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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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des Treffers zurückgeschleudert, landete Ciban auf dem Rücken vor dem Altar. Die beiden Ringe flogen ihm in hohem Bogen aus der Hand und verschwanden nach einem klirrenden Aufprall in der Dunkelheit. Der Schmerz in der linken Brust war so heftig, dass er keine Luft mehr bekam. Er schmeckte Blut, während Scrimgeour auf ihn zutrat, um ein zweites Mal auf ihn zu feuern.
    »Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr Sarah gelitten hat!«

18.
    Catherine hatte bis nach Mitternacht an ihrem Buch gearbeitet. Sie hatte die Notizen aus dem Archiv ausgewertet, im Internet recherchiert und noch einiges an hoffentlich brauchbarer Sekundärliteratur von verschiedenen europäischen Universitätsbibliotheken angefordert. Ihr war klar, dass sie nicht gleich so tief in dieses neue Projekt hätte einsteigen müssen, doch sie hatte die Ablenkung einfach gebraucht. Nur so hatte sie Gasperetti und erst recht Ciban halbwegs aus ihren Gedanken verbannen können.
    Sie schaltete die Schreibtischlampe aus, fuhr den Laptop herunter und klappte ihn zu. Draußen blitzte und donnerte es. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie trotz des Unwetterlärms dringend ein paar Stunden Schlaf brauchte, auch wenn das Koffein in ihrem Körper nicht daran dachte, sie ruhen zu lassen. So einfach wie den Rechner konnte sie ihr Gehirn leider nicht in den Ruhezustand schalten.
    Sie ging in die Küche und machte sich einen Kamillentee. Nicht dass sie ein großer Fan davon war oder dass sie glaubte, er könne sie wirklich beruhigen, aber allein das Ritual der Zubereitung wirkte auf ihre Seele wie Meditation. Davon abgesehen hatte sie sowieso keinen anderen Tee mehr zu Hause. Ihre Gedanken begannen sich von der Arbeit zu lösen, und allmählich kehrte so etwas wie Ruhe in ihrem Inneren ein.
    Nachdem sie das heiße Getränk in kleinen Schlucken genossen hatte, streifte sie ihren Hausanzug ab und ging ins Badezimmer, wo Cibans Herrenschirm zum Trocknen aufgespannt stand. Sie faltete den teuren Markenschirm zusammen und hängte ihn im Flur an die Garderobe. Dann duschte sie heiß, zog ihren dunkelblauen Lieblingspyjama an und schlüpfte ins Bett. Dank des Tees und der Dusche fühlte sie sich inzwischen relativ entspannt. Auch wusste sie, dass ihr Körper sich rascher regenerierte als der eines normalen Menschen. Die meisten spirituell befähigten Menschen mussten sich die Gabe der Regeneration über Jahrzehnte hinweg erst hart erarbeiten – wenn sie diese überhaupt je zur Vollendung brachten. Catherine dagegen war sie wie die Fähigkeit, die Aura von anderen lesen zu können, bereits in die Wiege gelegt worden. Vielleicht sogar als Ausgleich, denn das Abschirmen von fremden Bewusstseinssphären kostete enorm viel Energie.
    Sie fragte sich einmal mehr, worin Cibans Gabe bestehen mochte. Der Präfekt ging diesem Thema stets sehr routiniert aus dem Weg. Ihr Freund und Studienkollege Ben Hawlett hatte einmal eine Andeutung gemacht, als er vom unermesslich materiellen Reichtum der Cibans gesprochen hatte und davon, dass diese Blutlinie nicht nur Tugend hervorgebracht habe. Catherine hatte daraufhin insgeheim ein paar Recherchen angestellt, doch ganz gleich in welche Richtung sie ihre Fühler so unauffällig wie möglich ausgestreckt hatte, die Spur hatte jedes Mal schon nach wenigen Schritten geendet. Ob sie es doch in einem günstigen Moment noch einmal wagen sollte, einen Blick auf die Aura des Präfekten zu erhaschen?
    Sie schüttelte gedanklich den Kopf. Zum einen wäre der Energieaufwand bei einem Mann von Cibans Kaliber extrem hoch, zum anderen musste sie befürchten, dass der Bedeutungsraum, der Ciban ausmachte, sein Erfahrungshorizont, viel zu gewaltig und unberechenbar war, als dass sie ihn unbeschadet hätte betreten und wieder verlassen können – erst recht ungebeten. Darüber hinaus ging es bei ihrer Zusammenarbeit auch um Vertrauen. Darius hatte Catherine beigebracht, sich von der Gedankenwelt anderer Menschen abzuschirmen, und ihr schon als Kind bewusst gemacht, wie wichtig es war, die Privatsphäre anderer zu respektieren. Ihr selbst würde es schließlich auch nicht gefallen, wenn andere einfach so in ihren Gedanken herumstöberten. Und wenn sie eines ganz sicher nicht wollte, dann Cibans Vertrauen verspielen.
    Das Treffen am Nachmittag fiel ihr wieder ein. War es ihr nur so erschienen, oder hatte der Kardinal ihre Nähe gesucht? Oder interpretierte sie einfach nur viel zu viel in diese Begegnung hinein?
    Vielleicht.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Sie schloss die

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