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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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dasselbe getan hatten?
    “Na gut”, sagte sie zu Max, “lassen wir das Thema. Ich will nur nicht, dass dir etwas zustößt.”
    Welche Probleme ihr Vater mit Frauen auch haben mochte – für sie war er der beste Daddy der Welt, und sie liebte ihn über alles.
    Er griff nach ihrer Hand. “Der Doc sagt, es ist alles in Ordnung. Es besteht also kein Anlass zur Sorge. Ich möchte, dass du Myra nach Hause schickst. Und fahr du auch wieder heim.”
    “Du weißt ganz genau, dass weder Myra noch ich gehen werden.”
    Er sah alles andere als erfreut aus. “Bist du allein hergekommen?”
    “Nein, ich … ein Freund hat mich gefahren.”
    “Josh?”
    “Nein, ein Mann namens Ben McKenzie.”
    Ihr Vater zog eine graumelierte Augenbraue hoch. “McKenzie? Doch nicht etwa der Sportartikel-Typ?”
    Sie nickte. Ihr Mund fühlte sich plötzlich staubtrocken an. “Er nimmt an einem meiner Kletterkurse teil.”
    “Tatsächlich? Wie lange läuft das schon?”
    “Wir sind nicht zusammen, Dad. Wir sind nur Freunde.”
    Er runzelte die Stirn. “Wieder so ein platonischer Freund? Nach allem, was man über ihn in der Zeitung liest, hat McKenzie keine ‘Freundinnen’.” Max musterte sie aufmerksam. “Pass bloß auf mit dem Kerl, hörst du?” Dann verzog sich sein Mund zu einem Grinsen. “Andererseits – vielleicht ist es an der Zeit, dass du endlich einmal unvorsichtig wirst. Vielleicht solltest du dieses Rudel kastrierter Männer, mit denen du ständig herumhängst, abservieren und dir einen richtigen Kerl suchen. Nimm dir ein Beispiel an Myra und mir.”
    Autumns Wangen brannten. Ihr Vater schloss für einen Moment die Augen und lehnte sich in das Kissen zurück. Offensichtlich war er von den Ereignissen des Abends und dem vielen Reden erschöpft. Eine Krankenschwester kam herein und bugsierte Autumn aus der Kabine. Sie informierte sie, dass Max innerhalb der nächsten Stunden in ein Einzelzimmer verlegt würde. Dr. Jackson schlug vor, dass sie und Myra nach Hause gingen, doch Autumn weigerte sich.
    “Wir bleiben”, sagte sie und war sich sicher, dass Myra derselben Meinung war.
    “Wie Sie möchten”, erwiderte der Arzt. “Aber die Besuchszeit beginnt erst wieder morgen früh um acht.”
    Sie kehrte in den Wartebereich zurück und berichtete Myra von der Unterredung mit ihrem Vater. “Er möchte, dass wir nach Hause fahren, aber …”
    “Ich werde mich nicht vom Fleck rühren”, beharrte die ältere Frau. “Zumindest bis ich ihn morgen gesehen habe.”
    So wurde es gemacht, und zu Autumns Überraschung schien Ben sich nicht daran zu stören. Er streckte sich im Wartezimmer auf mehreren Stühlen aus und schlief ein. Bis zum nächsten Morgen wachte er nicht auf.
    Autumn wurde den Gedanken nicht los, dass sie so wenigstens vor Ben – und sich selbst – sicher war. Zumindest für eine weitere Nacht.
    “Ich will ihn kennenlernen”, grummelte ihr Vater. “Er hat dich hergefahren, nicht? War die halbe Nacht wach, weil du zu stur warst zu gehen. Nun kannst du uns einander wenigstens vorstellen.”
    Autumn schluckte ein frustriertes Fluchen herunter. Da sie es Max ohnehin nicht ausreden konnte, führte sie Ben ins Krankenzimmer. Seine Kleidung war zerknittert, sein dunkles Haar verwuschelt, und auf Wangen und Kinn zeigte sich der Schatten eines Bartes.
    “Sie sind also Ben McKenzie.”
    “Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Sommers. Schön, dass es Ihnen besser geht.”
    Ihr Vater beäugte ihn misstrauisch. “Hab in Ihrem Laden in Seattle Klettersachen gekauft”, sagte er. “Gute Qualität. Funktioniert immer noch wie neu.”
    “Wir führen nur die besten Artikel. Freut mich, dass Sie das zu schätzen wissen.”
    “Meine Tochter sagt, sie bringt Ihnen das Klettern bei?”
    “Stimmt. Sie ist eine gute Lehrerin.”
    “Und was bringen Sie ihr bei?”
    Autumn riss die Augen auf. “Dad!”
    “Ich glaube, das ist ihre Sache, finden Sie nicht? Ihre und meine. So wie das gestern allein Ihre Sache war.”
    Max gluckste in sich hinein, taxierte Ben einen Moment lang und grinste ihn dann an – von Mann zu Mann. “Ich mag Typen, die Klartext reden. War schön, Sie kennenzulernen, Mr. McKenzie.”
    Ben nickte. “Ganz meinerseits, Mr. Sommers.”
    “Nennen Sie mich Max. Und bringen Sie sie sicher nach Hause. Sie hat schon genug um die Ohren, wenn sie sich nicht um mich sorgen muss. Außerdem habe ich schon eine Frau, die sich um mich kümmert.”
    “Ich habe Myra getroffen”, sagte Ben freundlich. “Sie scheint

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