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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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schwadronieren, die die Menschheit bisher nur noch nicht entdeckt hat; aber in diesem Fall glaube ich, dass wir doch darauf zurückgreifen müssen. Irgendetwas bewegt Angelmass, und es handelt sich dabei nicht um eine uns bekannte Kraft.«
    »Ja, aber wie hätte eine solche Kraft sich so lange vor uns verstecken sollen?«, wandte Hanan ein.
    »Mit wie vielen schwarzen Löchern haben wir bisher denn Bekanntschaft gemacht?«, entgegnete Kosta. »Am Ereignishorizont ereignen sich alle möglichen wundersamen Dinge – von mächtigen Gezeitenkräften bis hin zu Schwankungen in der Zeit. Ich persönlich neige zu der Ansicht, dass wir es hier mit einem Gravitationseffekt zu tun haben: Entweder handelt es sich um eine Polarisierung der Felder selbst, oder es steht im Zusammenhang mit dem Zeitdifferenzial.«
    »Ich wusste gar nicht, dass die Physik zu einem Selbstbedienungsladen geworden ist«, murmelte Hanan.
    »Das ist sie auch nicht«, sagte Kosta. »Wenn ich sage, dass ich zu dieser Ansicht neige, dann meine ich damit die Theorie, auf deren Grundlage ich mein Leben riskiere. Vielleicht unser aller Leben.«
    »Nicht so schnell«, sagte Chandris. »Wer riskiert hier was?«
    »Wir können nicht zulassen, dass Angelmass im Seraph-System Amok läuft«, sagte Kosta ihr. »Im Moment spielt es noch mit der Schwerkraft und ergründet die Möglichkeiten. Deshalb hüpft es auch auf seiner Umlaufbahn auf und ab. Früher oder später wird es die Schwerkraft aber zielgerichteter einsetzen.«
    »Falls es das nicht schon getan hat«, fügte Ornina hinzu, und es lief ihr kalt den Rücken hinunter. »Wenn es Central angreift, dann muss es schon ziemlich selbstbewusst sein.«
    Hanan schüttelte den Kopf. »Ein selbstbewusstes schwarzes Loch«, sagte er. »Das klingt wirklich absurd.«
    »Was sollen wir also unternehmen?«, fragte Chandris.
    »Wir haben nur eine Möglichkeit.« Kosta sah ihr direkt in die Augen. »Wir lassen es verschwinden.«
    Sie blinzelte. »Was?«
    »Wir schicken es mit dem Katapult von Central woanders hin«, sagte er. »Irgendwo tief in den interstellaren Raum, wo es nur sehr schwache Gravitationsfelder zum Spielen gibt.«
    »Wie willst du das überhaupt bewerkstelligen?«, fragte Hanan. »Wie Ornina schon sagte, ist das Katapult dort mit dem Seraph-Netz verknüpft.«
    »Dann werden wir das Seraph-Netz eben deaktivieren müssen – das ist alles«, sagte Kosta. »Es muss eine Möglichkeit geben, es von Central aus abzuschalten. Wir müssen nur an die Codes rankommen.«
    »Was, wenn die Abschaltung des Seraph-Netzes nichts bringt?«, wandte Hanan ein. »Was, wenn dadurch nur die Funktion des Katapults beeinträchtigt wird?«
    »Nun, dann hätten wir ein großes Problem«, räumte Kosta ein. »Aber wir müssen es riskieren. Ich werde es jedenfalls riskieren.«
    »Angenommen, das haut alles so hin, wie du es dir vorstellst«, sagte Chandris. »Was dann? Angelmass ist doch viel schwerer als ein Jägerschiff.«
    »Ich bin sicher, dass man das Katapult neu kalibrieren kann«, sagte Kosta. »Um das zu bewerkstelligen, müsste es genügen, ein paar neue Zahlen einzugeben und die Leistung entsprechend zu dosieren.«
    »Und wenn du das nicht hinkriegst?«, hakte Chandris nach.
    Im künstlichen Licht schien Kostas Gesicht leicht zu erblassen. »Dann hätte auch ich ein Problem«, sagte er. »Es ist trotzdem einen Versuch wert.«
    Hanan sah Ornina an, und Chandris spürte, dass sie stumme Zwiesprache hielten. »In Ordnung«, sagte Hanan dann voller Elan und stand auf. »Ich werde das Schiff schon mal vorbereiten …«
    Der Rest des Satzes geriet zu einem gequälten Zischen, als er – nachdem er sich schon halb aufgerichtet hatte – schmerzerfüllt das Gesicht verzog. »Hanan!«, rief Ornina, stand hastig auf und fasste ihn am Arm.
    »Nein, du gehst erst mal wieder ins Krankenhaus«, sagte Chandris bestimmt, stand auf und nahm seinen anderen Arm. »Ihr beide. Kosta und ich können das Schiff nach Angelmass fliegen.«
    »Rede keinen Unsinn«, sagte Hanan mit zusammengebissenen Zähnen. »Ihr schafft das nicht allein.«
    »Wenn du dabei bist, schaffen wir es sicher nicht«, behauptete Kosta und ging um Chandris herum. »Chandris, ich helfe Ornina, ihn nach draußen zu bringen. Du kannst schon mal zur Luke gehen und ein Taxi rufen.«
    Eine Hand berührte zögerlich Chandris’ Schulter, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass Ronyon nun auch aufgestanden war. Ich kann doch auch ein Taxi rufen, erbot er sich und sah Hanan an, als ob

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