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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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bekommen... aber eigentlich ist es ja seiner! Nun soll er ihn zurückhaben.“
    Sie sah ihn verwundert an. „Werden Sie ihn denn nicht mehr besuchen kommen?“ Isabelle empfand aufgrund des vertrauten Gespräches große Sympathie für ihn.
    „Wenn es mir noch möglich sein wird, werde ich natürlich kommen, Isabelle!“
    „Was meinen Sie mit , wenn es Ihnen noch möglich sein wird? “ Plötzlich kam ihr ein erschreckender Gedanke. „Sie werden sich doch nichts antun, Abel?! Oder?“, sagte sie entsetzt zu ihm und sah ihn fragend an.
    „Aber nein! Keine Angst.“, erwiderte er rasch. „Sehen Sie, Isabelle, es kommt drauf an, wie lange ich mich noch hier in Paris aufhalten werde. Das weiß ich bis jetzt selbst noch nicht so genau.“
    „Wo kann Sie Sébastian denn erreichen, wenn...?“
    „Er weiß es, Isabelle!“, fiel er ihr ins Wort. „Machen Sie sich darüber mal keine Gedanken!“
    „Es war sehr schön, mit Ihnen zu sprechen. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“
    „Bestimmt, liebe Isabelle. Bestimmt werden wir das bald wieder tun.“
    Dann tat er etwas völlig Unerwartetes.
    Er nahm Isabelle plötzlich in seine Arme, drückte sie fest an seine Brust, küsste ihre Stirn und ließ sie nach einigen Minuten erst wieder los. „Bleiben Sie so, wie Sie sind... eine einzelne rote Rose in einem Meer von gewöhnlichen Blumen.“
    Isabelle errötete. Sie lächelte ihn verlegen an, unfähig, irgendetwas darauf zu erwidern.
    Anschließend wandte er sich von ihr ab, schritt auf die Tür zu und verließ das Zimmer, ohne sich ein letztes Mal nach ihr umzudrehen.
    Isabelle sah ihm verwundert hinterher, bis er hinter der kargen Tür des Krankenzimmers verschwand.
     
    
     
    Als sie wieder mit Sébastian alleine im Zimmer war, ließ sie sich auf dem Rand des Bettes nieder, griff nach seiner Hand, küsste zärtlich seine Handfläche, beugte sich zu ihm herunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Kämpfe für uns! Bitte...“
    Isabelle erhob sich wieder, ging zum Tisch hinüber, packte den Stuhl an der Lehne und zog ihn mit sich mit zu Sébastian ans Bett. Das Schleifen der Stuhlbeine am Boden verursachte ein lautes Geräusch, das die Stille im Raum durchbrach. Vor dem Bett drehte sie den Stuhl um dessen eigene Achse und ließ sich ermattet darauf nieder.
    Gedankenverloren betrachtete sie den Ring, den ihr Abel de Valence für Sébastian überreicht hatte. Sie kramte aus der Innentasche ihres Mantels ein Taschentuch heraus, wickelte den Ring dort hinein und steckte ihn anschließend in ihre Handtasche. „Den bekommt du, sobald du wieder aufwachst.“, sagte sie leise und küsste zärtlich seine Lippen.
    Während sie Sébastians Hand streichelte, dachte sie über Abel de Valence nach, dessen Worte ihr so gutgetan hatten. Auch hoffte sie darauf, Sébastian bald davon erzählen zu können. Einige Minuten später schlief sie völlig übermüdet und gänzlich erschöpft ein.
    Im Morgengrauen erwachte sie plötzlich, da sie beinahe von dem Stuhl gefallen wäre. Zur Hälfte war sie schon heruntergerutscht. Das Polsterkissen lag bereits auf dem Boden und sie saß nur noch sehr unbequem auf dem harten Stuhl. Ihr Arm war eingeschlafen und ihre Knochen schmerzten; aber es kümmerte sie nicht wirklich. Sie schüttelte ihren Arm, erhob sich vom Stuhl, streckte sich ein paar Mal und ließ sich daraufhin auf dem Rand der weichen Matratze des Bettes wieder nieder. Anschließend sprach sie mit Sébastian über ihre gemeinsamen Pläne, über ihre Liebe, ihre gemeinsame Zukunft, über ihre Hochzeit im nächsten Frühling und sie sprach mit ihm über Abel de Valence.
    Sie blieb bei Sébastian, bis der Morgen hereingebrochen war und verabschiedete sich erst von ihm, nachdem sie mit dem Arzt und zwei Krankenschwestern gesprochen hatte.
    Zum Abschied küsste sie ihn zärtlich auf seine Lippen.
    „Bis bald, chéri.“, hatte sie ihm anschließend ins Ohr geflüstert.
    Kurz darauf verließ sie das Krankenzimmer.

10
     
     
    Als sie gegangen war, öffnete er die Augen und starrte an die Decke.
    Ruckartig erhob er sich, sah zur Tür hinüber, dann ließ er sich wieder rücklings aufs Kopfkissen zurückfallen. Sein Kopf versank in dem flauschigen Kissen. Er beobachtete eine Spinne an der Decke, die sich langsam nach unten abseilte. Der seidene Faden war kaum zu sehen.
    Plötzlich kamen die Erinnerungen zurück...
     
    „Du?“, sagte de Custine erschrocken, als er ihn ganz unerwartet in der offenen Tür seines Wohnzimmers stehen

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