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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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lange Wimpern und benutzte grundsätzlich keine Wimperntusche, um sie hervorzuheben. Wozu auch, das hatte sie nicht nötig. Ihre Wimpern waren kohlrabenschwarz wie die Nacht. Die langen, schmalen Augenbrauen zierten ihre großen Augen und verliehen ihrem sonst so schlichten Gesicht eine extravagante Eleganz. Niemand würde nur annähernd vermuten, dass sich dahinter eine Hure verbarg, träfe er sie am hellichten Tage mitten auf den Pariser Straßen. Das einzige Merkmal, das eindeutig darauf hinwies, war ihre Kleidung. Sie war sehr spärlich bekleidet. Lediglich eine Korsage bedeckte ihren sonst so nackten Körper. Chloé hatte im Gegensatz zu Cécile überaus lange, schmale Beine und war mindestens einen ganzen Kopf größer als Cécile. Da die Korsage mit Chloés Brüsten bei Weitem nicht aufgefüllt gewesen war, hatte ihr Cécile geraten, Taschentücher unter deren Brüste einzuklemmen, um sie in der Korsage fülliger aussehen zu lassen. Das würde die Männer an der Bar spendabler machen, war Céciles Lieblingsspruch. „Und wenn sie dich erst einmal vögeln, spielt es überhaupt keine Rolle mehr, ob sie echt sind oder nicht. Glaub‘ mir! Steck‘ dir am besten was rein, damit sie größer aussehen! Ist besser fürs Geschäft.“, hatte ihr Cécile damals lachend gesagt. Sie hatte sich schon immer für wesentlich klüger als Chloé gehalten und das nur, weil sie doppelt so alt war, vor allem aber im Gegensatz zu Chloé eine Schule besucht hatte.
    Cécile zuckte mit den Schultern. „Er bezahlt für sie.“, erwiderte sie gelassen. „Und er bezahlt eine Menge, das sag‘ ich dir. Wenn er sie lieber schlägt anstatt zu vögeln, dann ist das nicht mein Problem. Er ist halt ein Perverser. Na und! Was kümmert’s mich. Er zahlt, also kann er tun und lassen, was er will... und wie gesagt, es ist nicht mein Problem und deines schon gar nicht, du dumme Gans!“
    „Du sollst das nicht immer zu mir sagen, Cécile!“, warf sie ihr brüsk entgegen. „Und nur weil er gut bezahlt, hat er doch noch lange nicht das Recht, sie gleich zu schlagen! Das muss doch wirklich nicht sein! Weißt du eigentlich, wie oft er sie verprügelt?! Du kannst da nicht jedesmal einfach drüber hinwegsehen! Egal, wie viel er zahlt, er darf sie nicht schlagen! Du solltest das endlich verbieten, Cécile!“, entgegnete sie eisern. Doch Cécile berührten deren Worte nicht im Geringsten.
    „Es kann uns sowieso bald egal sein!“, sagte Cécile trocken.
    „Was heißt hie r sowieso bald egal sein? “ Chloé sah Cécile verwundert
an.
    „Vor zwei Stunden war er bei mir und hat sie ausgelöst!“
    „Ausgelöst ? Was soll das heißen?“
    „Na, er nimmt sie mit. Für immer!“
    „Du hast sie verkauft?“ Chloé sah sie völlig entsetzt an.
    „Ja. Könnte man so sagen! Er hatte nur nicht so viel einstecken, um sie gleich mitzunehmen... also hat er mir eine Anzahlung gegeben... einen Scheck wollte er mir nämlich nicht ausstellen... bestimmt nicht, weil ich ja sonst seinen Namen erfahren hätt‘... der macht wirklich ein abartiges Geheimnis draus... „
    „Nicht so viel einstecken?!“ , unterbrach sie Chloé. „Er?“, fragte sie verwundert. „Gibt’s doch gar nicht! Glaub‘ ich ja echt nicht! Dem seine Brieftasche war doch immer randvoll mit großen Scheinen.“
    Cécile lachte. „Ich weiß! Aber er dachte, es reicht nicht, was er mir für Marie hingeblättert hat.“
    „Wie viel hat er denn schon für sie bezahlt? Du kannst doch nicht einfach...“
    „Das geht dich gar nichts an, du dumme Gans!“, fuhr ihr Cécile barsch über den Mund.
    „Aber sie gehört dir doch gar nicht! Wie konntest du sie nur verkaufen?! Wir betreiben doch keinen Mädchenhandel hier...“
    „Halt’s Maul, Chloé!“, unterbrach sie sie erneut. „Sag‘ ja zu niemandem ein Wort! Hörst du?!“, drohte sie ihr.
    Beide schwiegen sie.
    „Morgen bringt er übrigens noch mal dasselbe Bündel Scheine mit.“, sagte Cécile plötzlich. Ihr Gesicht hatte mit einem Schlag wieder einen freudigen Gesichtsausdruck angenommen. „Der süße Dummkopf dachte wirklich, es ist zu wenig, was er mir vorhin für Marie gegeben hat. Derweil war ich nur völlig baff, als ich die vielen Scheine in seiner Hand gesehen hab‘. Ich konnt‘ fast meinen Augen nicht trauen, das sag‘ ich dir! Als er dann gefragt hat, ob’s zu wenig ist, hab‘ ich gleich genickt. Jetzt bringt er morgen noch mal dieselbe Knete mit. Der süße Dummkopf, wenn er nur wüsste, dass er sie heute hätte

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