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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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noch immer alles voller Blut? Ich hab‘ gedacht, so was macht man gleich weg. Zumindest nach der Beweisaufnahme.“ Isabelle war schockiert. Sie hatte wahrlich nicht damit gerechnet, das Zimmer in diesem Zustand vorzufinden.
    „Ich glaub‘, da ist was schief gelaufen! Léon hat bestimmt vergessen, die Putzkolonne reinzuschicken. Die holt man erst nach der Spurensicherung und die war ja schon am Montag da. Dass uns das erwartet... damit hab‘ ich wirklich nicht gerechnet. Hätt’s Ihnen gern erspart, glauben Sie mir . Sorry. “ Er war leicht verärgert darüber, dass Dumas nicht Sorge dafür getragen hatte, die Reinigung des Tatortes sofort nach der Spurensicherung vornehmen zu lassen. Das hatte er grundsätzlich vergessen. Fort hatte sich schon mehr als einmal mit aufgebrachten Mietern auseinandersetzen müssen. Meist wenn schon eine ganze Woche vergangen war und sich irgendwelche Leute über einen miefenden Gestank, der aus den Wohnungen der Opfer drang, beschwert hatten, war es Dumas aufgefallen, dass er schon wieder nicht daran gedacht hatte. Hätte Fort geahnt, dass Renards Büro in einem solchen Zustand hinterlassen worden war, wäre er als Erster hineingegangen und hätte Isabelle angewiesen, in ihrem Büro so lange auf ihn zu warten. Aber daran hatte er in diesem Moment nicht im Entferntesten gedacht.
    „Sie können ja nichts dafür, David. Wie lange müssen wir denn warten?“
    „Nur ein paar Minuten.“
    „Okay . Wissen Sie, ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen.“ Sie versuchte in Anbetracht dieser erdrückenden Situation ein Lächeln über ihre Lippen zu bringen. Doch es gelang ihr nicht wirklich.
    „Kann ich verstehen.“
    Beide schwiegen sie.
    Fort ließ seinen Blick durchs Zimmer wandern und kam nicht umhin, ihr Diplom, das an der Wand über ihrem Schreibtisch hing, zu bemerken. „Auf die Sorbonne wäre ich beinahe auch mal gegangen.“, stieß er leise aus. „Ich hatte mich schon eingeschrieben.“
    „Ehrlich? Was hat Sie denn davon abgehalten, David?“ Sie sah ihn fragend an.
    Er zögerte für einen kurzen Moment. „Der Tod meines Bruders.“ Sein Gesicht nahm auf einen Schlag traurige Züge an und er wandte seinen Blick gegen den Boden. „Ich wollte mich dann im darauffolgenden Jahr nochmals einschreiben, aber irgendwie ist nichts mehr draus geworden... bin dann lieber zur Polizei gegangen. Das war eh schon immer mein Wunsch... und Vaters ja auch.“
    „Oh... das mit Ihrem Bruder tut mir sehr leid, David.“ Sie war zutiefst bewegt. „Was ist denn passiert?“
    Fort sprach so gut wie nie über Daniel. Sein Leben lang versuchte er schon, die Erinnerungen an damals zu verdrängen. Es gab immer wieder Zeiten, da wurde er von ihnen heimgesucht. Tag und Nacht plagten ihn dann diese schrecklichen Gedanken. Doch in Isabelles Stimme lag ein besonderer Zauber, der ihn immer wieder dazu brachte, Dinge zu tun, die er sonst nicht tat, über Sachen zu sprechen, die er ansonsten verschwieg. Er fühlte sich ihr vollkommen ausgeliefert. Fort richtete seinen Blick wieder auf Isabelle.
    „Daniel hat eine Schlägerei angefangen.“ Er verstummte wieder und sah ihr tief in die Augen. ‚... ich würde dir am liebsten die ganze Wahrheit erzählen. Aber ich kann nicht!... sie ist zu grausam! ... so viel unschöne Dinge sind passiert... das hätte nicht sein müssen... wenn du nur wüsstest...‘, dachte er, während er sie ansah. ‚… es war schrecklich!...’
    „Mit wem denn?“ Sie fühlte, dass es ihm irgendwie schwer fiel, darüber zu sprechen.
    „Mit ein paar betrunkenen Typen.“ Er schwieg wieder.
    „Wurde er dabei getötet?“
    „Nein. Er nicht. Aber seine Verlobte.“
    Sie sah ihn mitfühlend an. „Wie denn das?“
    „Sie wollte ihm helfen... das Schlimmste verhindern... das war ihr Fehler. Sie wurde auf die Straße gestoßen und stürzte... sie kam unglücklich am Bordstein auf... Genickbruch... sie war auf der Stelle tot.“ Er sah zum Fenster hinüber und erinnerte sich plötzlich wieder ganz genau. „Du perverses Schwein!“, hatte Daniel immer wieder geschrien, während er unter seinem Bruder gelegen und von ihm gewürgt worden war.
    „Waren die Betrunkenen daran Schuld?“
    Er nickte.
    „Wurden sie angeklagt?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Aber wieso denn nicht, David?“ Sie konnte es nicht fassen und sah ihn fragend an.
    Fort zögerte einen Augenblick lang, dann sagte er: „Die sind einfach abgehauen! Man konnte sie niemals ausfindig machen.“ Er

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