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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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falls ich auch nur versuchen würde, ihn zu verlassen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß immer noch nicht, wie ich überhaupt den Absprung geschafft habe. Er hat wohl nicht geglaubt, dass ich es wirklich ernst meine.«
    Für eine Weile standen sie schweigend da. Chandris wurde sich bewusst, dass sie sich an Hanans Seite lehnte, und sie spürte die Wärme, Stärke und Sicherheit, die von ihm ausging. In gewisser Hinsicht erinnerte es sie daran, wie es mit Trilling gewesen war; und doch war es wieder eine völlig neue Erfahrung. Die Umarmung hatte keinerlei sexuelle Bezüge, und es fehlte auch die unterschwellige Strömung animalischer Wildheit, die alles zu durchdringen schien, was Trilling sagte und tat. Hanans Berührung war rein freundschaftlich, nicht mehr und nicht weniger. Und er verlangte im Gegenzug auch nicht mehr oder weniger von ihr.
    Wodurch der Abschied ihr umso schwerer fallen würde.
    Sie zerdrückte die Tränen in den Augen, richtete sich auf und wandte sich von ihm ab. »Mir geht es gut«, murmelte sie. »Danke.«
    Hanan zog die Hand weg. »Ein perfektes Gedächtnis ist nicht immer nur ein Segen, nicht wahr?«
    »Es ist überhaupt kein Segen«, sagte sie sich wieder. »Es ist ein Werkzeug, das mir auf meinen Diebestouren geholfen hat. Nicht mehr.«
    Apropos Werkzeuge – mit einem Seufzer griff sie wieder nach dem Schlüssel …
    Und vom Tor hinter ihr ertönte plötzlich das Klicken des Riegels.
    Trilling! Chandris machte einen Satz und schlug dabei mit dem Kopf gegen die Unterseite der Gazelle ; dann versuchte sie mit zappelnden Füßen einen festen Stand zu finden, als sie wieder Bodenkontakt bekam. Sie wirbelte herum und griff blitzschnell in die Werkzeugkiste, um sich etwas – irgendetwas – zu schnappen, das sie als Waffe benutzen konnte. Blindlings erwischte sie einen langen Schraubendreher, drehte sich um und wollte um Hanans massigen Körper herumgehen …
    Es war nicht Trilling. Es war Kosta, der wie ein Tier im Scheinwerferlicht wie gelähmt im offenen Tor stand. »Äh … hallo«, stieß er hervor; sein Blick fiel auf den Schraubendreher, den Chandris in der Hand hatte, und ging dann wieder zu ihrem Gesicht. »Habe ich vielleicht einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt?«
    »Nein, nein«, sagte Hanan fröhlich. Seine ernste Stimmung war wieder verflogen. »Das hatte nichts mit dir zu tun. Ich hatte einen schlechten Scherz gemacht, und Chandris hat ihn für bare Münze genommen. Komm nur rein.«
    Langsam – offensichtlich noch nicht ganz überzeugt – nahm Kosta den unterbrochenen Marsch durch das Tor wieder auf. »Wenn ich nämlich ungelegen komme …«
    »Nein, es ist alles in Ordnung«, sagte Hanan und winkte ihn herbei. »Chandris, leg den Schraubendreher weg. Was führt dich denn zu uns, Jereko? Brauchst du wieder eine Mitfluggelegenheit nach Angelmass?«
    »Seine Kreditlinie muss doch inzwischen wieder freigegeben worden sein«, ergriff Chandris das Wort, bevor Kosta noch zu antworten vermochte, und warf den Schraubendreher verärgert in den Werkzeugkasten. Kosta war immer nervig. Doch im Moment war er ein ausgesprochener Störenfried.
    Sie sah gerade rechtzeitig auf, um einen Muskel in Kostas Wange zucken zu sehen. »Nein«, sagte er, »diesmal nicht.«
    »Komisch.« Hanan runzelte die Stirn. »Ich dachte, es sei nur so eine Art Irrtum vom Amt.«
    »Das dachte ich auch«, sagte Kosta. »Anscheinend ist es aber doch etwas komplizierter. Ich kenne allerdings nicht den genauen Grund. Direktorin Podolak hat auch Probleme, eine klare Antwort zu bekommen.«
    Sie sind dir wahrscheinlich mit deinen krummen Touren auf die Schliche gekommen, sagte Chandris sich mit grimmiger Zufriedenheit. Wenn Hanan ihm doch nur seinen Segen geben und ihn verabschieden würde …
    »Wir werden in zwei Tagen wieder starten«, sagte Hanan. »Wenn du mitfliegen möchtest, bist du natürlich eingeladen.«
    Kosta warf einen Blick auf Chandris. »Ich bezweifle aber, dass diese Einladung von allen begrüßt wird. Zumal ich ihr Moment sowieso nicht so dringend mitfliegen müsste. Ich bin auf der Suche nach diesen Zuständen, die gemäß der Theorie diesen Strahlungsstürmen vorausgehen müssten, doch bis meine Kreditlinie wieder eröffnet wird, kann ich mir keine neue Ausrüstung beschaffen.«
    »Kannst du mit deiner ursprünglichen Ausrüstung denn nichts mehr anfangen?«, fragte Hanan. »Sie vielleicht irgendwie modifizieren?«
    »Das versuche ich ja«, sagte Kosta mit einem Kopfnicken. »Bisher komme ich

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