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Engelslied

Engelslied

Titel: Engelslied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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von ihm, die Wiedergeborenen, die ich ihm als Geschenk überließ, so unehrenhaft zu benutzen. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine weiteren Handlungen dulden werde, die Schande über meinen Namen bringen.«
    Raphael neigte den Kopf. »Ich treffe dich in der Schlacht, Lijuan.«
    »Auf Wiedersehen, Raphael. Du hättest eines Tages einen großen Uralten abgegeben, wenn du nur gelernt hättest, die zu respektieren, die besser als du und dir überlegen sind.«
    Während Raphael mit hoher Geschwindigkeit zu seinen Truppen zurückflog, setzte er sich mit Elena in Verbindung. Er brauchte den Kontakt zu ihr, um das Hässliche auszulöschen, das ihm während der Begegnung mit dem Erzengel von China bis tief in die Knochen gedrungen war. Durch Lijuan schien irgendetwas Falsches in das Gewebe der Welt zu sickern.
Elena, die Schlacht steht unmittelbar bevor.
    Wir sind bereit.
Ein Kuss von ungezähmter Wildheit – so küsste nur seine Gemahlin.
Ich halte nach dir Ausschau.
    Raphael befahl seinen Truppen, sich in die Belagerungszone zurückzuziehen. Illium führte die Schwadronen dorthin, während Raphael mit Jason und Aodhan die Nachhut bildete. Ein weiser Schachzug, denn kaum hatten sie die ersten Häuser von Manhattan erreicht, als Lijuan einen Sprengstoß in seine Richtung jagte. Ihre Kraft manifestierte sich in einem Hagel aus schwarzen, glitzernden, tödlichen Dolchen.
    Lijuan war allerdings zu weit entfernt, um großen Schaden anrichten zu können, und hatte den Angriff wahrscheinlich auch nur gestartet, um Unordnung in Raphaels Formationen zu bringen. Raphael wischte die Dolche mit geringer Kraftanstrengung beiseite. Als er sich wieder seinen Truppen zuwandte, konnte er sehen, dass keiner seiner Leute auch nur einen Zentimeter zurückgewichen war. Danach hatte Lijuan wohl eingesehen, dass sie ihm aus so großer Entfernung keine Verluste beibringen konnte. Jedenfalls erfolgte kein zweiter Angriff mehr, und ein paar Minuten später konnten Raphaels Truppen die Linien des heimischen Verteidigungsrings passieren.
    Überall waren geflügelte Kämpfer in der Luft. Jeder trug die charakteristische schwarze Uniform von Raphaels Streitkräften, die sich deutlich von der dunkelgrau-roten von Lijuans Truppen unterschied. Als zusätzlichen Schutz vor Verwechslungen in der Luft hatte Raphael sämtliche Flügel seiner Leute einschließlich der eigenen oben und unten mit leuchtend blauen Streifen versehen lassen. Die entsprechende Farbe war extra zu diesem Zweck entwickelt worden und stellte, da sie die Federn nicht verklebte, für die Flügel keine Schädigung dar. So konnten die Scharfschützen auf den Dächern Freund und Feind auf einen Blick unterscheiden.
    Diese Scharfschützen nahmen am gesamten Verteidigungsring verteilt Deckung in Verstecken auf den Dächern und in den jetzt fensterlosen obersten Stockwerken mehrerer Hochhäuser Aufstellung. Zu jedem Scharfschützenteam gesellten sich Vampirexperten für den Einsatz gegen geflügelte Wesen. Ihre Geschosse waren himmelwärts gerichtet. Weitere, mit Flammenwerfern und Schwertern ausgerüstete Vampire waren auf dem Boden postiert, wo sie abgeschossene feindliche Kämpfer eliminieren sollten, damit diese nicht heilen und sich wieder erheben konnten. Eine dritte Vampirgruppe ging Streife und hielt Ausschau nach Wiedergeborenen.
    Raphael stieg auf, bis er über seinen Schwadronen schwebte und für alle gut sichtbar war. Erst dann hob er die Hand mit dem Schwert. »Das hier ist unser Land!« Seine Stimme war so verstärkt, dass sie jeden Mann und jede Frau, ob sterblich oder unsterblich, erreichte. »Wir lassen uns nicht einschüchtern, und wir ergeben uns nicht. Wir haben diesen Krieg nicht angefangen, aber wir werden ihn beenden!«
    Ein donnernder Schrei aus vielen Kehlen erschütterte die Stadt, unzählige Arme reckten sich in die Luft.
    Die Armbrust im Anschlag, die Augen überall, lag Elena auf dem Dach, als ihr Mann zu ihnen allen sprach. Der Stolz auf ihn ließ ihr Herz anschwellen. Ein überdachter Ansitz schützte sie vor den Blicken fliegender feindlicher Truppen und auch vor Schüssen von oben, erlaubte ihr aber eine perfekte Sicht auf den Mann, der ihr gehörte.
    Du solltest stolz sein, Erzengel. Deine Leute kämpfen nicht aus Furcht oder Überheblichkeit, sondern weil es das Richtige ist.
    Eine Liebkosung der See und des tosenden Sturms, der er war.
Pass auf dich auf, Gildejägerin.
    Und du auf dich.
Sie atmete tief durch und strich alle störenden und beängstigenden

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