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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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er es überleben?“, fragte sie mit zittriger Stimme. In ihren Worten lag pure Angst, der Arzt könne ihre Frage verneinen.
    „Ich kann‘s nicht hundertprozentig sagen, aber er lebt jetzt bereits länger, als ich es ihm zugetraut habe. Er ist stark. Er kämpft. Ich wünsche Ihnen, dass er es schafft. Glauben Sie mir.“ Dann verließ er mit der Schwester wieder das Zimmer.
    „Chériiii?!   Hast du das gehört? Der Arzt hat gesagt, du seist stark. Ein Kämpfer. Sébastian, bitte kämpfe für mich! Ich liebe dich. Lass‘ mich nicht hier alleine zurück! Ich schwör‘s dir, ich werd‘ dir sonst in den Tod folgen! Geh‘ bitte nicht... bitte, bleib‘ bei mir.“, flehte ihn Isabelle unter Tränen an.
    Es war für sie, als ginge sie durch die Hölle. Sébastian so hilflos daliegen zu sehen, ohne ihm auf irgendeine Art und Weise helfen zu können, quälte ihr Gemüt. Sie fühlte sich machtlos, nichts dagegen tun zu können. Diese Hilflosigkeit trieb sie fast in den Wahnsinn. Mit einem Mal schoss ihr ein Gedanke in den Sinn. „Ich verkauf‘ dir meine Seele dafür!“, schrie sie in den Raum hinein, dann brach sie erneut in furchtbares Schluchzen aus.
    Als der Arzt wieder das Zimmer betrat, überprüfte er die an Sébastian angeschlossenen Geräte. Er machte ein äußerst zufriedenes Gesicht. Zumindest hatte Isabelle den Eindruck, dass es so war. Sie sah ängstlich zu ihm empor, brachte jedoch keinen Ton über die Lippen.
    „Mademoiselle Dion?“, sprach er sie flüsternd an.
    Isabelles Herz schlug schneller. Sie hatte Angst, Angst auf seine Stimme zu hören, Angst, seine Worte zu vernehmen, Angst, er könnte das Schlimmste verkünden. „Ja?“
    „Es ist zwar nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber immerhin ist es unser einziger. Sébastian de Valences Zustand ist mittlerweile stabil. Die Geräte zeigen gute Werte an. Jetzt müssen wir nur abwarten, wie sich sein Zustand weiterentwickeln wird. Wissen Sie, wir haben jetzt ein Koma mit regelmäßigem Atem und stabilen Kreislauffunktionen. Leider kann ich aber noch nicht genau sagen, wann er aus diesem Koma wieder erwacht... und leider auch nicht, welche Gehirnschäden er davongetragen hat. Sehen Sie, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas schwierig. Wir müssen einfach abwarten. Hören Sie, Sie sollten jetzt nach Hause gehen, Mademoiselle, sich ein bisschen ausruhen! Wir können Sie sofort benachrichtigen, wenn sich sein Zustand ändert.“
    Das war das Schönste, was der Arzt ihr sagen konnte.
    Tränen schossen ihr aus den Augen, doch diesmal waren es Freudentränen. „Ich würde gern noch ein bisschen bleiben. Darf ich?“, stammelte sie undeutlich während des Schluchzens.
    „Aber nur, wenn Sie mir versprechen, nicht mehr lange zu bleiben. Sie sollten wirklich nach Hause gehen! Ich will nicht, dass Sie mir noch mal umkippen und ich dann zwei Patienten versorgen muss.“ Er lächelte sie freundlich an. „Übrigens... wollen Sie   Monsieur de Valence und seiner Frau die guten Neuigkeiten überbringen?“
    „Sind sie denn noch hier?“
    „Nein. Madame de Valence konnte ihrem Sohn nicht beim Sterben zusehen und hat gestern schon am frühen Abend mit Monsieur de Valence das Hospital verlassen. Ich sollte anrufen, wenn die Zeit gekommen wäre.“
    „Bitte sagen Sie es den beiden.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Ja.“
    „In Ordnung. Da wär‘ noch was... Mademoiselle Dion, wenn ich mir mal die Bemerkung erlauben darf, dann möchte ich an dieser Stelle sagen, dass der stabile Zustand von Sébastian de Valence zum größten Teil Ihnen zuzuschreiben ist. Sehen Sie, ein im Koma liegender Mensch nimmt gewisse Dinge wahr, die von außen auf ihn einwirken, auch wenn man nicht genau sagen kann, wie viel und vor allem was genau er wahrnimmt. Ich denke aber, Ihre Anwesenheit hat dazu beigetragen, dass sein Zustand stabil geworden ist und er letzte Nacht nicht starb. Vorerst ist er überm Berg. Sie müssen ihn wirklich sehr lieben... er muss das gefühlt haben. Und ich vermute, das hielt ihn am Leben, auch wenn es nur an einem seidenen Faden hing.“
    „Er bedeutet mir alles, wissen Sie.“, erwiderte sie leise. Hinterher vergrub sie ihr Gesicht wieder in Sébastians Händen und verströmte zahlreiche Freudentränen.
    Als man ihr gegen zehn Uhr morgens dann eingehend versichert hatte, dass Sébastians Zustand absolut stabil sei und er die kritische Phase überwunden habe, war Isabelle bereit gewesen zu gehen. Bevor sie jedoch gegangen war, hatte sie beim Arzt sowie

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