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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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jüngsten Erzengel. Er hatte als Kind so fröhlich gelacht … zumindest vor dem unaufhaltsamen Wahnsinn seines Vaters und der entsetzlichen Entscheidung seiner Mutter, ihren Gefährten umzubringen, den sie mit jedem Atemzug geliebt hatte.
    Selbst als sich bei ihm in sehr jungen Jahren abgezeichnet hatte, dass er Jessamy an Macht weit überlegen war, hatte Raphael sie immer, immer mit Respekt behandelt. Aber auch er veränderte sich. Vielleicht war diese kühle Arroganz bei einem so großen Ausmaß an Macht unumgänglich. Jedes Mal, wenn er in die Zufluchtsstätte zurückkehrte, sah sie in ihm weniger von dem Jungen von einst und mehr von der tödlichen Kreatur, einem Mitglied des Kaders.
    »Dmitri hat dafür gesorgt«, antwortete Jason auf ihre Frage, »dass kein Spion nahe genug herankommt, um Anlass zur Besorgnis zu geben.«
    »Und du hast dafür gesorgt, dass Raphael selbst Spione an Alexanders Hof hat.«
    Jason schwieg zu diesem Punkt. Keine Regung zeigte sich auf seinem Gesicht unter den unheimlichen Windungen und Linien einer Tätowierung, deren Herkunft er nie erklärt hatte. Sie konnte ebenso gut eine Ehrung sein wie eine unter außerordentlichen Schmerzen geschaffene Mahnung. Aber Jessamy kannte ihn schon zu lange, um sich davon täuschen zu lassen.
    Ohne ihrem Blick auszuweichen, sagte er: »Galen hat keine Frau und keine Geliebte, er hat niemandem gegenüber ein Versprechen einzuhalten.«
    Schon vor langer Zeit hatte sie aufgehört, sich darüber zu wundern, woher Jason wusste, was er wusste, und doch stockte ihr bei seinen Worten der Atem und ihr Herz schlug schneller. »Bin ich so leicht zu durchschauen?« Sie fühlte sich verwundbar und bloßgestellt.
    »Nein.« Eine Pause. »Aber Galen hat seinen Anspruch deutlich kundgetan.«
    Während er mit dem Finger über die entwendete cremefarbene Feder strich und dabei zart errötete, dachte Galen darüber nach, was er von Dmitri über die Zugehörigkeit des toten Vampirs erfahren hatte. Dass Alexander selbst etwas damit zu tun hatte, war unwahrscheinlich, aber jemand an dessen Hof hatte anscheinend mit Jessamy ein Hühnchen zu rupfen. Das Problem war natürlich, dass Alexanders Herrschaftsgebiet riesig war und sein Hof einem ausufernden Bienenkorb glich. Es würde nicht leicht werden, das Ziel einzukreisen – aber Jessamy war nun in Sicherheit und würde so lange weiterhin unter Schutz stehen, wie es nötig war.
    Galen vertraute anderen nicht schnell, aber Jason hatte er bereits gekannt, bevor er in die Zufluchtsstätte gekommen war. Schon früher hatte er den in Schatten gehüllten Engel mit seinem seltsamen schwarzen Schwert wie einen tödlichen, grausamen Sturm kämpfen sehen. Nur deshalb hatte er Jessamy in der Obhut dieses Engels gelassen. Und er war fest entschlossen, die Nachtschicht wieder selbst zu übernehmen.
    Kein anderer Mann sollte in ihrer Küche sitzen und ihr dabei zusehen, wie sie mit sparsamen, anmutigen Bewegungen kochte … und mit aller Kraft versuchte, ihn nicht anzusehen. Jeder Blick, den er erhaschen konnte, war wie eine zarte Berührung, ein Riss in ihrem Schutzwall. Er wollte seinen steifen Schwanz an ihr reiben und ihr sagen, dass sie ihn anfassen durfte, sooft es ihr gefiel, und dass er ihr Sklave sein wollte, wenn sie ihn auch mit ihrem Mund berührte.
    Überall.
    Er schwor sich, dass er diese zarten Kurven und diese seidige Haut eines Tages streicheln würde, während sie sich hilflos vor Lust unter ihm wand. Dann verstaute er die Feder sorgfältig, ehe er seine Flügel entfaltete. In Kürze musste er einen Flug mit einer Gruppe von Kriegern unternehmen, die Raphael in der Zufluchtsstätte stationiert hatte. Es war der erste Schritt, um ihre Kampfbereitschaft auszuloten.
    Doch bevor er sich in die Luft erheben konnte, landete auf dem Weg vor ihm eine hochgewachsene, anmutige Engelsfrau. Ihre Haut hatte die tiefe Farbe von Ebenholz und ihre Flügel erinnerten mit ihrer orangen und schwarzen Zeichnung an die eines Schmetterlings. »Sir.« Der Engel legte die Flügel zusammen und senkte den Kopf in einer kleinen, respektvollen Verbeugung. Die dichte Lockenmähne war direkt über der Kopfhaut zu Zöpfen geflochten.
    »Ich bin nicht mehr dein Kommandant, Zaria.«
    Kleine weiße Zähne blitzten in einem schelmischen Lächeln auf, und auf ihren Wangen zeichneten sich Grübchen ab. »Du bist mein Kommandant, ob nun in Raphaels Territorium oder in Titus’. Augustus sieht das auch so.«
    Er hatte insgeheim gehofft, dass ihm einige von

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