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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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wohl gefallen haben. Und bitte nehmen Sie’s mir nicht krumm, dass ich seine Liebe zu Ihnen an der Größe des Steins gemessen habe.“ Er sah abermals auf ihren Brillantring. „Dennoch glaube ich, er liebt Sie, egal, was in den Zeitungen steht, egal was die anderen sagen.“ Er machte eine kleine Atempause. „Sie erinnern mich an sie!“
    „An wen?“
    „Meine Frau.“
    „Oh.“ Isabelle schwieg, da sie sich nicht sicher war, inwieweit sie auf das Thema eingehen sollte, ohne ihn dabei zu verletzen.
    „Wie haben Sie ihn eigentlich kennengelernt?“ Er sah sie fragend an.
    Isabelle konnte sich diese magische Anziehungskraft und Vertrautheit, welche von Abel de Valence ausging, selbst nicht erklären, aber sie begann ihm nun, die ganze Geschichte über sich und Sébastian zu erzählen. Sie erzählte enthusiastisch über ihre Liebe. Es war für sie fast so, als säße ihr Sébastian gegenüber. Er sprach wie Sébastian, er lächelte wie er, er gab sich wie er, er roch wie er, er fühlte sich an wie er, er benutzte dieselbe Gestik, dieselbe Mimik wie er, er hatte in der Tat unglaublich viele Ähnlichkeiten mit ihm. Sie fühlte sich durch ihn Sébastian sehr nah. Durch ihn erwachte er zu neuem Leben.
    Als Isabelle wieder verstummte, sah er ihr lange tief in die Augen. „Das ist eine schöne Geschichte. Ich hoffe, sie endet nicht so wie meine!“
    „Wie Ihre?“
    Er nickte. „Sie haben viel gemeinsam mit ihr!“ Er lächelte. „Sie erinnern mich an sie.“, sagte er ein zweites Mal.
    „Ehrlich?“
    Er nickte abermals. „Sie sind zum Beispiel genauso hübsch wie sie.“
    „Oh...“ Isabelle errötete. Verlegen richtete sie ihren Blick gen Boden.
    „Ich hoff‘, ich bin Ihnen jetzt nicht zu nahe getreten.“
    „Nein, nein...“, stieß sie leise aus.
    Beide schwiegen sie.
    „In welchem Hotel haben Sie eigentlich eingecheckt, Abel?“, fragte sie ihn plötzlich.
    „Im Hôtel de Crillon.“
    „Ach , im Hôtel de Crillon.. . haben Sie dann Ihren Bruder schon gesehen? Er bewohnt ja gerade Sébastians Suite... glaub‘ ich zumindest.“
    Er nickte.
    „Werden Sie Alexandre auch besuchen?“
    „Mal sehen.“
    Alexandre, der in Monte Carlo lebte und selten nach Paris kam, war der jüngste der drei Brüder. Isabelle hatte ihn nur ein paar Mal bei familiären Zusammenkünften in Versailles getroffen. Alexandre und Ferdinand waren anschließend immer im Streit auseinandergegangen.
    Leider hatten die drei Brüder kein sehr gutes Verhältnis mehr zueinander, woran Charlotte de Valence nicht ganz unschuldig war. Als Giftmischerin hatte sie wahrhaft ihr Bestes gegeben. Ferdinand bedauerte es jedoch zutiefst, Abel während seiner Trauerzeit nicht ein einziges Mal in New York besucht zu haben, trotz der ewigen Streitereien, die er grundsätzlich mit ihm geführt hatte, wenn sie aufeinander getroffen waren.
    Bereits vor Jahren schon hatte Ferdinand seine Brüder aus seinem Testament wieder gestrichen, das damals eine Klausel beinhaltet hatte, die besagte, den beiden Brüdern bei seinem Ableben das gesamte Vermögen zu vererben, sollte sein Sohn vor ihm sterben und wäre er aufgrund seines hohen Alters nicht mehr in den Genuss gekommen, einen Nachkommen für sein Imperium zu zeugen. Madame de Valence hatte damals erleichtert aufgeatmet, als sich ihr Ehegatte hierzu entschlossen hatte. Zu sehr hatte sie um ihr Vermögen gebangt, das sie keinesfalls kampflos den ihr verhassten Brüdern überlassen wollte. Also hatte sie bei jeder Gelegenheit gegen die beiden intrigiert. Eines Tages hatte Ferdinand bei einem Streitgespräch in Wut vor Zeugen zu Alexandre gesagt: „Lieber vermache ich mein Vermögen Fremden!“ An jenem Tag war es zum Bruch der Familienbande gekommen.
    Ferdinand gab sich den Menschen gegenüber sehr reserviert und distanziert, und nicht nur seine Brüder hielten ihn für eiskalt und unberechenbar, sondern auch Geschäftspartner und Freunde, vor allem aber Charlotte. Doch seinen Sohn liebte er abgöttisch, deshalb musste er ihn auch nicht mit dem förmlichen Sie ansprechen, was in französischen Adels-Familien aber üblich war . „Ne dis pas vous... mon petit ga rç on! Tu es ma perle, tu sais ! Sag‘ nich t Sie , mein Sohn! Du bist doch mein Goldstück, weißt du! Komm‘, sag ‘ d u zu mir! Hörst du?!“, hatte er seinem Sohn gesagt und ihm sanft den Kopf gestreichelt. Es hatte ihn schockiert, dass es eines der ersten Dinge war, die sein Sohn erlernt hatte. Seiner Frau hingegen hatte er einen bösen

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