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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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sah.
    „Ja, ich!“ , antwortete er. „Überrascht?“
    „Na ja, ein bisschen schon.“ De Custine hatte plötzlich ein laues Gefühl im Magen. „Wie bist du eigentlich hier hereingekommen?“, fragte er ihn ängstlich.
    „Durch die Tür. Nicht erwartet, mich wieder zu sehen, oder?“
    „Eigentlich... nicht! Aber... aber wie geht es dir denn? Darf ich dir was anbieten? Whisky?“ De Custine wurde sichtlich nervöser. „Warst du auch schon bei den anderen?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Ich habe sie seit damals nicht mehr wiedergesehen... hörst du? Der Kontakt ist einfach abgerissen. War auch besser so.. . e r war an allem schuld! Das wäre bestimmt sonst nie passiert, wenn er uns nicht dazu gezwungen hätte. Du weißt ja, wie er war... und wie er sein konnte, wenn man nicht mitmachen wollte... ich hoffe, das weißt du...“, rechtfertigte sich de Custine. Er machte eine Atempause und holte tief Luft. Ein dicker Kloß steckte ihm im Hals fest.
    Er hingegen fixierte ihn mit scharfen Blicken und schwieg.
    „Es... es tut mir leid, was geschehen...“, stammelte de Custine verängstigt und ging unbewusst einen Schritt zurück.
    „Leid ? Leid tut es dir?“, unterbrach er ihn. Er lächelte ihn verächtlich an. Seine Stimme verhärtete sich und nahm einen spürbar kühlen Ton an.
    „Ja! Sehr sogar!... ich war dumm... hab‘ auf ihn gehört und dann der Alkohol, weißt du... heute weiß ich, dass es ein Fehler war! Es war ein dummes... na ja... Missgeschick...“, rechtfertigte er sich und versuchte, seine Angst zu verbergen.
    „Ei n Missgeschick?“   Er warf ihm ein verächtliches Lächeln zu, während er dieses Wort aussprach . „ Du nennst das ei n Missgeschick? “   Er ging einen Schritt auf ihn zu.
    „Na ja... wie gesagt, es tut mir leid. Das solltest du wissen.“ Er versuchte, ein Lächeln über seine Lippen zu bringen. „Lass‘ uns das alles doch einfach vergessen und...“
    „Vergessen?“ , unterbrach er ihn.
    „Ja.“, stieß de Custine leise aus und trat einen weiteren Schritt zurück. „Hör‘ zu, lass‘ un... uns doch einfach auf die... die guten alten Zei... Zeiten trinken.“, stotterte er und sah ihn fragend an. Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Ja genau! Wieso nicht?! Lass‘ uns doch auf die guten alten Zeiten trinken!“, erwiderte er ironisch.
    „Whisky?“, fragte ihn de Custine abermals, der die Ironie in seiner Stimme nicht bemerkte.
    Er nickte.
    De Custine begann auf einmal zu schwitzen. Der Schweiß lief ihm die Stirn herunter und tropfte auf seine dicklichen, runden Backen. Unbewusst wischte er sich mit der Handfläche übers Gesicht. Er war über die Jahre hinweg noch fettleibiger geworden. Seine graublauen Augen lugten ängstlich aus den Augenhöhlen heraus und stierten seinen unerwarteten Besucher an. Dunkle Augenringe waren stumme Zeugen der letzten Nacht, die er in einem Nachtclub im Randgebiet von Paris verbracht hatte. De Custine strich sich mit seinen dicken Fingern das fettige, hellbraune Haar aus der Stirn, da ein paar Haarsträhnen an den Schweißperlen festgeklebt waren. Dann drehte er sich um und ging auf seine Bar zu. ‚... oh Gott, was mach‘ ich denn jetzt nur? Soll ich die Polizei rufen? Aber was sag‘ ich denen denn dann nur?... Hätte niemals gedacht, ihn jemals wieder zu sehen... dass der tatsächlich zurückgekommen ist... hoffentlich geht der bald wieder. Hoffentlich macht er mir bloß keinen Ärger... nur die Ruhe bewahren. Whisky... genau, ich mach‘ ihn betrunken... er verträgt ja nichts... und Whisky schon gar nicht...‘ De Custines Gedanken überschlugen sich, während er den Whisky in ein Glas goss.
    Plötzlich hörte er schnelle Schritte auf sich zukommen. ‚... oh Gott, er nähert sich mir...‘ , dachte er und drehte sich schlagartig um, doch da traf ihn bereits die Faust mitten ins Gesicht. Bewusstlos ging er zu Boden.
    Als er wieder zu sich kam, konnte er sich nicht mehr bewegen. Er lag auf dem Boden. An Händen und Füßen spürte er einen beißenden Schmerz. Die Fesseln waren stramm angezogen und rieben an seiner Haut. Er versuchte sich zu befreien, doch die Seile, die die Handgelenke und Fußfesseln umschlangen, waren zu fest angezogen. Ein Entkommen war ihm nicht möglich. Ängstlich sah er sich im Zimmer um. In der Mitte des Raumes lag ein ausgebreitetes weißes Tuch am Boden. Es hatte ein Muster. ‚... oh Gott! Ein rotes Kreuz! Was soll das Ganze nur? Was hat das alles zu bedeuten?...‘  Die Angst trieb ihm

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