Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)
ein Messer aus seinem Gürtel und schnitt ein dickes Büschel ab.
»Galen!«
Fragend blickte er sie an.
Erzürnt riss sie ihm das Messer aus der Hand. »Setz dich hin, bevor du diese herrlichen Haare komplett ruinierst.« Die Farbe war so strahlend, dass sie eine geradezu lebendige Leuchtkraft besaß.
Er gehorchte mit verdächtiger Demut und sprach kein Wort, während sie sorgfältig seine Haare stutzte. Erst als sie zur Hälfte fertig war, bemerkte sie, dass sie genau zwischen seinen gespreizten Schenkeln stand und sein Atem sie durch den dünnen Stoff ihres Gewandes wärmte. Heftige Hitze stieg in ihr auf, und ihr Unterleib spannte sich an. Sie vollendete den Haarschnitt und trat zurück. »So«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Du kannst jetzt auffegen.«
Stattdessen stand er auf – seine Gesichtszüge wirkten hart und männlich – und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Die Berührung verursachte ein Ziehen, so tief in ihrem Körper, dass es schmerzte und ihr Atem zu einem leichten Keuchen wurde.
Galen hatte sich Jessamy gegenüber viel länger zurückgehalten, als er es für möglich gehalten hätte. Er war mit ihr geflogen, und sie hatte dabei so vertrauensvoll und glücklich in seinen Armen gelegen. Er hatte sich vorgestellt, wie sie in seinem Bett schlief, und hatte sich in ihrer Anwesenheit gesonnt, während sie seine Küche mit Wärme erfüllte. Als sie zwischen seinen Schenkeln stand, kostete es ihn seine gesamte Willenskraft, nicht die Hände auf ihre Hüften zu legen und sie auf seinen Schoß zu ziehen.
Und nun …
Unter seiner rauen Haut fühlt sich die ihre so zart an, ihr Atem schmeckte süß, und ihre Lippen öffneten sich mit einem leisen Keuchen, als er sie küsste. Die Hand hinter ihrem Rücken verkrampft, musste er sich mühsam beherrschen, um nicht die Zunge in ihren Mund zu stoßen, nicht über sie herzufallen. Ein Teil von ihm erwartete, dass sie ihn wegstieß, und als sie das nicht tat, musste er sich zwingen, nicht in wilder Befriedigung aufzuheulen. Stattdessen drückte er ihr Kinn nach unten und legte seinen Mund ganz auf ihren; seine harte Männlichkeit drängte sich gegen den Stoff seiner Hose und in die sanfte Wölbung ihres Bauches.
Er nahm eine zarte Bewegung auf seiner Brust wahr. Jessamy hatte ihre schmale Hand auf seine Haut gelegt und stellte sich nun auf die Zehenspitzen, um ihren Mund an seine Lippen zu schmiegen. Als ihre kleinen, festen Brüste seinen Oberkörper streiften, fuhr er mit der Zunge über ihre Lippen, um sicherzugehen, dass er willkommen war, bevor er in sie eindrang, sie verschlang und auskostete. Ihre Fingernägel gruben sich in seine Haut, ein winziges Stechen, das seinen ganzen Körper pulsieren ließ … ehe sie ihn abrupt von sich stieß und im gleichen Moment den Kopf abwandte.
Er erstarrte, ließ die Hand von ihrer Wange sinken und trat einen Schritt zurück, ohne den Versuch zu unternehmen, seine hervorstehende Erregung zu verbergen. »Sollte ich mich entschuldigen?«
Jessamy blickte ihn mit vor Lust verschleierten Augen ungläubig an … Und dann erfüllte ihr Lachen sein Quartier mit leuchtenden Farben und drang ihm bis ins Mark. Doch von einem Atemzug zum nächsten verebbte es, und ihre Miene verriet völlige Trostlosigkeit. Dann blinzelte sie, und er sah sich wieder ihrer warmen Eleganz gegenüber. So zart, so vollkommen untadelig. »Ich bin diejenige, die sich entschuldigen sollte«, murmelte sie und richtete ihr Gewand, obwohl es eigentlich nichts zu richten gab.
Seine Augen verengten sich. »Ist es, weil ich nicht gebildet bin?«
»Nein!« Sie streckte die Hand aus, ließ sie aber auf halber Strecke wieder fallen. »Nein, Galen.« Schmerz verdüsterte ihre Augen und ließ ihr Gesicht blass werden.
Da war es. Eine Schwäche, ein Spalt in ihrer Abwehr, den er ausnutzen konnte, um sich seinen Weg hindurchzuschlagen. Aber manchmal war es besser, seinen Gegner in dem Glauben zu lassen, er habe gewonnen. »Ich bin vielleicht nicht gebildet«, sagte er, während er rasch die abgeschnittenen Haare zusammenfegte, »aber ich weiß, dass ich alles lernen muss, was du mir beibringen kannst. Wirst du es versuchen?«
Seit ihrer Kindheit war Jessamy nicht mehr so durcheinander gewesen. »Ich … natürlich«, antwortete sie automatisch. »Vielleicht abends, nachdem du dich um deine eigenen Schüler gekümmert hast.«
Er nickte zustimmend. »Also, Alexander und vielleicht Lijuan. Sonst noch jemand, für den dein Wissen ein Problem sein
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