EngelsZorn - Im Blutrausch
aufgestanden bin, um zu dir zu gehen! Das kannst du dir nicht vorstellen!“ Er musste unweigerlich lächeln.
„Oh doch, das kann ich mir gut vorstellen!“, erwiderte Marie leise und dachte an die letzten Prügel, die sie von Nestor bekommen hatte, zurück. Diesen Gesichtsausdruck würde sie ihr Leben lang nicht vergessen, das wusste sie.
„Das mit dir hat ihn tierisch gestresst, das sag‘ ich dir. Das hat ihm wirklich ganz schön gestunken! Ich hab‘s sofort gemerkt. Sein Gesichtsausdruck hat sich schlagartig verändert. Irgendwie ist er richtig giftgrün angelaufen.“ Er grinste. „Am liebsten hätt‘ er mir wohl für diese Aktion den Hals umgedreht... glaub‘ mir, Marie, ich hatte wirklich nicht im Geringsten die Absicht, irgendetwas mit dir zu tun... ich kannte dich ja auch gar nicht... bis heute Abend wusste ich ja noch nicht einmal, dass es dich überhaupt gibt... aber als ich dich plötzlich gesehen habe, Marie, da konnte ich nicht mehr anders... es war, als wären meine Füße von selbst zu dir gelaufen, als hätten sich meine Hände selbständig gemacht, um deine Wangen zu berühren... du bist so unbeschreiblich... mir fehlen echt die Worte, Marie!... ich sah dich und mir sind einfach die Sicherungen durchgebrannt... du siehst aus wie ein Engel, Marie, wie ein Engel... weißt du das?“
Sie errötete leicht.
‚... sie ist keine Hure!... eine Hure hat keine Schamgefühle... eine Hure errötet nicht!... sie muss ein Engel sein... oh ich will dich, ich will dich haben... ich will dich jetzt... mir egal, ob ich weiß, wie das geht... du machst mich völlig wahnsinnig Marie... für dich lege ich morgen freiwillig meine Bücher beiseite... da kann sich Nestor seine scheiß Drohzettel in Zukunft ruhig sparen... freiwillig lege ich sie beiseite, hörst du?... und das nicht nur morgen, sondern auch übermorgen... und die darauffolgenden Tage auch... Marie, Marie... ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!...‘ Jean sah ihr tief in die Augen. „Marie, darf ich es mit dir tun? Ich habe es bis jetzt noch mit keiner Frau getan. Ich wollte es nicht ohne Liebe tun... aber du, Marie, du hast mir soeben mein Herz gestohlen. Darf ich mich mit dir lieben? Darf ich dich haben? Marie, willst du mit mir schlafen?“ Jean konnte kaum glauben, dass er das soeben gesagt, tatsächlich diese Worte ausgesprochen hatte. Nun stieg auch ihm die Schamröte ins Gesicht.
Sie sah ihn mit großen Augen an. „Auch, wenn du das jetzt nicht glauben wirst, Jean, aber das erste Mal schlägt mein Herz schneller, wenn ich angefasst werde. Angefasst werde von dir. Du hast mein Herz zum Rasen gebracht. Schon allein nur damit, dass du zur Tür hereingekommen bist. Als ich dich dort drüben...“ Sie wies mit ihrem Kopf auf die Tür. „... stehen sah, hat es begonnen, schneller zu schlagen. Meinen Körper durchfuhren tausend kleine Blitze, als du meine Wangen gestreichelt hast, Jean. Ich weiß nicht, wie das kommt, aber es ist so.“ Sie holte tief Luft. „Weißt du eigentlich, dass du mei n goldener Reite r bist?!“ Marie sah ihn mit ihrem mädchenhaften Blick verlegen an. Die Schamröte stieg ihr ins Gesicht. Sie konnte kaum glauben, dass sie das soeben zu ihm gesagt hatte.
„Joachim Witt, nicht wahr?“, sagte er plötzlich.
„Ja!“, rief sie begeistert aus. „Du kennst den Song?“
„Ich hab‘ die Platte von ihm. Ich weiß zwar nicht, worüber er singt, aber es klingt genial.“
„Das find‘ ich auch!“, rief sie abermals begeistert aus und lächelte ihn an. Sie lächelte wie ein kleines Mädchen. Sie hatte ein bezauberndes Lächeln.
„Das ist ja süß, dass ich dei n goldener Reite r bin.“ Er strich ihr über ihre Wangen und lächelte sie an. Und nun konnte er sich nicht mehr beherrschen. Der Drang, sie zu küssen, es mit ihr zu tun, war unbändig groß. ‚... ich will mit dir schlafen, Marie. Oh Gott, ich werde noch ganz irre...‘, dachte er und wurde immer erregter. Er legte die Arme um ihre Hüften, zog sie zu sich heran, näherte sich ihrem Mund und stieß sanft seine Zunge zwischen ihre Lippen. Anschließend begann er, sie wild zu küssen und wurde immer stürmischer.
Während des Kusses legte Marie ihre Arme um seinen Hals und fuhr mit ihren Händen durch sein dunkelbraunes, gewelltes Haar. Auf einmal spürte sie es ganz deutlich. Ihr Herz schlug nur noch für ihre n goldenen Reite r . Genau in diesem Moment hatte sie sich in ihn verliebt.
„Bitte lass‘ es uns tun, Marie... lass‘ uns
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