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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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hatten, glaubten sie vielleicht. Sie war vielleicht sogar wahr.
    Aber er konnte sich der ernüchternden Erkenntnis nicht entziehen, dass – während er bereit gewesen war, seine eigenen Leute auf ein Himmelfahrtskommando zu schicken –, der Kommandeur der Pax lieber eine seiner Raketen zerstört hatte, als das Leben von Empyreanern zu vernichten.
    Dabei trug der Kommandeur der Pax nicht einmal einen Engel. Was sagte das also über Engel aus?
    Und noch wichtiger – was sagte das über Forsythe selbst aus?

38
    Die zwei Wachen, die Pirbazari abgestellt hatte, um Kosta zu beaufsichtigen, waren groß, machten einen kompetenten Eindruck und schienen definitiv nicht der redselige Typ zu sein. Überhaupt hatte keiner von beiden auch nur ein Wort gesagt – sie hatten nicht einmal miteinander ein Wort gewechselt –, seit Pirbazari ihn eilig mit Handschellen an den Stuhl gefesselt hatte und dann wie ein geölter Blitz durch die Bürotür verschwunden war. Sie hatten ihm lediglich einmal gesagt, dass er zu zappeln aufhören und die Klappe halten solle.
    So hatten sie nun schon seit fast zwei Stunden herumgesessen, als Pirbazari schließlich zurückkehrte.
    Mit einem Überraschungsgast.
    »Mr. Kosta«, sagte der Hohe Senator Forsythe. »Schön, Sie wiederzusehen. Ich hoffe, Sie haben sich von Ihren Verletzungen wieder vollständig erholt?«
    »Ja, Sir – fast vollständig«, sagte Kosta, und die anfängliche Erleichterung beim Anblick eines bekannten Gesichts wich schnell einer Unsicherheit. Er vermochte in Forsythes Gesicht nicht das geringste Anzeichen von Freundlichkeit zu entdecken – nicht einmal die abstrakte Kameradschaft, die sich angeblich einstellen sollte, wenn zwei Leute zusammen in Todesgefahr gewesen waren. Der Hohe Senator musterte Kosta mit einem feindseligen Blick, und sein Gesicht war tief zerfurcht. »Danke der Nachfrage«, fügte er noch hinzu.
    »Gern geschehen«, sagte Forsythe. Die Worte selbst waren förmlich und höflich; der Tonfall so kalt und düster wie ein sibirischer Wintermorgen. »Zar, nehmen Sie die Wachen mit und warten Sie im Vorzimmer.«
    Pirbazari warf einen Blick auf Kosta. »Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Sir …?«
    »Ich sagte, Sie sollen draußen warten.«
    Pirbazari presste kurz die Lippen zusammen, doch dann bedeutete er den Wachen, ihm zu folgen, und die drei verließen den Raum.
    Forsythe wartete, bis die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte. Dann ging er bedächtig zum Schreibtisch hinüber, schob ein paar Papiere beiseite und hockte sich auf eine Ecke, so dass er Kosta direkt gegenübersaß. »Da wären wir also«, sagte er, und die feindseligen Augen bohrten sich wieder in Kostas Gesicht. »Wie ein spannender Krimi, den man sich an einem ruhigen Abend anschaut, nicht wahr?«
    Kosta schüttelte den Kopf. »Verzeihung, aber ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Ach, kommen Sie schon, Mr. Kosta«, sagte Forsythe kalt. »Der Hohe Senator des Empyreanums – und der Spion der Pax?«
    Kosta spürte, dass seine Lippen zuckten. Er hätte es sich denken können. »Ach«, sagte er. »Das.«
    Ein undefinierbarer Ausdruck huschte über Forsythes Gesicht und hinterließ noch tiefere Falten. Trotz der zur Schau gestellten Zuversicht schien er sich seiner Sache wohl doch nicht ganz sicher gewesen zu sein. »Dann bestreiten Sie es also nicht.«
    »Überhaupt nicht«, sagte Kosta. »Ich wollte mich sogar vor zwei Tagen schon selbst stellen.«
    Forsythe schnaubte. »Natürlich wollten Sie das.«
    »Das stimmt wirklich«, bekräftigte Kosta. »Der einzige Grund, weshalb ich es dann doch nicht getan habe, war Angelmass. Irgendetwas geht dort oben vor, Hoher Senator – etwas sehr Gefährliches. Wir müssen herausfinden, worum es sich handelt, und zwar schnell. Bevor noch mehr Leute sterben.«
    »Aha«, sagte Forsythe und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann liegt das Leben der Empyreaner Ihnen also wirklich am Herzen, nicht wahr?«
    Kosta runzelte die Stirn. Da brodelte etwas unter der Oberfläche des Mannes – etwas, das in keinem Verhältnis zu der banalen Tatsache stand, einen unbedeutenden Spion demaskiert zu haben. »Ja, das stimmt«, sagte er. »Ich bin kein James Bond, Hoher Senator. Ich bin nicht hierhergeschickt worden, um Sabotage zu verüben oder Geheimnisse zu stehlen oder etwas in der Art. Ich habe den Auftrag, Angelmass und die Engel zu studieren. Mehr habe ich auch nicht getan.«
    »Natürlich haben Sie das«, sagte Forsythe mit plötzlicher Bitterkeit

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