Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Pirbazari sah auf den Bildschirm und richtete den Blick dann wieder auf Forsythe. »Weniger als einen Tag, wenn sie sich beeilen. Und nicht mehr als drei Tage, wenn sie es nicht besonders eilig haben.«
    »Sie werden es eilig haben«, sagte Forsythe ihm grimmig. »Glauben Sie mir.«
    »Wir werden es in einer Stunde oder so mit Sicherheit sagen können, sobald wir wissen, welches Vektorprofil sie ausgewählt haben.« Pirbazari zögerte. »Das bringt uns zu der Frage, wie wir das der Öffentlichkeit erklären.«
    Forsythe sah wieder auf den Bildschirm. »Wir werden es ihr nicht erklären«, sagte er.
    Bei diesen Worten ging ein Raunen durch den Raum. »Sir, ich glaube nicht, dass wir es ihnen verschweigen können«, sagte Pirbazari bedächtig. »Ich meine, wo EmDef doch schon Bescheid weiß …«
    »EmDef sollte auch wissen, wann man besser den Mund hält«, unterbrach Forsythe ihn. »Wenn wir uns beeilen, müsste es uns gelingen, die gesamte Kommunikation von den verschiedenen außerplanetarischen Stationen und Forschungsplattformen zu unterbrechen.«
    »Glauben Sie denn nicht, dass irgendjemand dahinterkommt, wenn dieses Ding über seinen Kopf hinweg fliegt?«, fragte jemand. »Kommen Sie, Hoher Senator – seien Sie doch realistisch. Wir müssen sie warnen.«
    »Ich bin realistisch«, sagte Forsythe steif. »Ich glaube aber, dass, wenn wir jetzt eine Warnung aussprechen, die Nacht im Zeichen einer planetenweiten Panik stehen wird.«
    »Die Leute haben aber ein Recht, es zu wissen«, sagte der andere mit Nachdruck.
    »Und wozu sollte das wohl gut sein?«, fragte Forsythe. »Was sollen die Leute dann in zwölf oder fünfzehn oder zwanzig Stunden tun? Sollen sie sich vielleicht ein Gewehr schnappen und Löcher in die Luft schießen? Die Familie in ein Taxi packen und in die Berge fliehen? Glauben Sie wirklich, dass mit einem solchen Chaos irgendjemandem geholfen wäre?«
    »Vielleicht spielten der Hohe Senator mit dem Gedanken, sich selbst noch etwas weiter zu entfernen«, sagte eine andere Stimme.
    Forsythe machte sich nicht einmal die Mühe, in die Richtung des Sprechers zu sehen. »Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um den Invasoren einen angemessenen militärischen Empfang zu bereiten«, sagte er leise. »Wenn sie ankommen, wird alles bereitstehen, was EmDef mobilisieren kann. Aber es wird wirklich alles benötigt, was sie haben. Ich möchte nicht, dass EmDef Personal oder Gerät abstellen muss, um Demonstrationen zu kontrollieren oder Plünderer zu bekämpfen.«
    Er sah wieder Pirbazari an. »Es gibt nichts, was die breite Öffentlichkeit tun könnte«, sagte er. »Da können die Leute ebenso gut eine letzte friedliche Nachtruhe genießen.«
    Pirbazari leckte sich mit einem schnellen Zungenschlag die Oberlippe. »Jawohl, Sir«, sagte er. Forsythe wusste, dass er über die Entscheidung nicht glücklich war.
    Aber er wusste auch, dass der andere den tieferen Sinn dieser Entscheidung erkannte.
    »Sie wollen doch bestimmt gleich ins EmDef-Hauptquartier rübergehen, um die Vorbereitungen für die Verteidigung zu leiten«, fuhr Pirbazari fort. »Vorher wartet aber noch ein Besucher in Ihrem Büro.«
    Es dauerte einen Moment, bis er sich einen Reim darauf zu machen vermochte. Richtig: Pirbazari hatte Kosta vom Krankenhaus hierherbringen sollen. In dem ganzen Chaos hatte er den Spion der Pax ganz vergessen. »Ja«, sagte er. »Natürlich.«
    Er wandte sich zum Gehen. Plötzlich kam ihm ein Gedanke, und er drehte sich noch einmal um. »Was ist mit dem Katapult-Schiff Nummer 4 passiert?«, fragte er und suchte den Bildschirm danach ab.
    »Es war mit den anderen auf dem Rückflug nach Seraph«, sagte Pirbazari. »Die Pax-Jäger haben den Angriff abgebrochen, als die EmDef-Schiffe der Rückzug antraten.«
    »Vergessen Sie die Jäger«, sagte Forsythe und runzelte die Stirn. »Was ist mit dieser Hellfire-Rakete?«
    »Sie hat sich selbst zerstört«, sagte Pirbazari. »Ein paar Sekunden, nachdem die Komitadji die Katapultschiene von Nummer 2 zerstört hatte.«
    Forsythe spürte, dass seine Lippen sich kräuselten. »Ich glaube, dass sie nicht noch mehr Schaden anrichten wollten, als sie ohnehin schon verursacht hatten.«
    »Ja, Sir, das wird es wohl sein«, pflichtete Pirbazari bei. »Sollen wir jetzt gehen?«
    Schweigend folgte Forsythe ihm durch die Menge nach draußen. Bitterkeit und ein Gefühl der Schuld nagten an ihm. Pirbazari glaubte die Geschichte mit der Gier der Pax vielleicht. Alle, die sie gehört

Weitere Kostenlose Bücher