ich auch Informationen über die Mutter zusammentragen?«
    »Ich glaube, das wird nicht nötig sein.«
    Brady massierte sich die Schläfen. »Sie ist abends um zehn zu Bett gegangen und erst aufgewacht, als ihr Mann kam, um ihr zu sagen, Sophie sei noch nicht zu Hause. Im Moment nehme ich das noch so hin.«
    »In der kurzen Zeit, in der wir da waren, hat sie zwei Gin Tonic getrunken«, merkte Conrad an.
    »Sie hat ihre ermordete Tochter identifiziert, Conrad. Da dürfen Sie ruhig ein paar Abstriche machen.«
    »Haben Sie die Mülltonne am Haus nicht gesehen? Bis zum Rand voll mit leeren Gin-und Weinflaschen.«
    Kopfschüttelnd konzentrierte Conrad sich wieder auf den Verkehr.
    »Wir gehen erst einmal davon aus, dass Louise Simmons in der Mordnacht tief und fest

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