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Entdecke die Kraft der Meditation

Entdecke die Kraft der Meditation

Titel: Entdecke die Kraft der Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Salzberg
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Empfindungen in Ihrem Körper nicht, Sie versuchen auch nicht, etwas an ihnen zu ändern. Sie lassen die Empfindungen einfach kommen und gehen und benennen sie, falls Sie das als unterstützend empfinden.
    Bei einer angenehmen Empfindung – etwas köstlich Gelöstes in den Beinen, vielleicht Erleichterung an einer chronisch schmerzhaften Stelle oder eine ruhige schwebende Leichtigkeit – werden Sie wohl den Impuls verspüren, sie festhalten zu wollen. Wenn Sie so etwas merken, entspannen Sie sich, bleiben Sie offen. Vielleicht können Sie das Angenehme einfach ohne jedes Halten geschehen lassen. Betrachten Sie die Empfindung, und wenn sie vergeht, dann lassen Sie es zu.
    Sollte sich eine unangenehme oder schmerzhafte Empfindung einstellen, kommt es vielleicht reflexartig zu dem Wunsch, sie abzuwehren. Sie empfinden sie als störend oder beängstigend, Sie werden unruhig oder angespannt. Betrachten Sie diese Reaktionen kurz und versuchen Sie, zur eigentlichen Erfahrung zurückzukehren. Was empfinden Sie abgesehen von Ihren Reaktionen?
    Falls es sich um Schmerz handelt, sehen Sie sich ihn genau an. Wo empfinden Sie ihn? An mehr als einer Stelle? Wie würden Sie ihn beschreiben? Zuerst scheint der Schmerz wie aus einem Block zu sein, doch bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass da einiges zusammenkommt. Vielleicht sind es Momente eines ziehenden Schmerzes oder Momente eines Brennens, vielleicht ist es ein Drücken oder ein Stechen. Wird der Schmerz stärker oder schwächer, wenn Sie ihn beobachten? Wird er unstet, verschwindet er, kommt und geht er? Was ist zwischen den Empfindungen von ziehendem oder stechendem Schmerz? Wenn wir all diese Facetten des Schmerzes wahrnehmen können, wird klar, dass er nichts Stetiges und fest Gefügtes ist, sondern sich ständig ändert. Es gibt Verschnaufpausen zwischen den Momenten des Unbehagens.
    Vielleicht können Sie sich auf ein kleines Detail konzentrieren. Dann nehmen Sie nicht jede Empfindung wahr, die beispielsweise an Ihrem Rücken vor sich geht, sondern suchen sich vielleicht den intensivsten Schmerzpunkt heraus. Beobachten Sie ihn. Verändert er sich beim Beobachten? Sie können die Änderungen innerlich benennen, wenn Ihnen das hilft. Was ist eben jetzt tatsächlich los? Sehen Sie den Unterschied zwischen der Schmerzempfindung selbst und Ihren antrainierten Reaktionen, etwa wenn Sie gegen den Schmerz ankämpfen, eine schmerzensreiche Zukunft vor sich sehen oder sich vorwerfen, dass Sie diesen Schmerz überhaupt haben?
    Wenn Sie von einem beunruhigenden Gedanken abgelenkt werden, lassen Sie ihn los. Handelt es sich um eine Gefühlsregung, betrachten Sie aufmerksam und interessiert ihre körperlichen Aspekte, anstatt sie zu interpretieren oder zu beurteilen. Wo fühlen Sie diese Emotion im Körper? Was bewirkt sie an Ihrem Körper? Betrachten Sie die Empfindung ganz direkt, sei sie angenehm oder nicht.
    Bleiben Sie nicht zu lange bei einer unangenehmen Empfindung. Wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder dem Atem zu. Und nicht vergessen: Wenn etwas besonders schwierig ist, können Sie immer auf den Atem zurückgreifen, da sind Sie sicher, da finden Sie Erleichterung.
    Lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit schweifen, vom Hören zum Atemgewahrsein zum Körperempfinden. Die Achtsamkeit kann bei allem, was sie jeweils betrachtet, offen, entspannt, weit und frei bleiben. Wenn ihnen irgendeine Körperempfindung besonders stark vorkommt, tasten Sie innerlich kurz den ganzen Körper ab. Sind die Muskeln um die schmerzende Stelle angespannt? Versuchen Sie an einer angenehmen Empfindung festzuhalten und wehren sich körperlich gegen ihr Verschwinden? Atmen Sie in beiden Fällen tief durch, um Körper und Geist zu entspannen. Schmerz ist schwierig, aber er vergeht. Lust ist herrlich, aber sie vergeht. Sie können das Angenehme nicht festhalten, und Sie können Schmerzen nicht fernhalten. Aber Sie können bewusst bleiben. Bei der Achtsamkeitsübung versuchen wir das, was geschieht, nicht besser zu machen oder durch etwas anderes zu ersetzen. Wir lassen unser Bewusstsein einfach bei dem bleiben, was unsere Aufmerksamkeit gerade in Anspruch nimmt.
    Lassen Sie Ihre Meditation jetzt ausklingen. Nehmen Sie von dieser Verwurzelung im Körper und vom unmittelbaren Erleben der stets neuen und anderen Empfindungen so viel wie möglich in Ihren Alltag mit. Halten Sie immer wieder mal kurz inne, um Ihren Körper bewusst wahrzunehmen. Was für Empfindungen stehen im Vordergrund? Versuchen Sie bei allem,

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