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Engelslust

Engelslust

Titel: Engelslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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er sich ständig durchs Haar fuhr. Was war, wenn an der Sache etwas dran war? Er musste jedem Hinweis nachgehen. Und hatte er nicht selbst schon vermutet, dass es jemand von ihnen sein konnte?
    Verflucht – jetzt hatte sie ihn in der Hand! Aber auch er hatte endlich etwas von ihr: Er wusste ihren Namen und, falls der nicht stimmte, hatte er heimlich ein Foto mit seinem Handy von ihr gemacht, als ihr vor lauter Spannen der Sabber aus dem Mund getropft war. Crispin konnte bestimmt etwas damit anfangen.
    Aber was noch besser war: Cain hatte ein langes silbernes Haar von ihr auf seiner Hose gefunden, als er sich angezogen hatte. Das musste noch von ihrem Kampf in Chinatown stammen, denn es hatte sich um einen Knopf gewickelt. Cain musste schleunigst zur Zentrale der Excelsior Corporation , um herauszufinden, wer sie war. Daher wirbelte er um die eigene Achse, um sich zu dematerialisieren, und schoss geradewegs auf Grönland zu, wo der Hauptsitz seines Teams war. Ein zweites Team gab es noch in der Antarktis und das Hauptquartier befand sich außerhalb dieser Sphären. Cain war jedoch schon ewig nicht mehr dort gewesen.
    In Höchstgeschwindigkeit flog er über Europa hinweg. Schon bald tauchte die schneebedeckte Insel unter ihm auf. Er landete im küstenfernen sowie unbesiedelten Inland, wo es sogar im Sommer noch minus zwölf Grad haben konnte. Cain musste den Eindruck eines Wahnsinnigen machen, wie er im T-Shirt über das Eis spazierte, auf der Suche nach der versteckten Einstiegsluke. Sein Detektor hatte die Stelle auch gleich gefunden, woraufhin Cain mit bloßen Händen den Schnee zur Seite wischte, um die schwere Tür aus Eisen freizulegen. Er klappte einen Deckel hoch und gab eine Zahlenkombination in das Bedienteil ein. Mit einem leisen Summen öffnete sich der Zugang.
    Nachdem Cain einen tiefen Schacht hinabgestiegen war, stand er in einem hell beleuchteten, kahlen Gang, der geradewegs zur Zentrale führte. Außer einem Umkleide- und einem Badezimmer gab es noch einen Waffenraum, wo sich sein Team ausrüsten konnte, falls sie mehr Kampfkraft benötigten, als ihnen selbst zur Verfügung stand, und ihre Blitze nicht ausreichten.
    Cain überlegte einen Moment, ob er für »seine« Dämonin eine besondere Waffe holen sollte, entschied sich jedoch, erst einmal zu Crispin zu gehen und betrat den Kontrollraum, in dem sich ein Monitor an den anderen reihte. Es blinkte und piepte; Akten stapelten sich auf zahlreichen Tischen. In all dem Chaos saß ein blonder Mann in einem weißen Rollkragenpullover mit einem Headset auf dem Kopf vor einem Bildschirm: Crispin! Er hob grüßend die Hand, und nachdem er sein Internetgespräch mit Claudio beendet hatte, drehte er sich in seinem Stuhl zu ihm um: »Hey Mann, wo warst du so lange?«
    »Cris, du wirst nicht glauben, was mir passiert ist.« Cain atmete tief durch, denn er musste aufpassen, dass er sich nicht verplapperte.
    Interessiert hob Crispin eine goldene Braue und betrachtete Cains wildes Äußeres. »Du hast mit einem Kätzchen gespielt? Mit einem … sehr großen Kätzchen?«
    Cain ging nicht auf den Scherz ein. »Die Unterweltler haben den Kelch nicht entwendet, aber natürlich sind sie jetzt auch hinter ihm her.«
    Crispins Neugier schien geweckt. »Und weiter?«
    »Mir klebt eine Dämonin an den Fersen, die allen Ernstes mit mir zusammenarbeiten möchte, natürlich nur zu ihrem eigenen Vorteil.« Cain zog sein Smartphone hervor, um es seinem Kollegen vor die Nase zu halten. »Ich konnte ein Bild von ihr machen. Vielleicht kannst du mir sagen, wer sie ist? Sie behauptet, ihr Name wäre Leraja.«
    »Sieht gut aus, dein Kätzchen«, stellte Crispin fest, als er das Foto an den Zentralrechner überspielte, wobei er nicht den Blick von der blonden Schönheit wendete. »Heiß.«
    Cain wurde es bereits auch wieder heiß, wenn er sie ansah, aber zum Glück hatte Crispin bald herausbekommen, wer sie war: »Sie ist Xiras Tochter.«
    Das dämpfte Cains Lust etwas. »Ihre Mutter ist …«
    »Richtig, genau die!«
    Cain räusperte sich, bevor er sich noch verschluckte. Das wurde ja alles immer besser. Die Dämonin, die ihm in seiner Vision einen geblasen hatte, musste ausgerechnet die Tochter der Herrscherin der Unterwelt sein?
    »Stimmt es, dass sie zur Hälfte eine Elfe ist?« Er holte das silberne Haar aus einer Hosentasche und gab es Crispin, der es in eine durchsichtige Plastiktüte legte. »Das Labor soll mal einen DNA-Test machen.«
    »Manche behaupten sogar, sie wäre

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