Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
sie den Stick darauf richtete, und sie schlug Toomes beim Rennen zur Tür mit einem Vorsprung von drei Schritten. Sie spürte einen kurzen Lufthauch, als er erfolglos nach ihr zu greifen versuchte, und dann war sie draußen und rannte durch die Empfangshalle.
    Toomes folgte ihr, wobei er abwesend fluchte und stolperte und bettelte. Chandris’ Wahrzeichen dort leichter, aber Toomes war auch ziemlich gut in Form, und als sie die Tür zum Korridor erreichte, ahnte sie, dass er ihr immer noch dicht auf den Fersen war.
    Ja, er war hinter ihr und schien keineswegs gewillt, die Verfolgung abzubrechen. Soweit es ihn betraf, hatte er viel Geld in diese Chance investiert, und er würde sie nicht kampflos aufgeben. Und wo Chandris noch durch ein kleines Labyrinth aus Türen, Korridoren und Fahrstühlen von der Straße getrennt wurde, schien es unvermeidlich, dass er sie doch noch auf die Daunencouch zerren würde – an den Haaren, wenn es sein musste.
    Die äußere Tür der Empfangshalle ging nach außen auf, erinnerte sie sich. Sie rammte sie voll mit der Schulter und stieß sie auch auf, verlor dabei aber wertvolle Geschwindigkeit. Während sie noch auf den Korridor torkelte, bekam Toomes sie zu fassen. Mit einem triumphierenden Quieken packte er sie hinten am Hosenbund. » Hab ich dich, du kleine …«
    Das möglicherweise nicht sehr charmante Substantiv blieb unausgesprochen. Im nächsten Moment blieb er wie angewurzelt stehen, und er ließ Chandris’ Höschen los, als ob der Stoff plötzlich Feuer gefangen hätte.
    Dem perplexen Ausdruck auf den Gesichtern nach zu urteilen waren die acht Männer und Frauen, die auf und unter dem Gerüst standen, das sich an beiden Seiten des Gangs entlangzog, wahrscheinlich mindestens genauso überrascht von Toomes’ Anblick wie umgekehrt. Sie standen mit offenen Mündern da, hatten ihre Sprühdosen und Farbeimer augenblicklich vergessen, während Toomes krampfhaft versuchte, die Robe über dem zu schließen, was von seiner Würde noch übrig war.
    Chandris indes scherte sich nicht um die Würde oder um die Peinlichkeit der Situation. Sie versuchte, den freien Oberkörper mit der Bluse zu bedecken, und trat den Spießrutenlauf an, wobei sie noch immer etwas von Feuer rief.
    Niemand versuchte sie aufzuhalten. Und, soweit sie es zu sagen vermochte, bewegte sich auch niemand – nur, dass man sie vielleicht mit den Augen verfolgte –, als sie zur Reihe der Aufzüge hetzte, die sich in der Mitte der Halle befanden. Auf der anderen Seite der Aufzüge war das Treppenhaus, und mit einem letzten Seufzer der Erleichterung verschwand sie durch die Tür und lief die Treppe hinunter.
    Zwei Stockwerke tiefer verließ sie das Treppenhaus und betrat eine nahe gelegene Damentoilette. Die Ersatzkleidung, die sie beim Betreten des Gebäudes vor einer Viertelstunde dort deponiert hatte, war noch immer da; und ein paar Minuten später ging sie, wie eine Putzfrau gekleidet, wieder die Treppe hinunter.
    Im Gegensatz zur vorherigen wilden Jagd ließ sie es diesmal etwas gemächlicher angehen. Nachdem Toomes in flagranti dabei erwischt worden war, ein halb nacktes Mädchen sexuell zu belästigen, das ein Drittel seines Alters hatte, würde er wohl von einer weiteren Verfolgung Abstand nehmen.
    Irgendwann würde er sich natürlich die Frage stellen, wer in aller Welt den Auftrag erteilt hatte, just an diesem Abend den Korridor der Chefetage frisch zu streichen. Hoffentlich nicht, bevor sie das Gebäude verlassen hatte und vor ihm in Sicherheit war.
    Trotzdem verspürte sie einen leisen Gewissensbiss, als sie in das Taxi einstieg, das sie gerufen hatte. Sie hielt das, was sie gerade getan hatte, zwar nicht für Betrug, aber Hanan und Ornina würden das vielleicht doch etwas anders sehen. Es wäre vielleicht besser, wenn sie die Einzelheiten für sich behielt.
    Und natürlich würde es eher in der Hölle schneien, als dass sie es Kosta erzählte. Auf gar keinen Fall.
    Wie vorherzusehen war, wartete Kosta schon am Tor, als sie aus dem Taxi ausstieg. »Wie ist es gelaufen?«, fragte er, wobei seine Stimme besorgter klang, als er es wahrscheinlich beabsichtigt hatte.
    »Besser als erwartet«, sagte Chandris und reichte ihm den Kreditbrief, während sie die Gazelle einer schnellen Musterung unterzog. Vor den Arbeitern, die sie zuletzt noch hier gesehen hatte, war keiner mehr da. »Wie gehen die Reparaturen voran?«
    »Auch besser als erwartet«, sagte er, warf einen Blick auf die Zahl auf dem Brief und steckte ihn

Weitere Kostenlose Bücher