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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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ihm, verstehen Sie. Mutter hat hier sogar eine Messe für sie organisiert. Das war von unserer Seite aus schon alles. Mehr konnten wir, durften wir nicht für sie tun. Tja und dann ist er einfach spurlos verschwunden... wir wussten wochenlang nicht, wo er war und ob er überhaupt noch lebte. Er ließ uns absolut kein Lebenszeichen mehr zukommen. Das war für Mutter eine sehr schwere Zeit gewesen, damals. Ungefähr drei Monate später bekamen wir dann einen Anruf von der Polizei aus Nizza, dass man seinen Personalausweis neben seinen persönlichen Sachen und einigen Kleidungsstücken am Strand gefunden habe. Ein Abschiedsbrief war auch dabei. In diesem Brief stand lediglich, dass er sein Leben nicht mehr ohne Maria-Magdalena weiterführen wolle und wir ihm verzeihen sollen.“ Fort erinnerte sich : „Bitte verzeih‘ mir, denn ich wusste nicht, was ich tat!“ , hatte Daniel ihm geschrieben. Dann fuhr er mit seiner Erzählung fort. „Mutter hatte daraufhin einen Nervenzusammenbruch erlitten...“ Er stockte erneut. „... man hat uns gesagt, er müsse sich wohl im Meer ertränkt haben. Sein Leichnam wurde aber niemals gefunden. Dort solle die Strömung angeblich ziemlich heimtückisch sein und alles mit sich reißen. Das Meer hinterlässt keine Spuren, hat man uns gesagt. Die Polizei sagte uns auch, es seien schon mehrere Ertrunkene an dieser Stelle für immer verschollen. Das war für meine Eltern in jenen Tagen ein ziemlich harter Schicksalsschlag gewesen. Ich selbst wollte jahrelang nicht daran glauben, dass Daniel Selbstmord begannen hat und hoffte immer wieder, er kehre eines Tages zu uns zurück. Léon hat immer gesagt , wart’s ab, er kommt wieder zurück. Daniel und Selbstmord, das passt einfach nicht zusammen. Er hat’s nicht getan, glaub’s mir! Wirst schon sehen! Ich hab‘ recht... so wie immer.. . Tja, Isabelle, aber dieser Tag kam nie! Und irgendwann habe ich mich einfach damit abgefunden, dass er tot ist. Maria-Magdalena hat sein Leben einfach in den Tod mitgerissen... Daniel hat wirklich sehr gelitten... er hat sie abgöttisch geliebt, wissen Sie. Richtig vernarrt war er in sie.“ Fort verstummte
wieder.
    Jetzt erst richtete Isabelle wieder das Wort an ihn. „Das ist eine sehr traurige Geschichte, David.“
    Beide schwiegen sie.
    „Einen schönen Namen hatte sie. Wird er hier nich t Marie-Madelein e ausgesprochen?“, sagte sie plötzlich und sah ihn fragend an.
    „Stimmt. Sie haben recht! Dies kam mir noch gar nicht in den Sinn.“
    „War sie schön?“
    „Daniel hat immer gesagt, eine Rose verblasse neben Maria-Magdalenas Schönheit.“ Er sah Isabelle tief in die Augen. „Sie hatte ein makelloses Gesicht. Sie war wirklich eine wunderschöne Frau...“, er hielt kurz inne, „... Sie sehen ihr sehr ähnlich, Isabelle.“
    „Oh...“, sagte Isabelle leise. Schamröte stieg ihr ins Gesicht.
    Als er sah, wie sie errötete, wurde er verlegen und wandte seinen Blick schlagartig von ihr ab. Er schritt aus ihrem Büroraum hinaus, verschwand abermals in Renards Zimmer, kam kurz darauf wieder zurück und bat Isabelle, sich jetzt Renards Räume anzusehen. „Wir können jetzt rein... es stinkt nicht mehr. Kommen Sie!“
    Der Gestank war fast gänzlich aus dem Zimmer verschwunden. Dafür war es aber jetzt eiskalt dort drinnen. Isabelle fröstelte und rieb sich die Hände.
    „Geht’s?“ Fort sah sie fragend an.
    Isabelle nickte. Während sie ein paar Unterlagen durchsah und in Renards Schreibtisch stöberte, warf Fort die Frage auf, wer überhaupt alles Zugang zu diesem Bürokomplex habe.
    „Nur ich... und früher natürlich auch Monsieur Renard.“
    „Und sonst niemand?“
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    „Die Sicherheitstür war doch zu, als Sie an dem besagten Morgen kamen, wenn ich mich nicht irre. Oder?“ Er sah sie fragend an.
    „Sie war nur zugeschmissen, David, nicht verriegelt... trotzdem musste ich den Code eingeben, weil sie sich ansonsten nicht öffnen lässt... Wissen Sie, wenn Monsieur Renard im Büro war, ließ er sie für gewöhnlich offen. Der Mörder muss sie nach dem Mord lediglich zugezogen haben.“
    „Seit wann gibt es dieses Sicherheitsschloss überhaupt?“
    „Monsieur Renard hat das Sicherheitsschloss vor circa drei Monaten einbauen lassen. Er hat...“ Plötzlich stockte Isabelle.
    „Was?“   Fort sah sie an. Er kam nicht umhin, ihren Geistesblitz zu bemerken.
    „Er hat das Sicherheitsschloss einbauen lassen, weil er Jean-Christophe Charon verdächtigte,

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