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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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hatte nur mit einem einzigen Kuss seine Leidenschaft, seine unbändige Gier nach Sex, seine Wollust erweckt. Mit nur einem einzigen Kuss hatte sie sein Leben verändert. Sie hatte mit diesem einen Kuss sein Herz gewonnen.
    Nachdem er in ihr gekommen war, blieb er auf ihr liegen und küsste leidenschaftlich ihren Hals, ihr rechtes Ohrläppchen, ihr Dekolleté, ihre Brüste. Anschließend ließ er sich auf seiner Seite des Bettes nieder und schloss die Augen. „Marie... ich wusste gar nicht, wie schön das ist, wenn man es tut. Ich wusste bis heute nicht, wie schön das ist!“, stieß er leise aus. Er war noch ziemlich benommen von seinem ersten Mal.
    „Ich auch nicht, Jean, glaub‘ mir...“, antwortete sie leise. Sie strich sanft mit ihrer Hand über seine Brust. „Jean...“, sagte sie plötzlich.
    „Ja?“ Er schlug die Augen wieder auf.
    „Marie ist eigentlich nicht mein richtiger Name...“, sagte sie leise.
    „Nicht? Wie heißt du denn dann?“ Er sah sie fragend an.
    „Laetitia.“
    „Das klingt ja süß. Und es passt zu dir.“ Er richtete sich auf, beugte sich über sie und küsste ihre Nasenspitze. „Aber wieso verleugnest du ihn denn?“
    Nun erzählte ihm Marie ihre ganze Geschichte. Sie erzählte ihm, dass sie von zu Hause fortgelaufen war, weil ihr Vater sie immerzu geprügelt hatte. „Am liebsten tat er es, wenn er besoffen nach Hause kam, das Schwein!“, rief sie aus. Sie hasste ihn. Dass er sich mehrmals an ihr vergangen hatte, verschwieg sie ihm. Dies hatte sie bisher noch niemandem erzählt. Zu sehr schämte sie sich dafür. Oft suchte sie sogar die Schuld bei sich. Sie hatte sich eingeredet, dass wenn sie ein artiges Mädchen gewesen wäre, er sie bestimmt nicht geschlagen hätte und auch niemals auf den Gedanken gekommen wäre, sie zu missbrauchen. Denn schließlich war er ja ihr Vater! Sie wusste zwar nicht, was sie falsch gemacht hatte, aber sie gab sich selbst die Schuld dafür. Dass sie keinerlei Schuld daran hatte, wusste nur die Mutter, die es geduldet hatte, stillschweigend geduldet, dass ihr Mann ihre Tochter seit Wochen jede Nacht missbraucht hatte. Als sie ihn eines Nachts zur Rede gestellt hatte, war er ziemlich wütend geworden und hatte begonnen, sie zu schlagen. „Sag‘ nie wieder, ich fick‘ unsere Tochter! Nie wieder! Ich warne dich, du schamloses Weib!“, hatte er sie angeschrien, bevor er anschließend Hand an sie gelegt hatte. Nun wusste die Mutter, dass sie zu schwach gewesen wäre, zu schwach sich gegen ihren Mann aufzulehnen. Also hatte sie jedesmal die Augen geschlossen, wenn er sich nachts aus dem Ehebett geschlichen hatte, um im Kinderzimmer ihrer Tochter zu verschwinden. Als er daraufhin wieder zu ihr ins Bett zurückgestiegen war, hatte sie grundsätzlich so getan, als schliefe sie. In Wahrheit aber hatte sie zahlreiche Tränen in ihr Kopfkissen vergossen. In manchen Nächten hatte er ihr, nachdem er zuerst bei seiner Tochter gewesen war, sogar den Slip von den Beinen gestreift, um liegend von hinten in sie einzudringen. Er befahl ihr grundsätzlich, still liegen zu bleiben. „Dreh‘ dich nicht um und halt‘ das Maul, Weib!“ In diesen Nächten roch er fürchterlich nach Alkohol. Und sie hatte immer ganz deutlich gehört, wie er den Namen ihrer Tochter rief, bevor er sich in ihr ergossen hatte. Sie hasste ihren Ehemann und sie hatte begonnen, ihre Tochter zu hassen.
    Auch erzählte Marie Jean von ihrer ersten Begegnung mit Cécile, wie sie kurze Zeit später dann eine Hure aus ihr gemacht habe und tagsüber in ihrem Zimmer eingeschlossen hatte.
    „Nachdem ich von zu Hause abgehauen bin, hab‘ ich einfach meinen Namen geändert. Weißt du, ich bin davon ausgegangen, dass meine Eltern eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgeben würden... na ja, und mit meinem richtigen Namen wäre ich sicherlich nicht weit gekommen. Also habe ich den Vornamen meiner besten Freundin Marie-Madeleine angenommen. So fühlte ich mich nicht ganz alleine hier in Paris. Irgendwie hatte ich dann das Gefühl, sie ist bei mir. Nur durch den Namen, verstehst du? Komisch, nicht wahr?“ Sie lächelte ihn an. „Cécile fand ihn jedoch zu lang und hat schlichtweg eine Marie aus mir gemacht.“ Sie holte tief Luft. „Weißt du, ich hab‘ Marie-Madeleine sehr gemocht... sie war für mich wie eine Schwester, die ich niemals hatte. Ich vermisse sie sehr. Ich würde sie so gerne wieder sehen, aber...“ Sie sah ihn mit ihren großen, blauen Augen an.
    „Hör‘ zu, wir werden

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