Engelslied
gerade«, stieß sie hervor.
Raphaels Augen funkelten. »Meine Gemahlin fordert mich heraus? Gut, dann soll es so sein!«
Zitternd – denn seine Stimme war wie Pelzwerk über all ihren Sinnen, legte sich auf ihre Hüften, die feuchten Brustwarzen – sah sie, wie er den Kopf senkte, um seine Lippen auf ihren Bauchnabel zu heften. Ein nasser Kuss dort, ein sanftes Pusten über die feuchte Haut … ihm war egal, dass sie zitterte. »Und jetzt werde ich mich berauschen«, schnurrte er.
Kaum hatte sein Mund die köstliche Stelle zwischen ihren Beinen gefunden, als sich ihr Rücken durchbog, bis er kaum noch das Bett berührte. So gut, wie sie ihren Liebsten kannte, kannte er auch sie, jede winzig kleine, nervendurchwirkte Rundung. Er lud sich ihre Beine auf die breiten Schultern, umschlang mit beiden Händen ihre Pobacken und küsste sie dort unten mit einer sinnlichen Intimität, die ihr die Sinne raubte, bis sie sich nur noch köstlich, dekadent und schön fühlte.
Sie vergrub die Finger in seinem Haar, klammerte sich an ihm fest, während ihr Körper sich aufbäumte und erschauerte, der Orgasmus ein nicht enden wollender, wunderbarer, langsamer Ritt. Er leckte sie, bis die Flut verebbt war, ließ die Hände an ihren Beinen hochwandern, bis sie das Band gefunden hatten, das die Messerscheide an ihrem Schenkel festhielt. »Meine Kriegerin.« Noch ein Kuss auf ihren Nabel, dann richtete er sich auf und drückte seine Erregung vorsichtig an ihre durch die Wonnen ganz angeschwollene, feuchte Scheide.
Sie packte ihn fest bei den Oberarmen, spürte, wie sich unter ihrer Berührung Muskeln und Sehnen anspannten. Er legte ihr eine Hand auf die Hüfte, die andere auf die empfindlichste Stelle ihres Flügels – wenn er sie dort berührte, wurde alles noch einmal so schön – und stieß in sie hinein. Der Ansturm an erotischen Gefühlen ließ sie stöhnen, sie wollte ihn noch dichter an sich, in sich spüren, zog seinen Kopf zu sich herunter. Er kam zu ihr, seine Hand glitt ihren Körper entlang bis zur rechten Brust, die er festhielt, während er kam und ging, kam und ging, in einem langsamen, trägen Rhythmus, der ihr sagte, es gab für ihn keinen anderen Ort, an dem er jetzt sein wollte, seine ganze Aufmerksamkeit galt allein ihr.
Funkelnd erwachte ihr Körper zu neuem Leben, schlang sich um ihren Erzengel, hielt ihn fest, umschloss ihn, während er sich ganz und gar auf sie konzentrierte. Sie wollte zusehen, wie er seinen Höhepunkt fand, löste ihre Lippen von seinem Mund, liebkoste mit den Fingerspitzen seinen Hals, die Schultern, den ansteigenden Bogen seines linken Flügels, während seine Stöße immer schneller, immer wuchtiger kamen. »Elena!«
Raphaels Orgasmus, gepaart mit seinem Kuss, schickte auch sie noch einmal auf die Reise. Erst als sie beide sich wieder zu rühren vermochten, griff der Erzengel nach unten, band ihr Lederfutteral auf und legte es zusammen mit dem Messer darin auf den Nachttisch. »So schön diese Scheide auch ist …«, er berührte das feine Leder, »… ziehe ich die, die meine Klinge hält, bei weitem vor.«
Elena versetzte ihm einen spielerischen Fausthieb gegen die Schulter, Lachen im Bauch, der ganze Körper so matt und entspannt, als fehlten sämtliche Knochen. »Freut mich zu hören, dass ich besser bin als so fein verarbeitetes Leder.«
»Für mich jederzeit.« Sein Lächeln ließ sie die Scheide um die »Klinge« anspannen, die immer noch in ihr steckte. Weiterhin lächelnd beugte er sich über ihren Mund.
Und wieder einmal bewiesen eine gewisse Scheide und eine gewisse Klinge, wie perfekt sie zusammenpassten.
Raphael ließ Elena glücklich und erschöpft in ihrem gemeinsamen Bett zurück, allerdings nicht, weil er in den Turm fliegen wollte. Stattdessen suchte er das Haus auf, das Jeffrey Deveraux und seiner Familie gehörte. Ein einzelner, genau berechneter Stoß Engelfeuer, und er hätte den Sterblichen vom Antlitz der Erde getilgt, ohne dass dessen Frau oder den Kindern etwas passiert wäre.
Natürlich könnte er auch einfach dort runterfliegen und Jeffrey das verschrumpelte, nutzlose Herz aus der Brust reißen. Viel befriedigender, als das Blut dieses Mannes aus der Ferne zu vergießen.
Nur würde sowohl die eine als auch die andere Aktion Elenas Vertrauen in ihn erschüttern, ohne die klaffende Wunde zu heilen, die ihr Vater in ihrer Psyche hinterlassen hatte. Diese Wunde würde immer wieder aufreißen und immer dann, wenn man es nicht vermutete. So wie heute
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