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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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passierte.
    Und die Wahrheit war, dass sie nie eine richtige Beziehung geführt hatten. Sie hatten eine extreme körperliche Anziehung zueinander verspürt, gut. Aber abgesehen davon waren sie nur zwei Menschen, die nach einem kleinen Mädchen gesucht hatten.
    Bei dem Gedanken an Molly huschte ein Lächeln über ihre Lippen. Molly und Katie waren wunderbare Kinder. Teil ihres Lebens zu sein, stellte sie sich sehr schön vor.
    Doch das konnte sie auf keinen Fall riskieren. Katie hatte schon eine Trennung miterlebt. Und Molly hatte noch Schlimmeres erfahren müssen.
    Sie raffte sich vom Sofa auf, kaum fähig, in die Küche zu gehen. Nach einer guten, starken Tasse Tee würde sie sich besser fühlen. In weniger als einem Monat wären die Ferien vorbei, und die Arbeit in der Schule würde ihr helfen, nicht ständig an Ben zu denken.
    Sie griff gerade nach dem Wasserkessel, als es klingelte. “Hier ist dein Vater”, ertönte eine vertraute Stimme aus der Gegensprechanlage. “Lass mich rein.”
    Sie betätigte den Türöffner, obwohl sie Max eigentlich gar nicht sehen wollte. Wenige Minuten später betrat er ihre Wohnung.
    “Wo, zum Teufel, hast du gesteckt?”
    Sie konnte ihn nicht ansehen. Traute sich nicht. “Hi, Dad.”
    “Ich habe dich etwas gefragt.” Er war wütend. Seit Jahren hatte sie ihn nicht mehr so aufgebracht gesehen.
    “Ich … ähm … ich war irgendwie nicht richtig auf dem Damm.”
    “Ach ja? Seit fünf Tagen versuche ich schon, dich zu erreichen, und du hast nicht ein Mal zurückgerufen.”
    “Wie gesagt …”
    “Das ist eine ziemlich jämmerliche Ausrede, und wir beide wissen es. Was ist zwischen dir und McKenzie vorgefallen? Es wurde überall in den Nachrichten gemeldet, dass ihr beide seine Tochter gefunden habt. Habt ihr euch getrennt?”
    Sie setzte das Teewasser auf, stellte den Herd an und hoffte, er würde das Zittern ihrer Hand nicht bemerken. “Ja, so könnte man es wohl sagen.”
    “Was ist passiert?”
    Sie drehte sich um und sah ihn an. “Sieh mal, Dad, ich weiß deine Sorge wirklich zu schätzen, aber das geht dich einfach nichts an.”
    Seine Lippen wurden schmal. “Tja, mein kleines Mädchen, das sehe ich allerdings anders. Ich habe noch nie erlebt, dass du einen Mann so ansiehst wie Ben. Ich gehe davon aus, dass du schwer verliebt bist. Und soll ich dir was sagen? Ich glaube, er ist genauso in dich verliebt. Und jetzt erzähl mir endlich, was, zum Teufel, hier vorgeht.”
    Sie kämpfte gegen die Tränen an. Ohne Erfolg. “Ja, ich habe mich in ihn verliebt, Dad. Aber ich wollte es nicht. Gott, ich habe mich so sehr dagegen gewehrt.”
    “Was ist mit Ben? Hat auf mich wie ein liebeskranker Kater gewirkt, als er dich ins Krankenhaus gefahren hat.”
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte den Kloß im Hals herunterzuschlucken. “Er glaubt, dass er mich liebt, aber …”
    “Aber was? Der Mann sollte doch selbst am besten wissen, ob er dich liebt oder nicht.”
    “Er ist dankbar, Dad. Ich habe ihm geholfen, Molly zu finden. Er hat das Gefühl, mir etwas zu schulden.”
    “Autumn, das ist Blödsinn. Warum will er dich nicht mehr sehen?”
    “Das will er ja. Ich meine, anfangs hatte er natürlich nur seine Tochter im Kopf, aber dann … na ja, ich wollte ihn nicht mehr sehen.”
    “Aber warum denn nur, um Himmels willen?”
    “Weil er mich gefragt hat, ob ich ihn heiraten will.”
    Der Wasserkessel pfiff und stoppte die Tirade, zu der Max gerade hatte ansetzen wollen. Er kratzte sich an dem ergrauten Kopf. “Ich bin verwirrt, meine Kleine. Wenn Ben dich gefragt hat, ob du seine Frau werden willst, warum, um alles in der Welt, weinst du dann?”
    “Weil ich es nicht tun kann. Ich kann einen Mann wie Ben nicht heiraten.”
    Er atmete schwer aus. “Okay, ich schätze, ich habe da irgendetwas nicht mitbekommen. Was, zum Teufel, stimmt nicht mit ihm? Auf mich machte er den Eindruck, als wäre er ein feiner Kerl.”
    Autumn straffte die Schultern und sah ihm direkt in die Augen. “Ben ist dir sehr ähnlich, Dad. Die Frauen lieben ihn, und er liebt sie. Ich wäre ihm niemals genug.”
    Max runzelte die Stirn. “Sag mir, dass es nicht meinetwegen und wegen deiner Mutter ist.”
    Sie schaute weg. “Ich weiß, wie die Männer sind, Dad. Treue ist einfach nicht ihr Ding. Das liegt nicht in ihrer Natur.”
    Nun zog Max die Augenbrauen zusammen. “Okay, du hast wirklich ziemlich viele Loser erwischt, das lässt sich nicht leugnen. Aber wenn ein Mann eine Frau liebt –

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