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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Sekunde fester zugedreht wurde.
    » Wer ist Ihr Informant?«, beharrte der Schatten.
    »Ich … ich … weiß … es … nicht.«
    »Was heißt das, Sie wissen es nicht?«
    Der Griff des Schattens ließ etwas nach. Vermutlich der Blutverlust, dachte Scrimgeour.
    »Dass … ich … es … nicht … weiß.«
    »Sie glauben jemandem, den Sie nicht kennen? Der Zorn vernebelt Ihren Verstand!«
    Scrimgeour stieß ein schmerzhaftes Lachen aus. »Sie können mich nicht täuschen. Ich weiß nun, wer Sie sind!«
    Er hatte mit dem ersten Schuss auf Cibans Herz gezielt, doch wie es aussah, hatte sich der Kardinal so schnell weggedreht, dass die Kugel in den linken Brustkorb eingedrungen war und die Lunge verletzt hatte. Bei jedem anderen hätte Scrimgeour das Herz getroffen, und der Schuss wäre auf der Stelle tödlich gewesen. Aber offenbar verfügte Ciban über ein schnelleres Reaktionsvermögen, über weit mehr Kraft und Energie als ein gewöhnlicher Mensch. Nichtsdestotrotz musste der Kardinal fürchterliche Schmerzen haben. Scrimgeour war sich sicher, dass die Zeit für ihn arbeitete. Ganz gleich wie groß Cibans Energie und Willenskraft waren, schon bald würde seine Kraft wegen des Blutverlusts und der körperlichen Anstrengung nachlassen. Das Atmen fiel ihm sichtlich schwer.
    »Sie wissen gar nichts. Nicht das Geringste. Weder über meine Schwester noch über mich und schon gar nicht über die Triaden! Es ist ein Wunder, dass Sie mit Ihrem Mangel an Realitätssinn und Ihrer Trunksucht überhaupt so lange überlebt haben!« Ciban wischte sich Blut vom Mund. »Wer ist der Junge auf der Zeichnung?«
    »Dreimal dürfen Sie raten!«
    Ciban wankte. Er schien jeden Moment zusammenzuklappen. Doch zuvor schleuderte er Scrimgeour wie eine Puppe gegen die nächstbeste Bankreihe. Der Professor verlor augenblicklich das Bewusstsein.

20.
    Ciban bekam kaum noch Luft und betastete seine blutige Brust. Der Schuss durch die Lunge war mit einem solch jähen Schmerz verbunden gewesen, dass es ihn fast das Bewusstsein gekostet hatte. Jetzt spürte er, wie die Lebenskraft nach und nach aus seinem Körper wich. Wie lange würde er noch durchhalten? Wie lange würde er sich noch auf den Beinen halten können?
    Er tastete mit seiner blutverschmierten rechten Hand nach dem Handy, um den Kommandanten der Vigilanza anzurufen, denn er konnte auf gar keinen Fall eine der herkömmlichen Notrufnummern wählen. Coelho würde wissen, was zu tun war. Der Chef der Vigilanza würde sofort Hilfe schicken und – wenn nötig – den Präsidenten der römischen Kriminalpolizei informieren, damit der Fall keine Wellen in den Medien schlug. Doch gerade als Ciban das Handy aus der Innentasche seiner Jacke gezogen hatte, entglitt es ihm, fiel mit einem lauten Poltern auf den Steinboden und schlitterte ein gutes Stück entfernt unter die nächste Bank.
    Er wollte schon in die Bankreihe treten und sich nach dem Telefon bücken, als er spürte, dass ihm die Zeit davonlief. Egal ob er Coelho erreichte oder nicht, die Zeit bis zum Eintreffen eines Krankenwagens, geschweige denn bis zum Transport in ein nahe gelegenes Krankenhaus würde nicht ausreichen. Er war dem Tod bereits zu nah.
    Schwankend schleppte er sich an den endlos lang erscheinenden Bankreihen vorbei Richtung Pforte. Auf gar keinen Fall durfte er jetzt in Panik geraten. Er musste einen klaren Kopf bewahren. Also konzentrierte er sich darauf, den Schmerz und die schiere Erschöpfung, die nichts weiter als die Nähe des Todes war, in den Griff zu bekommen. Er war für solche Notfälle trainiert. Er war darauf programmiert, den Tod hinauszuzögern. Im Grunde war er als Kind bereits gestorben – und wieder ins Leben zurückgekehrt. Er hatte den Tod schon einmal besiegt, er würde es auch diesmal schaffen.
    Unter unerträglichen Schmerzen zog er die Pforte hinter sich zu, damit niemand mitten in der Nacht auf die Idee kam, die Kirche zu betreten und nach dem Rechten zu sehen. Dann schleppte er sich auf die Straße und am Palazzo Farnese vorbei, während er spürte, wie seine Kräfte mehr und mehr nachließen.
    Jetzt konnte ihm nur noch ein Mensch helfen. Und dieser Mensch wohnte glücklicherweise ganz in der Nähe.

21.
    An Schlaf war nicht zu denken. David hatte noch immer nicht herausgefunden, was mit Aaren geschehen war. Niemand schien über ihr Verschwinden auch nur das Geringste zu wissen. Weder die Aufseher noch die Lehrer, die er heimlich belauschte, wann immer sich ihm die Gelegenheit dazu bot,

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