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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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gewesen darüber, dass sie seine Liebe nicht vorher schon bemerkt hatte. Wie konnte sie seine ganzen Bemühungen um sie nur so falsch verstehen? Wie konnte es nur sein, dass sie das nicht früher erkannt hatte? Erkannt, dass diese Blicke ihr gegolten hatten, ihr und niemand anderem sonst, erkannt, dass er sie liebte, sie und niemand anderen sonst? Wie konnte es nur geschehen, dass die vielen kleinen Hinweise, die er ihr gegeben hatte, von ihr aber nicht wahrgenommen worden waren, ging ihr durch den Kopf, während sie die Wolke betrachtete und konzentriert versuchte, sich die letzten Tage in Erinnerung zu rufen, um nach weiteren Hinweisen zu suchen.
    Doch dann fiel ihr Blick plötzlich auf ihren Verlobungsring. ‚... oh Gott, was soll ich nur tun? Du wirst es sicherlich nicht verstehen... ich selbst kann es mir nicht erklären... ich muss es dir sagen, sobald du erwachst... nein! Nein!... oh Gott, ich kann es dir nicht sagen, ich darf es dir nicht sagen, ich kann dir das nicht antun... ich kann dir doch nicht dein Herz brechen... oh liebster chéri... ich liebe dich, aber ich liebe auch ihn... ich darf es dir nicht sagen! Niemals... du wirst ihn sicherlich umbringen, wenn du’s erfährst... und mich verlassen... das darfst du nicht zulassen, Isabelle! Nein, dass lasse ich auch nicht zu!... Sébastian, ich liebe dich, ich darf dich nicht verlieren!... ich darf es dir nicht sagen!... oh Gott, was soll ich nur tun? David, was soll ich nur tun? Ich kann dich nicht mehr verlassen, aber ich kann auch ihn nicht verlassen. Bist du jetzt zu meinem Geliebten geworden? Bin ich nun eine gefallene Frau? Weil ich zwei Männer liebe? Weil ich lüge und betrüge? Du wünschst dir sicherlich, dass ich ihn für dich verlasse, auch wenn du dich nicht traust, es laut auszusprechen, aber David, ich fühle, was du denkst, was du willst, was du heimlich
hoffst... aber ich kann ihn nicht verlassen, ich liebe ihn, David, ich liebe ihn, verstehst du?... David, liebster David, aber ich liebe auch dich... was soll ich nur tun?... was soll ich nur tun?... du warst so zärtlich, so leidenschaftlich... ich habe deine Liebe gefühlt... David, du hast mich völlig wahnsinnig gemacht... deine Berührungen, deine Küsse... ich liebe dich, aber ich liebe auch ihn, das weißt du... und trotzdem wolltest du mich haben, David, trotzdem haben wir’s getan... ich konnte dein Verlangen so deutlich spüren. Es war so intensiv, so voller Leidenschaft. Komisch: ich nehme mir das Recht heraus zu betrügen und doch will ich nicht von dir betrogen werden. Du musst mich teilen, aber ich selbst möchte das auf keinen Fall tun, vor allem nicht mit Béatrice. Weißt du, was wirklich komisch ist? Ich bin eifersüchtig auf sie, eifersüchtig darauf, dass sie dich berühren durfte, ohne sich dabei verstecken zu müssen, dass sie als deine Frau ihre Liebe zu dir in die Welt hinausschreien konnte, ohne von der Gesellschaft verurteilt zu werden, und das nur, weil sie nicht log und betrog. Schon seltsam, wenn gerade ich so denke, findest du nicht auch? Und ich, ich bin so erbärmlich, muss mich verstecken, muss lügen und betrügen, obwohl ich es in die Welt hinausschreien möchte: David, ich liebe dich! Du raubst mir den Atem. Wegen dir hab‘ ich Herzklopfen... aber... aber, wo soll uns das nur hinführen? Ich weiß es nicht, ich weiß es schlichtweg und ergreifend nicht. Wieso musste das ausgerechnet mir passieren?!... David, David... ich hab‘ deinen Herzschlag gehört! Ganz laut hat es in deiner Brust geschlagen. Das war ein wunderbarer Klang, weißt du das... hast du mein Herz auch schlagen hören? Hast du? Wie sehr es geschlagen hat, als du mich umarmt hast, wie sehr es schlug, als du mich geküsst hast, wie sehr es schlug, als du mich berührt hast... hast du es gehört? Es war so laut, du musst es gehört haben! David, ich liebe dich... ich werde dich niemals verlassen, niemals!... aber ich kann auch ihn nicht verlassen. Du musst das verstehen! Bitte... o Sébastian, ich liebe dich, wie konnte das nur geschehen? Wie konnte ich dir das nur antun? Dich betrügen, wie ein schamloses Weib, und das nur, weil ich euch beide liebe, das ist so egoistisch von mir. Ich denke wirklich nur an mich, an meine Gefühle, aber was ist mit deinen? Oder seinen?... oh Gott, wieso kann ich euch nur nicht beide haben? Wieso nicht? Gibt es denn kein Land auf dieser Welt, in dem eine Frau zwei Männer lieben darf, ohne gleich als Hure abgestempelt zu werden? Gibt es wirklich keines?

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