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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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ein Goldstück zu sein.”
    “Hat ‘ne Weile gedauert, bis ich das kapiert habe.” Max zwinkerte Autumn zu. “Aber jetzt lass ich sie nicht mehr gehen.”
    Autumn beugte sich zu ihm hinunter und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann verließ sie das Zimmer und verabschiedete sich von Myra.
    “Ruf mich an, wenn es Komplikationen gibt, ja?”
    “Aber natürlich”, versprach Myra.
    Autumn umarmte sie und fragte sich, wie es hatte passieren können, dass sie die stärker werdende Zuneigung zwischen Myra und ihrem Vater nicht wahrgenommen hatte. Zusammen mit Ben verließ sie das Krankenhaus.
    “Ich kann einfach nicht glauben, dass er übers Heiraten nachdenkt.”
    “Warum nicht? Er ist erst sechzig. Das ist heutzutage doch kein Alter.”
    “Er hat geschworen, nie wieder zu heiraten. Er war ein großartiger Vater, aber ein lausiger Ehemann. Er und meine Mutter stritten sich wie Hund und Katze. Auch an dem Abend, als sie starb. Sie verließ nach einem Streit das Haus. Wäre sie nicht so aufgewühlt gewesen, wäre sie vielleicht vorsichtiger gefahren. Vielleicht wäre sie dann nicht umgekommen.”
    Während Ben ihren Escape die Landstraße 5 entlangsteuerte, warf er ihr einen kurzen Seitenblick zu. “Du glaubst doch nicht etwa, dass dein Vater an ihrem Tod schuld ist, oder?”
    Diese Frage hatte sie sich mehr als nur ein Mal gestellt. “Doch, ich schätze, eine Weile glaubte ich das. Dann wurde mir klar, dass es vermutlich ohnehin geschehen wäre. Vielleicht an einem anderen Abend oder erst ein Jahr später. Vielleicht wäre ihr dann etwas anderes zugestoßen.”
    “Das stimmt. Es gibt viele Vielleichts auf der Welt. Wenn ich an dem Nachmittag, als Molly entführt wurde, nicht im Büro gearbeitet hätte, sondern zu Hause gewesen wäre, wäre sie vielleicht noch da. Aber es war ein Werktag wie jeder andere. Man kann nicht vorhersagen, was geschehen wird.”
    “Nein, ich glaube, das kann man nie.” Sie schaute zu Ben hinüber, dessen Blick auf die Straße gerichtet war. Sie beide waren müde und ungewaschen, und sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie zum letzten Mal gegessen hatte.
    “Ich habe heute Morgen mit Pete Rossi gesprochen”, sagte Ben. “Ich habe ihn vom Krankenhaus angerufen. Pete hat die Informationen über die Autohalter.”
    “Wie viele sind es?”
    “Laut der Zulassungsstelle für Washington State dreiunddreißig.”
    “Bist du immer noch der Meinung, wir sollten die Polizei nicht einschalten? Wenn Mollys Entführer das Auto immer noch besitzt und wir seinen Aufenthaltsort ausfindig machen, könnte es doch sein, dass wir Molly bei ihm zu Hause finden. Die Polizei könnte die Autohalter schneller befragen als ein Mann alleine. Sobald das Phantombild fertig ist, wissen sie, nach wem sie suchen müssen.”
    “Erstens wird die Polizei nicht so viele Männer auf diesen Fall ansetzen, wenn sie nicht mehr hat als die Aussage eines Jungen, der sich womöglich an die Marke des Autos erinnert, das er mit sieben Jahren gesehen hat, und eine Frau, die den Entführer in ihren Träumen gesehen hat. Und zweitens: Wenn wir die Polizei einschalten, könnte sich der Kerl Molly schnappen und abhauen, bevor wir uns ihm überhaupt auch nur nähern.”
    Ihre Blicke trafen sich im Spiegel. “Aber wir brauchen das Phantombild. Pete hat für heute Nachmittag einen Spezialisten bestellt. Meinst du, du schaffst es?”
    “Na klar. Um wie viel Uhr?”
    “Um drei bei dir.”
    “Ich werde da sein.”
    Den restlichen Weg fuhren sie relativ schweigsam. Autumn war erschöpft, und Ben war mit den Gedanken bei Molly und der Liste der Zulassungsstelle, die Pete für ihn besorgt hatte.
    Sie hatten fast die Ausfahrt zur Innenstadt erreicht, als seine tiefe Stimme die Stille durchschnitt.
    “Ich habe über die Suche nachgedacht. In deinem Traum siehst du Molly zusammen mit zwei blonden Frauen in einem Haus in den Bergen.”
    “Genau. Glaubst du, eine der Adressen auf der Liste der Registrierstelle führt uns dorthin oder eine der Frauen könnte uns die Tür öffnen oder so was?” Das hatte sie selbst schon in Betracht gezogen.
    Ben nickte. “Ich werde die Liste mit Pete durcharbeiten und ihm diese Information geben. Sobald wir eine heiße Spur haben, sprechen wir selbst mit den Leuten.”
    “Während der Sommerferien habe ich viel Zeit. Ich könnte einige der Besuche übernehmen. Ich bin sicher, ich würde den Mann oder die Frauen erkennen, wenn ich sie sähe.”
    “Wenn der Mann Molly immer noch in seiner

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