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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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denen, die er angeführt hatte, folgen würden. Von zwei so erfahrenen Kriegern, die in Titus’ Armee hohe Positionen bekleideten, hatte er es jedoch nicht erwartet. »Ihr seid willkommen«, sagte er und ergriff zum Gruß ihren Unterarm. »Aber ihr werdet Raphael eure Loyalität beweisen müssen.«
    Eine erhobene Braue. »Du hältst mich für einen Spion?« Es lag keine Beleidigung in dieser Frage, nur die Neugier, die sie zu einer so fähigen Kundschafterin machte.
    »Ich habe den Eindruck, Waffenmeister zu sein, hat viel mehr Facetten, als ich mir je vorstellen konnte.« Mit einem Nicken forderte er sie auf, ihm zurück in die Festung zu folgen – ihre Stärke machte sie so gefährlich, dass er sie unverzüglich mit Dmitri bekannt machen musste. »Wie geht es Orios?«
    »Zufrieden. Stolz wie ein Papa.« Noch ein strahlendes Lächeln. »Titus ist wie ein verwundeter Keiler, zerrissen zwischen seinem Stolz und der Wut darüber, dass er deine Fähigkeiten einbüßen musste. Aber die Flatterbienchen wissen ihn schon zu besänftigen.«
    Kinder waren selten bei den Unsterblichen, so selten, dass Titus, der keine eigenen Kinder hatte, die seiner im Kampf gefallenen Krieger adoptierte. Er ermöglichte ihnen ein Leben, aus dem sie als verwöhnte, nachsichtige – und doch liebenswerte – Erwachsene hervorgingen. »Sie sind tatsächlich zu etwas zu gebrauchen.« Erst als er und Zaria sich innerhalb der kühlen Wände der Festung befanden, fragte er: »Und meine Eltern?«
    »Dein Vater behält Alexanders Streitkräfte im Auge.«
    Nichts anderes hatte Galen erwartet; sein Vater war der zweite Mann an Titus’ Hof.
    »Deine Mutter«, Zaria strich absichtlich mit ihrem Flügel über den Stein, als wolle sie dessen Struktur prüfen, »hat angefangen, die nächste Riege Rekruten zu trainieren.«
    Tanae musste von Zarias Entscheidung, überzulaufen, gewusst haben – solche Reaktionen auf den Weggang eines Kommandanten waren nicht ungewöhnlich und wurden im Auge behalten – und doch hatte sie der Kundschafterin keine Nachricht mitgegeben. Von seinem Vater hatte Galen nie etwas anderes als eine Erziehung zum Krieger erwartet, aber er hatte jahrzehntelang darum gekämpft, sich ein anerkennendes Wort von seiner Mutter zu verdienen … und dabei immer gewusst, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen war.
    Tatsache war, dass Tanae eine Anomalie unter den Engeln darstellte. Als talentierte und stolze Kriegerin hatte sie nie ein Kind gewollt. Man musste ihr zugutehalten, dass sie Galen mit gewissenhafter Fürsorge aufgezogen hatte, und obwohl die Flatterbienchen ihn wie ein Schoßtier hätscheln wollten – was er stets mit kindlicher Wildheit zurückgewiesen hatte –, war es immer nur Tanae gewesen, die er hatte beeindrucken wollen. Bis er schließlich begriffen hatte, dass sie ihre Gleichgültigkeit nicht vortäuschte, um ihn zu größeren Höhen anzuspornen. Das war ihm bis ins Mark gegangen.
    Die Erkenntnis hatte dem Jungen von damals das Herz gebrochen.
    »Ich muss an Titus’ Hof zurückkehren, um meinen Abschied offiziell zu machen«, sagte Zaria. Ihr Ton verriet ihm, dass sie an seinen Fragen nichts Seltsames fand. »Ich kann deinen Eltern einen Brief von dir bringen.«
    Den verletzten Jungen von damals gab es schon lange nicht mehr, an seiner Stelle stand nun ein Mann, der sich nie vor etwas versteckt hatte, so verheerend es auch sein mochte. »Nein, dazu besteht kein Anlass.« So weit von dem Hof entfernt, den seine Mutter ihr Zuhause nannte, konnte er Tanae endlich das geben, was sie immer gewollt hatte – die Freiheit, zu vergessen, dass ihr jemals die abscheuliche Schwäche aufgezwungen worden war, ein Kind in ihrem Leib zu tragen.
    »Keir kommt«, verkündete Jason, und im nächsten Augenblick erschien das Gesicht des Heilers in der Tür zu dem Bibliotheksraum, in dem Jessamy arbeitete. Keir hatte alte Augen in seinem jugendlichen Gesicht, die schlanke, anmutige Figur eines Tänzers und war der begabteste Heiler unter den Engeln. Seine Gesichtszüge waren so zart, dass sie beinahe weiblich wirkten … aber niemand hätte ihn versehentlich für eine Frau gehalten.
    Auf leisen Füßen – so leise wie die der Katze, die um seine Beine strich – trat er ein und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl, seine goldbraunen Flügel strichen leicht über den dichten, kupferfarbenen Teppich. »Hallo Jason«, sagte er. Währenddessen sprang die Katze auf den Tisch und ließ sich darauf nieder wie eine kleine, rauchgraue

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