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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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geschrieben?«
    »Firmengeheimnis«, sagte er. Das Grinsen war zwar noch immer da, doch bei einer genaueren Betrachtung stellte Chandris fest, dass die Erschöpfung in dem Maß wieder durchbrach, wie der durch die vorangegangenen Ereignisse ausgelöste Adrenalinschub wieder abebbte. Die Erschöpfung, und die Schmerzen, die er mit aller Macht zu unterdrücken versucht hatte. »Also, Jereko. Wo sollen wir dich absetzen?«
    »Bei der Gazelle «, antwortete Kosta. »Sie müsste inzwischen doch wieder startklar sein, oder?«
    »Stimmt«, sagte Hanan stirnrunzelnd. »Aber dir ist schon klar, dass sie natürlich zuerst dort suchen werden, nachdem sie das Chaos da oben gebändigt haben?«
    »Dann hoffe ich mal, dass es zu offensichtlich ist«, erwiderte Kosta bestimmt. »Aber wie dem auch sei, ich fahre mit zur Gazelle .«
    Er sah Chandris an. »Ich muss ein paar Experimente durchführen.«
    Die Sprinkleranlage war wieder abgeschaltet worden, und die am zartesten besaiteten Besucher waren verschwunden, aber Forsythe bot sich noch immer ein chaotisches Bild, als er dort ankam.
    »Was ist denn hier passiert?«, wollte er wissen.
    Aus den Anwesenden sprudelten fünf verschiedene Antworten heraus, die allesamt widersprüchlich waren und von denen auch keine viel Sinn ergab. Doch eine Tatsache kristallisierte sich alsbald heraus:
    Kosta war verschwunden.
    Langsam, wobei die überall verstreuten Papiere und das Büromaterial unter seinen Füßen knirschte, ging er durch den Raum zur offenen Tür seines Büros. Die Füße erzeugten ein unschönes quatschendes Geräusch, als er über den mit Wasser vollgesogenen Teppichboden trabte. »Wann ist das passiert?«, fragte er den genauso durchnässten Büroleiter.
    »Das ist noch keine Viertelstunde her, Hoher Senator«, sagte der Vorsteher. Er wirkte zerknirscht, verlegen und wütend zugleich. »Dieser Mann, der sich am Fon als …«
    »Vielen Dank, ich weiß schon Bescheid«, sagte Forsythe und entließ den Mann mit einer knappen Handbewegung. Er betrat sein Büro und ließ den Blick durch den leeren Raum schweifen. Das Gewicht der Waffe, die er versteckt unter dem Jackett trug, belastete sein Gewissen wie ein Klumpen geronnener Schuld.
    Die Waffe, die er gegen Kosta hatte einsetzen wollen. Eine Waffe, mit der er den Mann kaltblütig hatte töten wollen.
    Was um alles in der Welt hatte er sich nur dabei gedacht?
    Er schüttelte den Kopf und fragte sich, was überhaupt mit ihm los war. Die Weigerung, einen Engel zu tragen, hatte ausschließlich auf moralischen und ethischen Gründen beruht. Das hatte er zumindest geglaubt. Doch nun war er sogar bereit gewesen, einen Mord zu begehen, um diese Entscheidung zu kaschieren.
    Ob alle anderen vielleicht doch die ganze Zeit Recht gehabt hatten? Ob die Engel letztlich etwas an sich hatten, was Politiker bitter nötig hatten?
    Ob sein Vater sich vielleicht doch geirrt hatte?
    Hinter ihm ertönte eine vertraute Stimme. »Hoher Senator«, sagte Pirbazari atemlos und stellte sich neben ihn. »Ich habe es gerade gehört. Er ist verschwunden?«
    Forsythe nickte. »Er ist verschwunden.«
    Pirbazari fluchte leise. »Ich werde sofort eine planetenweite Ringfahndung veranlassen. Wir erwischen ihn schon noch. Ihn und den Rest seines Pax-Teams.«
    Er wirbelte herum. »Machen Sie sich keine Umstände«, sagte Forsythe und fasste ihn am Arm. »Es war kein Kommandoteam der Pax, das hier zugange war.«
    Pirbazari sah ihn stirnrunzelnd an. »Wie meinen Sie das?«
    »Sehen Sie sich doch nur mal um«, sagte Forsythe und deutete auf die Bürokräfte, die die Bescherung aufräumten. »Es wurde niemand verletzt, es wurden in diesem Sinne keine Drohungen ausgestoßen und auch keine Waffen gezückt außer einem albernen Gummimesser. Nicht die Art von Subtilität, die man von Leuten erwarten würde, die ein Schiff wie die Komitadji gebaut haben.«
    »Wer war es dann?«
    »Na wer wohl?«, sagte Forsythe. »Unsere junge blinde Passagierin und professionelle Trickbetrügerin, Chandris Lalasha.«
    Pirbazari zog die Stirn in Falten. »Sie könnte es wirklich gewesen sein«, sagte er langsam. »Aber es hat jemand gesagt, dass auch ein Mann daran beteiligt gewesen sein soll.«
    Forsythe zögerte. Aus der Personenbeschreibung ging eindeutig hervor, dass es sich bei dem Mann um Hanan Daviee handeln musste, der gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Aber Pirbazari kannte anscheinend noch nicht die ganze Geschichte. »Wahrscheinlich einer ihrer Freunde«, sagte er.

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