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Engelsnacht

Engelsnacht

Titel: Engelsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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dem Sonnenschirmchen aus ihrem Drink Luft zu.
    »Alles bestens«, sagte Luce. Sie konnte die Flügel nicht aus dem Kopf bekommen. Nicht vergessen, wie es war, als er sein Gesicht über ihres beugte. »Ich fühl mich einfach noch etwas schwach, das ist alles.«
    Gabbe tätschelte ihr die Hand. »Als wir gehört haben, was passiert ist, haben wir Randy die Ohren abquasseln müssen, bis sie uns erlaubt hat mitzukommen«, sagte sie und verdrehte die Augen. »Wir wollten nicht, dass du im Krankenhaus aufwachst und ganz allein bist.«
    An der Tür war ein Klopfen zu hören. Luce war darauf gefasst, jeden Augenblick die besorgten Gesichter ihrer Eltern zu sehen, aber niemand kam herein. Gabbe stand auf und blickte zu Arriane, die sich nicht rührte. »Bleibt hier. Ich regle das.«
    Was sie ihr von Daniel erzählt hatte, beschäftigte Luce immer noch. Obwohl es ziemlich unwahrscheinlich war,
wünschte sie, er wäre dort an der Tür. Er würde dort draußen im Gang warten und gleich hereinkommen.
    »Wie geht es ihr?«, fragte eine Stimme flüsternd. Doch. Luce konnte es hören. Er war es. Gabbe murmelte etwas.
    »Was hat diese Versammlung hier zu bedeuten?«, knurrte plötzlich Randy auf dem Flur. Und Luce wusste, dass die Besuchszeit nun gleich vorüber war. Was sie traurig machte. »Wer auch immer mich dazu überredet hat, euch Randalierer mitzunehmen, ist geliefert. Nein, Grigori, ich lasse mich durch einen Blumenstrauß nicht bestechen. Ab in den Minibus, alle miteinander.«
    Als Arriane und Penn die Stimme hörten, zuckten sie zusammen und schoben das Tablett und die geköpften Kokosnüsse hastig unters Bett. Penn verstaute die Partystrohhalme und Sonnenschirmchen in ihrem Federmäppchen, und Arriane verspritzte in der Luft ein schweres Vanille-Moschus-Parfüm. Sie schob Luce einen Pfefferminzkaugummi hin.
    Penn hustete, als sie aus Versehen zu viel von der Parfümwolke einatmete, dann beugte sie sich blitzschnell über Luce und flüsterte: »Sobald du wieder auf den Beinen bist, suchen wir weiter nach dem Buch. Wir müssen es finden. Wird uns beiden außerdem guttun, was zu tun zu haben, um nicht zu viel zu grübeln.«
    Luce drückte Penn dankbar die Hand und lächelte Arriane an, die so damit beschäftigt war, ihre Inlineskater zuzuschnüren, dass sie das kaum gehört haben konnte.
    In diesem Augenblick platzte Randy zur Tür herein. »Alle hier drinnen!«, rief sie. »Einfach unfassbar!«
    »Wir wollten gerade -«, fing Penn an.
    »Rausgehen«, beendete Randy den Satz. Sie hatte einen Strauß wilder weißer Pfingstrosen in der Hand. Merkwürdig.
Das waren Luces Lieblingsblumen. Und sie waren um diese Jahreszeit nur sehr schwer zu finden.
    Randy öffnete ein Schränkchen unter dem Waschbecken, suchte darin herum und zog schließlich eine verstaubte rote Vase hervor. Sie drehte den Hahn auf, füllte die Vase mit Wasser, stopfte die Päonien lieblos hinein und stellte sie dann auf Luces Nachttisch. »Das ist von deinen Freunden«, sagte sie, »die sich jetzt ganz schnell von dir verabschieden.«
    Die Tür stand offen und Luce konnte sehen, dass Daniel im Türrahmen lehnte. Er hatte den Kopf gehoben und sah sie sorgenvoll an. Seine grauen Augen wirkten dunkler als sonst. Als ihre Blicke sich trafen, lächelte er Luce an und strich sich dann nervös die Haare aus dem Gesicht. Luce entdeckte auf seiner Stirn eine kleine dunkelrote Schnittwunde.
    Randy bugsierte Penn, Arriane und Gabbe zur Tür. Luce konnte ihre Augen nicht von Daniel wenden. Er hob die Hand und seine Lippen formten die Worte Tut mir leid , zumindest sah es für Luce so aus. Dann schob Randy alle energisch hinaus auf den Flur.
    »Ich hoffe, sie haben dich nicht zu sehr angestrengt«, sagte Randy, die ihnen mit verständnislosem Achselzucken nachblickte.
    »Nein, ganz im Gegenteil!« Luce schüttelte den Kopf. Sie merkte erst jetzt, wie sehr sie sich über Penns selbstverständliche freundschaftliche Geste gefreut hatte und über Arrianes quirlige Aufmunterungsversuche, mit denen sie selbst die düsterste Stimmung aufhellen konnte. Und auch Gabbe war wirklich richtig nett zu ihr gewesen. Ja, und dann noch Daniel. Obwohl sie ihn nur ganz kurz gesehen hatte, war ihr seine Anwesenheit wichtiger gewesen, als er wahrscheinlich
ahnte. Er hatte ihr alle Angst genommen und sie einen Augenblick glücklich gemacht. Er war gekommen, weil er wissen wollte, wie es ihr ging. Er hatte an sie gedacht.
    »Prima«, sagte Randy. »Denn gleich kommen noch mehr Besucher für

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