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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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ihnen Inkompetenz oder Fahrlässigkeit nachweist.«
    Gyasi schüttelte den Kopf. »Sie verkennen die Situation, Jereko. Es handelt sich um die Firma Gabriel , über die wir hier sprechen. So kann sie in diesem Fall nicht verfahren.«
    »Wieso denn nicht?«, wollte Kosta wissen. »Weil sie eine sehr wichtige Dienstleistung erbringen?«
    »Nein«, sagte Qhahenlo. »Weil sie mit Engeln handeln.«
    Kosta sah sie an und spürte, wie die Argumente ihm im Hals stecken blieben. »Aber die Konzernleitung kommt mit den Engeln doch überhaupt nicht in Berührung.«
    Sie nickte. »Doch, tut sie. Mit jedem einzelnen und an jedem Tag. Das war nämlich eine der Grundbedingungen, die der Hohe Senat bei der Gründung von Gabriel gestellt hatte – um zu gewährleisten, dass die übliche Fixierung der Unternehmen auf den Profit hier nicht zum Tragen kam. Und es funktioniert. Gabriel ist wirklich um die Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter besorgt, einschließlich der Jägerschiff-Besatzungen.«
    »Das heißt übersetzt: Veröffentlichen Sie den Bericht«, murmelte Gyasi.
    Kosta holte tief Luft. »In Ordnung. Das werde ich tun. Und wenn Sie beide mich entschuldigen wollen, dann fange ich sofort damit an. Vielen Dank, Dr. Qhahenlo, dass Sie die Daten für mich analysiert haben.«
    »Gern geschehen«, sagte Qhahenlo und nickte gemessen. »Wir werden Sie über die Ereignisse auf dem Laufenden halten.«
    »Vielen Dank«, sagte Kosta noch einmal und ging um den Schreibtisch herum zur Tür. »Man wird mir hoffentlich in ein paar Tagen wieder die Kreditlinie einräumen, damit ich mich selbst darum kümmern kann.«
    »Da bin ich mir sicher.« Qhahenlos Stimme klang zuversichtlich.
    Ich war mir gestern auch noch sicher, dachte Kosta sich, als er den leeren Gang entlang zu seinem Büro ging. Aber das war gestern gewesen; und gestern hatte er auch noch nicht über Informationen verfügt, die die Gabriel Corporation möglicherweise lieber unter Verschluss halten wollte. Er war schon auf ihre Reaktion gespannt, wenn sie dieses Papier zu Gesicht bekamen.
    Und darauf, was sie unternehmen würden. Gegen ihn oder die Jäger.

23
    Der Schlüssel rutschte ab und schlug scheppernd gegen den Rand des Zugangsflanschs, wobei er Chandris’ Fingerknöchel nur um Haaresbreite verfehlte. »Mist«, sagte sie zähneknirschend, legte das Werkzeug weg und krümmte die Finger. »Das Ding rutscht immer wieder ab.«
    »Nun, das liegt daran, dass du die Stecknuss nicht richtig auf den Verbinder aufsetzt«, sagte Hanan mit ruhiger Stimme. »Wenn sie richtig sitzt, rutscht der Schlüssel auch nicht ab.«
    »Ich schaff’s einfach nicht«, sagte Chandris knurrend und gab ihm den Schlüssel. »Wenn du das hinbekommst, bist du ein richtiges Genie.«
    »Wohl kaum«, sagte Hanan schnaufend. Aber es war ein zufriedenes Schnaufen. »Ich zeig’s dir.«
    Chandris trat zur Seite und behielt ihren frustrierten und verärgerten Blick bei, während Hanan mit dem Schlüssel hantierte. Sie sah, dass seine Hände noch immer nicht wieder ganz ruhig waren; aber sie sah auch, dass ihre gespielte Kleine-Mädchen-Hilflosigkeit Wunder wirkte für seine Moral. Mit etwas Glück würde er überhaupt nicht mitbekommen, was sie machte, bis sein Nervensystem wieder mit der Elektronik der Exoprothese synchronisiert war.
    Und wenn es dann so weit war, wäre es Zeit für sie zu gehen.
    »Da«, sagte Hanan grunzend, trat zurück und deutete mit leicht zittriger Hand auf den Griff des Schlüssels, der aus der Zugangsluke ragte. »Versuch du es jetzt mal.«
    »Danke«, sagte Chandris, packte den Griff des Schlüssels und zog daran. Diesmal blieb er stecken. »Alles klar; jetzt weiß ich, wie es geht.«
    »Das ist auch so ein Handgriff, der mit der Zeit zur Routine wird«, sagte Hanan. »Du wirst den Bogen mit der Zeit raus haben. Das heißt, falls du überhaupt so lange bleibst.«
    »Wo sollte ich denn sonst hin?«, entgegnete sie, ohne den Blick von der Arbeit abzuwenden.
    Sie spürte, wie Hanan die Achseln zuckte. »Wieder weglaufen. Du warst doch auf der Flucht, als du hierherkamst, wenn du dich erinnerst.«
    Mit einem letzten Ruck lockerte Chandris den Verbinder. »Ich dürfte mein Laufpensum wohl erfüllt haben, vielen Dank«, sagte sie ihm in einem Ton, der speziell moduliert war, um weitere Fragen abzuwürgen.
    Doch diese sprachmelodische Übung hätte sie sich auch sparen können. »Du hast uns bisher noch nichts über diesen Verrückten erzählt, vor dem du davonläufst, wie du sagst«,

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