Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
bereitsteht. Gerne nimmt Fyn ihre Geste an, da er schon seit Stunden nichts getrunken hat.
„Danke“, sagt er verlegen. Leala grinst schüchtern und wirft ihm einen Blick zu, dem Fyn kaum standhalten kann. Das ist für ihn das erste Mal, dass sich etwas in seiner Hose regt; immerhin unterliegt sein Körper einer eigenen Entwicklung. Fyn weiß rein theoretisch was es bedeutet, doch dieses Gefühl verwirrt ihn … was zum Glück, wie die Beule seiner Hose, unbemerkt bleibt. Er wird wie ein Magnet zu Leala gezogen, er schwitzt und atmet tief durch:
„Du bist … sehr, sehr schön ...“
„Danke … “
Beide schmunzeln und schauen immer wieder ins Leere, als wären ihre Augen vom Anblick ihres Gegenübers überfordert.
„Wieso verstehe ich eure Sprache? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ...“
Leala fällt ihm ins Wort.
„Die alten Legenden erzählen, dass die Tore das bewirken. In einem alten Lied unserer Vorfahren wird erzählt, dass jenes Durchschreiten der Tore, die Erinnerung seiner Reisenden neu beschreibt. Der Verstand erfährt in der Portalreise schlafend Neues, eben auch die Sprache, die er an seinem Ziel benötigt. Jeder Eintritt durch Pforten in eine neue Welt, macht die Neuankömmlinge selbstständig zu „Verwandten“ der Lebenden ihres Ziels, heißt es … wenn sie auch nicht so behandelt werden, wie man sieht.“
„Das ist nicht deine Schuld, dein Vater muss sein Volk beschützen, ich bin ihm nicht böse deswegen. Ganz im Gegenteil: Ich bin überglücklich, dass ihr Keylan gefunden habt. Sicher hätten ihn sonst Screecher oder wilde Tiere zerfleischt.“
„Ja, bestimmt. Meine Schwester Elaileth kümmert sich um ihn, sie wird sich freuen seinen Namen zu erfahren. Sie verlässt die Hütte kaum noch. Wir haben eine gute Heilerin, ich hoffe er wird es schaffen.“
„Wie geht es ihm, wie sieht er aus?“
„Sein Körper ist entstellt von großen Wunden, aber die könnten heilen. Das Problem ist sein angeschlagenes Herz und sein Fieber. Außerdem hat er große Schmerzen.“
„Leala, ich habe eine Fähigkeit, damit könnte ich seinen Organismus stärken und die Heilung enorm beschleunigen. Dazu muss ich aber direkt zu ihm.“
Fyn überlegt angestrengt, wie Leala ihm vielleicht was abzapfen könnte, doch wenn er seine Zähne ausführe, würde er bestimmt mit einem bösartigen Monster verglichen und müsste wohl mit Speeren dekoriert in der Sonne vertrocknen.
„Ich kann dich nicht losbinden. Hier sind überall Krieger meines Vaters. Warte bis heute Abend, bis dahin will sich Hashe mit unserer Heilerin Ci-Shenja beraten. Sie weiß sehr viel... dann wird bestimmt alles gut.“
Sofort, nachdem Leala ihren Satz beendet hat, nähert sich hinter Fyn ein seltsames Rauschen, begleitet von einem Zischen und hohen Pfeiftönen.
Alle Dorfbewohner blicken oberhalb, in Fyns Richtung, bleiben ruhig. Fyn versucht seinen Kopf um den Steinpfahl zu wenden, doch es gelingt ihm nicht, er kann noch nichts erkennen. Das Tönen lärmt vom Himmel auf ihn herab:
Fyn sieht Rashted aus der Hütte treten. Beobachtet wie er sich mit fünf weiteren seiner Art versammelt, die allesamt in majestätischen Roben und hohen Kopfbedeckungen erwartungsvoll zum Himmel blicken. Sie gruppieren sich vor Fyn auf dem großen Dorfplatz. Plötzlich überdeckt ihn ein grauer Schatten.
Schließlich bildet sich vor seinen Füßen, auf dem sandigen Boden, ein gigantisches Schattendreieck. Fyn blickt über sich und erkennt: einen Sternenkreuzer!
Das schnittige, elegantes Raumschiff schwebt direkt über dem Maitudorf und nun dröhnt ein Surren auf alle hinab.
Ein roter Strahl fällt auf Rashted herunter, umschließt schnell auch seine Gefährten und auf einmal verschwinden die Magier spurlos. Dann entschwebt der Kreuzer behäbig in die Unendlichkeit des Abendhimmels.
Fyn beobachtet entgeistert das moderne Fluggerät, wie es nun vor ihm davongleitet, wie es schrumpft und sich schließlich in dem warmen Orange des Himmels auflöst.
„Was war das, Leala?“
„Rashted und seine Rash-Barutin leben nicht bei uns. Sie reisen jeden Tag zur selben Zeit ab und kommen am Morgen darauf wieder her. Qiero ist sein Diener, aber nur, solange sich Rashted bei uns aufhält. Er ist ein schwarzer Magier, ein Barutin und entstammt eines anderen Planeten. Die Rash-Barutin, seine speziellen Untergebenen, sind allesamt mächtig. Wir müssen gehorchen. Sie werden sich in ihrer Heimat Rat holen und wir müssen dich bis morgen früh in unserem Dorf
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